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Dürfen Hunde Tomaten essen? Eine Expertin klärt auf

Der Labrador Retriever ist mehr als nur ein Hund – er ist für viele ein treues Familienmitglied, ein unermüdlicher Arbeitspartner und ein wahrer Freund. Seine sanftmütige Art und sein intelligentes Wesen machen ihn zu einer der beliebtesten Hunderassen weltweit. Doch was steckt wirklich hinter dieser faszinierenden Rasse? Aus meiner über 15-jährigen Erfahrung in der Arbeit mit Hunden, unter anderem als Hundeführerin in der DRK Rettungshundestaffel und als Mantrailer, möchte ich Ihnen einen tiefen Einblick in die Welt des Labradors geben.
Die Wurzeln des Labrador Retrievers liegen im kalten Kanada des 19. Jahrhunderts. Er ist ein direkter Nachkomme des St.-John’s-Hundes, den Fischer an der Küste Neufundlands für eine entscheidende Aufgabe einsetzten: das Apportieren von Fischen und über Bord gegangenen Netzen aus dem eiskalten Atlantik. Diese Arbeit erforderte starke, ausdauernde Schwimmer mit einem wetterfesten Fell und einem weichen Maul, um den Fang nicht zu beschädigen.
Englische Adelige, die Neufundland besuchten, erkannten schnell das Potenzial dieser außergewöhnlichen Hunde. Sie waren von ihrer Arbeitsfreude und ihrem freundlichen Wesen so beeindruckt, dass sie einige Exemplare mit nach England nahmen, um sie dort für die Entenjagd zu züchten. Dort erhielten sie den Namen „Labrador Dogs“ und die gezielte Zucht begann in England und Schottland. Das Hauptaugenmerk der Züchter lag darauf, einen freundlichen, gehorsamen und hilfsbereiten Jagdgefährten zu formen. Am 7. Juli 1903 wurde der Labrador Retriever schließlich vom britischen Kennel Club offiziell als eigenständige Rasse anerkannt.
Der Labrador Retriever beeindruckt mit seinem kräftigen Körperbau und einem freundlichen, ausgeglichenen Gemüt, das ihn zu einem idealen Familien- und Arbeitshund macht. Seine Vielseitigkeit und Lernwilligkeit spiegeln sich in seinem Wesen wider.
Labradore sind mittelgroße, kräftig gebaute Hunde mit einem freundlichen Ausdruck. Sie besitzen einen breiten Kopf mit einer muskulösen Schnauze und freundlichen, intelligenten Augen. Ein markantes Rassemerkmal ist der sogenannte „Otterschwanz“: eine dicke, sich zum Ende verjüngende Rute, die im Wasser als Steuerruder dient. Ihr Körperbau ist muskulös und kompakt, gebaut für Kraft und Ausdauer.
Das Fell des Labradors ist kurz, dicht und fühlt sich hart an. Es besitzt eine wetterfeste Unterwolle, die ihn hervorragend vor Kälte und Nässe schützt – ein Erbe seiner wasserliebenden Vorfahren. Es gibt drei offiziell anerkannte Fellfarben: Schwarz, Gelb (von hellcreme bis fuchsrot) und Braun (Schokoladenbraun). Früher galten nur schwarze Labradore als „reinrassig“, doch heute sind alle drei Farben gleichermaßen beliebt und anerkannt. Die Fellfarbe hat dabei keinerlei Einfluss auf den Charakter des Hundes. Manchmal hört man von „silbernen“ Labradoren; diese Farbe entsteht durch ein sogenanntes Dilute-Gen, wird jedoch von den meisten großen Zuchtverbänden nicht als Standardfarbe anerkannt.
Der Charakter des Labradors ist sein größtes Kapital. Er ist bekannt für seine ausgeglichene und freundliche Art, die ihn zu einem perfekten Hund für viele Lebenslagen macht.
Seine Intelligenz und sein ausgeglichenes Wesen prädestinieren den Labrador für viele anspruchsvolle Aufgaben. In meiner Zeit bei der Rettungshundestaffel habe ich ihre Zuverlässigkeit und ihren unbändigen Arbeitswillen hautnah erlebt. Sie eignen sich hervorragend als:
Obwohl der Labrador generell als robuste Rasse gilt, gibt es einige gesundheitliche Aspekte, auf die man achten sollte. Als ausgebildete Sanitäterin und erfahrene Hundehalterin weiß ich, wie wichtig Vorsorge ist. Labradore neigen zu bestimmten Erbkrankheiten, weshalb die Wahl eines verantwortungsvollen Züchters von größter Bedeutung ist.
Zu den häufigeren Problemen gehören Gelenkerkrankungen wie die Hüftgelenksdysplasie (HD) und die Ellbogendysplasie (ED), die zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen können. Auch die Osteochondrose (OCD), eine Störung der Knorpelentwicklung, kann auftreten. Zudem sind bestimmte Augenerkrankungen wie die Progressive Retinaatrophie (PRA), die zur Erblindung führen kann, und der Katarakt (Grauer Star) in der Rasse bekannt.
Ein seriöser Züchter, der Mitglied in einem Verein wie dem VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) ist, lässt seine Zuchttiere auf diese Krankheiten untersuchen, um das Risiko für die Welpen zu minimieren. Achten Sie daher immer auf entsprechende Gesundheitszeugnisse der Elterntiere. Mehr über die Wichtigkeit von Gesundheitsprüfungen in der Zucht erfahren Sie direkt beim VDH.
Ein glücklicher Labrador ist ein gut ausgelasteter Labrador. Eine artgerechte Haltung berücksichtigt seine Bedürfnisse nach Bewegung, geistiger Forderung und sozialer Einbindung.