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Boxer Hund

Boxer Hund: Der komplette Ratgeber zu Charakter, Haltung & Gesundheit dieser Hunderasse

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Der Boxer Hund, oft auch liebevoll nur Boxer genannt, ist eine beeindruckende Hunderasse, die mit ihrem muskulösen Körperbau und treuen Wesen die Herzen von Hundefreunden weltweit erobert. Bekannt für seine Intelligenz und unbändige Lebensfreude, ist er ein vielseitiger Begleiter, der sich sowohl als wachsamer Schutzhund als auch als liebevolles Familienmitglied einen Namen gemacht hat. Doch was macht diese Rasse so besonders? Begleiten Sie uns auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Hunderasse Boxer.

Der Boxer Hund im Steckbrief

Kategorie Information
Name Boxer Hund (Deutscher Boxer)
Herkunft Deutschland
Größe Rüden: 57–63 cm, Hündinnen: 53–59 cm
Gewicht Rüden: ca. 30–32 kg, Hündinnen: ca. 25–27 kg
Lebenserwartung 10–12 Jahre
Charakter Intelligent, loyal, verspielt, wachsam, kinderlieb
Fell Kurz, glatt, anliegend
Farben Gelb (Fawn) oder gestromt, mit oder ohne weiße Abzeichen
Pflege Gering (Fell), regelmäßige Kontrolle der Gesichtsfalten
Bewegungsdrang Hoch, benötigt tägliche körperliche und geistige Auslastung
Anfängerfreundlich Ja, mit konsequenter Erziehung
Kosten Ab ca. 1.200–2.000 Euro für einen Welpen vom seriösen Züchter
Listenhund Ja, in einigen deutschen Bundesländern. Bitte lokale Vorschriften prüfen!

Aussehen und Merkmale des Boxers

Ein Boxer Hund beeindruckt sofort durch seine athletische Erscheinung – ein kraftvoller, muskulöser Körper, der gleichzeitig Eleganz und Stärke ausstrahlt. Sein unverwechselbares Aussehen macht ihn einzigartig in der Hundewelt.

Muskulöser Körperbau und markantes Gesicht

Ein kräftiger, gestromter Boxer Hund rennt voller Energie durch einen sonnigen Waldweg.
Der muskulöse Körperbau des Boxers zeugt von seiner Kraft und seinem hohen Energielevel.

Der Körper des Boxers ist quadratisch gebaut und verfügt über eine starke Muskulatur, die durch das kurze, glatte Fell besonders gut zur Geltung kommt. Dieses Fell schimmert in Gelb- oder Gestromt-Tönen. Charakteristisch sind die kurze Schnauze und die typischen Falten im Gesicht, die ihm einen nachdenklichen Ausdruck verleihen. Diese Falten benötigen regelmäßige Pflege, um Hautirritationen vorzubeugen.

Kupieren in Deutschland verboten

Früher war es üblich, die Ohren und die Rute des Boxers zu kupieren. Dieser schmerzhafte Eingriff ist in Deutschland seit dem Tierschutzgesetz von 1986 (Ohren) bzw. 1998 (Rute) glücklicherweise verboten. Ein kupierter Hund deutet heute meist auf eine Herkunft aus dem Ausland hin, wo andere Gesetze gelten. Die natürliche Form mit langen Schlappohren und einer langen Rute beeinträchtigt die Kommunikation des Hundes mit Artgenossen nicht, sondern ist ein wichtiger Teil seiner Körpersprache.

Charakter und Wesen des Boxer Hundes

Ein Boxer Hund sitzt treu und aufmerksam in einem Garten und zeigt seinen loyalen Charakter.
Der Boxer ist ein loyaler Wächter und ein sanfter Familienfreund in einem.

Der Boxer ist ein Hund mit zwei Gesichtern: Einerseits ein verspielter und sanftmütiger Clown, andererseits ein mutiger und zuverlässiger Beschützer seiner Familie. Diese Ausgeglichenheit macht ihn zu einem außergewöhnlichen Begleiter.

Ein idealer Familien- und Wachhund

Boxer sind für Familien wie geschaffen. Ihr ruhiges, geduldiges und ausgeglichenes Wesen macht sie zu idealen Gefährten für Kinder. Aus meiner langjährigen Erfahrung, unter anderem in der Rettungshundestaffel, kann ich bestätigen: Ein gut sozialisierter Boxer ist ein Fels in der Brandung. Er ist verspielt, aber niemals grob und zeigt eine beeindruckende Loyalität.

Gleichzeitig besitzt er einen natürlichen Schutztrieb. Er ist wachsam und meldet Unbekanntes, ohne dabei zum Kläffer zu werden. Seine bloße Anwesenheit strahlt eine souveräne Sicherheit aus.

Ist der Boxer Hund gefährlich?

Das imposante Aussehen des Boxers führt manchmal zur falschen Annahme, er sei gefährlich. Das Gegenteil ist der Fall. Ein Boxer Hund aus einer seriösen Zucht mit konsequenter und liebevoller Erziehung ist ein zuverlässiger und nervenstarker Hund. Aggressivität ist kein Merkmal dieser Rasse. Wichtig ist eine frühe Sozialisierung und eine klare Führung, dann entwickelt der Boxer sein stabiles und vertrauensvolles Wesen.

Erziehung und Haltung des Boxer Hundes

Ein junger Boxer Hund lernt bei der Erziehung auf einer Wiese ein Kommando.
Konsequenz und positive Verstärkung sind der Schlüssel zur erfolgreichen Boxer-Erziehung.

Der intelligente und energiegeladene Boxer benötigt eine konsequente Erziehung und eine Haltung, die seinen Bedürfnissen gerecht wird. Er will seinem Menschen gefallen, was das Training erleichtert, stellt aber auch Ansprüche an seine körperliche und geistige Auslastung.

Anfängerfreundlich mit Konsequenz

Ein Boxer Hund eignet sich auch für Anfänger, vorausgesetzt, sie sind bereit, sich mit Hundeverhalten auseinanderzusetzen und eine Hundeschule zu besuchen. Seine Intelligenz und sein „will to please“ machen ihn lernwillig. Wichtig ist absolute Konsequenz von Anfang an. Der Boxer testet gerne seine Grenzen aus – hier sind Geduld und eine liebevolle, aber klare Führung gefragt.

Aktivitätsbedarf und Beschäftigung

Boxer sind Energiebündel und brauchen täglich ausreichend Bewegung und geistige Anregung. Lange Spaziergänge, Joggen oder Radfahren sind gute Möglichkeiten, ihn körperlich auszulasten. Auch Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Mantrailing sind ideal, um seine Intelligenz zu fordern. Aus meiner Arbeit als Mantrailer weiß ich, wie konzentriert und begeistert Boxer bei der Sache sein können.

Ein Boxer kann auch in einer Wohnung leben, wenn sichergestellt ist, dass er täglich genügend Auslauf und Beschäftigung erhält. Ein Haus mit Garten ist jedoch ideal.

Gesundheit und rassetypische Krankheiten

Die Hunderasse Boxer ist robust, neigt aber wie viele Rassehunde zu bestimmten Erkrankungen. Eine verantwortungsvolle Zucht und eine gute Gesundheitsvorsorge sind entscheidend für ein langes Hundeleben.

Brachycephalie (Kurzschnauzigkeit)

Die kurze Schnauze (Brachycephalie) ist ein markantes Rassemerkmal, kann aber zu gesundheitlichen Problemen führen. Die verkürzten Atemwege können die Atmung, besonders bei Hitze und Anstrengung, beeinträchtigen. Achten Sie darauf, Ihren Boxer nicht zu überfordern und an heißen Tagen für Abkühlung zu sorgen. Die besondere Kopfform kann zudem zu Zahnproblemen führen, weshalb regelmäßige Zahnkontrollen wichtig sind.

Weitere Gesundheitsrisiken

Boxer haben eine Veranlagung für bestimmte Krankheiten. Regelmäßige Tierarztbesuche zur Vorsorge sind daher unerlässlich.

  • Herzerkrankungen: Die Boxer-Kardiomyopathie ist eine ernstzunehmende Herzerkrankung. Ein jährlicher Herzultraschall bei einem spezialisierten Tierarzt wird empfohlen.
  • Gelenkprobleme: Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellbogendysplasie (ED) können auftreten. Achten Sie auf ein gesundes Gewicht, um die Gelenke zu schonen.
  • Spondylose: Hierbei handelt es sich um eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, die bei Boxern häufiger vorkommt.
  • Tumorerkrankungen: Boxer haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten. Regelmäßiges Abtasten und aufmerksames Beobachten können helfen, Veränderungen früh zu erkennen.
  • Magendrehung: Wie viele große Rassen sind Boxer anfällig für eine Magendrehung. Füttern Sie mehrere kleine Mahlzeiten am Tag und sorgen Sie für Ruhe nach dem Fressen.

Pflege und Ernährung des Boxers

Ein Boxer Hund sitzt erwartungsvoll vor seinem gefüllten Futternapf.
Eine hochwertige Ernährung ist die Grundlage für die Gesundheit und Fitness des Boxer Hundes.

Fellpflege und mehr

Die Pflege des Boxer Hundes ist unkompliziert. Sein kurzes Fell sollte gelegentlich gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen – entgegen mancher Meinungen haaren Boxer durchaus. Wichtig ist die Reinigung der Gesichtsfalten, um Entzündungen vorzubeugen. Regelmäßige Kontrollen der Ohren, Augen und Krallen gehören ebenfalls zur Routine.

Die richtige Ernährung

Ein aktiver, muskulöser Hund wie der Boxer benötigt eine hochwertige, proteinreiche Ernährung. Das Futter sollte auf Alter, Gewicht und Aktivitätslevel abgestimmt sein, um Übergewicht und damit eine zusätzliche Belastung für die Gelenke zu vermeiden. Manche Boxer neigen zu Nahrungsmittelallergien, die sich durch Juckreiz oder Magen-Darm-Probleme äußern können. Im Zweifel hilft eine Ausschlussdiät in Absprache mit dem Tierarzt.

Was man vor dem Kauf eines Boxers beachten sollte

Die Anschaffung eines Boxer Hundes sollte eine gut überlegte Entscheidung sein. Es geht um eine Verpflichtung für 10 bis 12 Jahre.

Seriöse Zucht und Kosten

Wenden Sie sich ausschließlich an einen seriösen Züchter, der Mitglied in einem anerkannten Verband (z.B. VDH) ist. Ein verantwortungsvoller Züchter legt Wert auf die Gesundheit und Sozialisierung seiner Welpen und lässt die Elterntiere auf Erbkrankheiten testen. Die Kosten für einen gesunden Welpen aus einer solchen Zucht liegen bei ca. 1.200 bis 2.000 Euro. Hinzu kommen laufende Kosten für Futter, Tierarzt, Versicherung und Hundeschule.

Der Boxer als Listenhund

Achtung: In einigen deutschen Bundesländern wird der Boxer Hund als Listenhund der Kategorie 2 geführt. Das bedeutet, dass seine Haltung genehmigungspflichtig sein kann und ein Wesenstest erforderlich sein könnte. Informieren Sie sich unbedingt vor dem Kauf über die spezifischen Vorschriften an Ihrem Wohnort!

Interessantes und Geschichte

Die Hunderasse Boxer hat eine reiche Geschichte. Seine Vorfahren sind die „Bullenbeißer“ des Mittelalters. Der direkte Vorfahre ist der „Brabanter Bullenbeißer“. Im späten 19. Jahrhundert wurde in München der erste Boxer-Klub gegründet, der den Rassestandard festlegte und den Grundstein für die heutige Zucht legte.

Fazit: Der Boxer Hund als treuer Begleiter

Ein glücklicher Boxer Hund rennt  über eine Wiese.
Mit seiner ansteckenden Lebensfreude ist der Boxer ein wunderbarer Partner für aktive Menschen.

Der Boxer Hund ist ein außergewöhnlich vielseitiger Hund. Er ist ein loyaler, geduldiger und verspielter Familienhund, der eine enge Bindung zu seinen Menschen aufbaut. Gleichzeitig ist er ein intelligenter und arbeitsfreudiger Partner für diverse Hundesportarten. Seine Erziehung erfordert Konsequenz, aber seine Bereitschaft zu gefallen, macht ihn auch für engagierte Anfänger zu einer guten Wahl. Wer bereit ist, seinen Bedürfnissen nach Bewegung, Beschäftigung und Nähe gerecht zu werden und sich der Verantwortung für seine Gesundheit bewusst ist, findet im Boxer einen Freund fürs Leben.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie viel sabbert ein Boxer Hund?

Boxer neigen aufgrund ihrer Lefzenform zum Sabbern, besonders nach dem Trinken oder bei Aufregung. Das Ausmaß ist jedoch von Hund zu Hund unterschiedlich.

Wie lange ist die Lebenserwartung von Boxern?

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Boxer Hundes liegt bei 10 bis 12 Jahren. Eine gute Gesundheitsvorsorge und Ernährung können dazu beitragen, ein hohes Alter zu erreichen.

Ist der Boxer Hund als Listenhund eingestuft?

Ja, in einigen deutschen Bundesländern wird der Boxer als sogenannter Listenhund (meist Kategorie 2) geführt. Das kann Auflagen wie einen Wesenstest oder eine Haltererlaubnis bedeuten. Prüfen Sie unbedingt die lokalen Gesetze!

Welche Fellfarben gibt es beim Boxer?

Die Hunderasse Boxer gibt es laut Rassestandard in den Farben Gelb (von hellgelb bis hirschrot) und Gestromt. Weiße Abzeichen sind erlaubt, dürfen aber ein Drittel der Körperoberfläche nicht überschreiten. Rein weiße Boxer entsprechen nicht dem Standard, sind aber charakterlich ebenso liebenswert.
Sabine Reincke
Sabine Reincke

Sabine Reincke: Eine umfassend erfahrene Expertin für alle Themen rund um den Hund. Mit über 15 Jahren praktischer Erfahrung, darunter 10 Jahre in der DRK Rettungshundestaffel und als Mantrailer, kombiniert Sabine tiefgreifendes Fachwissen in Hundeerziehung, -verhalten und Rassekunde mit unschätzbarer praktischer Erfahrung. Derzeit vertieft sie ihre Kenntnisse in einer Hundetrainer-Ausbildung und ergänzt dies durch diverse Fachseminare, auch im Bereich Hundegesundheit. Als ausgebildete Sanitäterin und durch ihre Präsenz in der Presse ist Sabine eine anerkannte Autorität, die vertrauenswürdige und fundierte Informationen zu allen Aspekten des Hundelebens bietet.

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