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Wie viele Hunderassen gibt es

Wie viele Hunderassen gibt es wirklich auf der Welt?

Wie viele Hunderassen gibt es? Eine Frage, viele Antworten

Als Expertin mit über 15 Jahren Erfahrung im Hundewesen, unter anderem in der DRK Rettungshundestaffel, ist eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt wird: „Wie viele Hunderassen gibt es eigentlich?“ Die Antwort ist komplexer, als die meisten erwarten. Weltweit gibt es Schätzungen zufolge weit über 400 verschiedene Hunderassen, doch eine einzige, offizielle Zahl existiert nicht. Der Grund liegt in den unterschiedlichen Zählkriterien der verschiedenen kynologischen Dachverbänden.

Eine Gruppe verschiedener Hunderassen, darunter ein Golden Retriever und ein Border Collie, rennen fröhlich über eine grüne Wiese.

Unterschiedliche Zahlen je nach Organisation

Die Anerkennung einer Hunderasse ist ein formaler Prozess, der von großen Zuchtverbänden gesteuert wird. Jeder Verband hat dabei seine eigenen, strengen Kriterien. Die drei bedeutendsten Organisationen kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen:

  • Fédération Cynologique Internationale (FCI): Der weltweit größte kynologische Dachverband erkennt derzeit 357 Hunderassen an. Der deutsche Mitgliedsverband ist der VDH.
  • American Kennel Club (AKC): Der größte Zuchtverband der USA führt momentan 200 anerkannte Rassen.
  • The Kennel Club (KC): Der britische Verband erkennt 222 Rassen an.

Diese Diskrepanz entsteht, weil einige Verbände neue Rassen oder auch „Designer-Hunde“ wie den Cockapoo schneller oder anders bewerten. Zudem gibt es viele nationale Rassen, die international noch keine Anerkennung gefunden haben.

Systematik der Vielfalt: Die 10 FCI-Gruppen im Überblick

Um die enorme Vielfalt zu ordnen, teilt die FCI die anerkannten Rassen in 10 Gruppen ein. Diese Klassifikation basiert hauptsächlich auf dem ursprünglichen Verwendungszweck und den morphologischen Merkmalen der Hunde. Diese Systematik bietet eine faszinierende Einsicht in die Entwicklungsgeschichte unserer vierbeinigen Begleiter. Als anerkannte Autorität auf diesem Gebiet stellt die FCI auf ihrer Webseite eine detaillierte Nomenklatur zur Verfügung.

  • Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde) – z.B. Deutscher Schäferhund, Border Collie
  • Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde – z.B. Dogge, Rottweiler
  • Gruppe 3: Terrier – z.B. Jack Russell Terrier, Airedale Terrier
  • Gruppe 4: Dackel – In dieser Gruppe befindet sich ausschließlich der Dackel in seinen verschiedenen Varietäten.
  • Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp – z.B. Samojede, Akita Inu
  • Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen – z.B. Basset Hound, Beagle
  • Gruppe 7: Vorstehhunde – z.B. Deutsch Drahthaar, Irish Setter
  • Gruppe 8: Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde – z.B. Labrador Retriever, Golden Retriever
  • Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde – z.B. Französische Bulldogge, Chihuahua
  • Gruppe 10: Windhunde – z.B. Greyhound, Whippet

Beliebte Hunderassen: Was macht einen Hund zum Favoriten?

Die Beliebtheit einzelner Rassen hängt von vielen Faktoren ab. Neben dem Aussehen spielen vor allem Verhalten, rassetypische Gesundheit und die Anpassungsfähigkeit an den Lebensstil des Halters eine entscheidende Rolle. So sind gutmütige und geduldige Rassen wie der Labrador Retriever besonders bei Familien mit Kindern beliebt, während aktive Menschen sich oft für ausdauernde Begleiter wie den Deutschen Schäferhund entscheiden.

Allerdings sollte man auch gesundheitliche Aspekte nicht außer Acht lassen. Einige Rassen neigen aufgrund ihrer Zuchtgeschichte zu bestimmten Erkrankungen, wie beispielsweise der Dackel zur sogenannten Dackellähme, einem Bandscheibenvorfall.

Klassifikation nach Größe: Von Zwergen und Riesen

Eine gängige und einfache Methode zur Unterscheidung von Hunden ist die Einteilung nach ihrer Größe, gemessen an der Schulterhöhe.

  • Kleine Hunderassen (bis 39 cm): Ideal für das Leben in einer Wohnung. Hierzu zählen Rassen wie der Chihuahua, Dackel oder die Französische Bulldogge.
  • Mittelgroße Hunderassen (40-59 cm): Eine vielseitige Gruppe, die Rassen wie den Beagle oder den Australian Shepherd umfasst.
  • Große Hunderassen (ab 60 cm): Diese imposanten Hunde benötigen in der Regel mehr Platz und Auslauf. Beispiele sind der Deutsche Schäferhund, der Bobtail oder die Schweizer Sennenhunde.

Fazit: Eine Welt voller beeindruckender Vielfalt

Die exakte Anzahl der Hunderassen bleibt eine dynamische Größe, die von den strengen Kriterien der Zuchtverbände abhängt. Fest steht jedoch: Die Welt der Hunde ist mit Hunderten von einzigartigen Rassen unglaublich vielfältig. Jede Rasse bringt ihre eigene Geschichte, spezifische Merkmale und einen einzigartigen Charakter mit. Dieses Wissen hilft uns, die Bedürfnisse unserer treuen Begleiter besser zu verstehen und den passenden Hund für den eigenen Lebensstil zu finden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie viele Hunderassen erkennt die FCI offiziell an?

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI), der weltweit größte kynologische Dachverband, erkennt derzeit 357 verschiedene Hunderassen an.

Warum nennen AKC und FCI unterschiedliche Zahlen?

Der American Kennel Club (AKC) und die FCI sind unabhängige Organisationen mit eigenen, unterschiedlichen Kriterien und Zeitplänen für die Anerkennung von Rassen. Daher weichen ihre Listen und die Anzahl der anerkannten Rassen voneinander ab.

Gibt es seltene Hunderassen, die von der FCI anerkannt sind?

Ja, die FCI erkennt zahlreiche seltene Rassen an, die oft nur in ihrem Heimatland bekannt sind, wie zum Beispiel den Mexikanischen Nackthund (Xoloitzcuintle).

Wo finde ich verlässliche Informationen über Hunderassen?

Verlässliche Informationen bieten die offiziellen Webseiten der Zuchtverbände wie der FCI und des VDH. Fachportale wie Hundeuniversum.de bündeln dieses Wissen und bereiten es verständlich für Hundeliebhaber auf.
Sabine Reincke
Sabine Reincke

Sabine Reincke: Eine umfassend erfahrene Expertin für alle Themen rund um den Hund. Mit über 15 Jahren praktischer Erfahrung, darunter 10 Jahre in der DRK Rettungshundestaffel und als Mantrailer, kombiniert Sabine tiefgreifendes Fachwissen in Hundeerziehung, -verhalten und Rassekunde mit unschätzbarer praktischer Erfahrung. Derzeit vertieft sie ihre Kenntnisse in einer Hundetrainer-Ausbildung und ergänzt dies durch diverse Fachseminare, auch im Bereich Hundegesundheit. Als ausgebildete Sanitäterin und durch ihre Präsenz in der Presse ist Sabine eine anerkannte Autorität, die vertrauenswürdige und fundierte Informationen zu allen Aspekten des Hundelebens bietet.

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