

Als Sabine Reincke, die seit über 15 Jahren mit Hunden arbeitet, weiß ich, wie tief die Sorge sitzt, wenn unsere geliebten Vierbeiner krank werden. Eine besonders heimtückische Gefahr, deren Risiko oft unterschätzt wird, sind Herzwürmer – eine ernste Bedrohung für die Gesundheit und das Leben unserer Hunde. Da mir das Wohl Ihrer Fellnase ebenso am Herzen liegt wie das meiner eigenen, möchte ich Sie umfassend über diese Parasiten aufklären.
Inhaltsverzeichnis:
Der Herzwurm, medizinisch Dirofilaria immitis, ist längst kein reines „Urlaubsproblem“ mehr. Durch klimatische Veränderungen und die wachsende Reiselust mit Haustieren breitet er sich auch in unseren Breiten zunehmend aus. Ein frühzeitiges Erkennen der Symptome, eine wirksame Behandlung und vor allem eine lückenlose Vorbeugung sind entscheidend, um Ihrem Hund ein langes, gesundes Leben zu ermöglichen. Lassen Sie uns gemeinsam diesen wichtigen Weg des Verständnisses und des Schutzes gehen.
Herzwürmer sind lange, dünne Fadenwürmer (Nematoden), die im ausgewachsenen Zustand vor allem die Lungenarterien und die rechte Herzkammer von Hunden besiedeln. Obwohl ihr Name auf das Herz hindeutet, richten sie den ersten und oft größten Schaden in der Lunge an. Dort können sie über Jahre hinweg unbemerkt wachsen und sich vermehren, bis die Herzwurmerkrankung (Dirofilariose) bereits weit fortgeschritten ist.
Um die Gefahr richtig einschätzen zu können, ist es wichtig, den komplexen Lebenszyklus des Herzwurms zu verstehen, der untrennbar mit seinem Zwischenwirt, der Stechmücke, verbunden ist.
Der gesamte Prozess von der Ansteckung bis zur Produktion neuer Mikrofilarien dauert etwa sechs bis sieben Monate. In dieser Zeit ist der Hund bereits infiziert, zeigt aber oft noch keine Symptome.
Die Übertragung von Herzwürmern erfolgt ausschließlich durch den Stich einer infizierten Stechmücke. Eine direkte Ansteckung von Hund zu Hund, über Kot, Speichel oder andere Wege ist nicht möglich. Die Mücke ist der zwingend notwendige Zwischenwirt.
Traditionell gelten subtropische und tropische Regionen als Hauptverbreitungsgebiete. Dazu zählen vor allem die Mittelmeerländer wie Italien, Spanien, Portugal, Griechenland und Südfrankreich. Auch in vielen Teilen der USA, Südamerikas, Asiens und Australiens ist der Herzwurm heimisch.
Durch den Klimawandel und vermehrte Reisetätigkeit hat sich die Situation jedoch geändert. Die Überträgermücken breiten sich weiter nach Norden aus. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es mittlerweile Mückenarten, die Herzwürmer übertragen können. Das Risiko einer Infektion im Inland ist zwar noch gering, aber es steigt. Eine besondere Gefahr besteht für Hunde, die in südliche Länder reisen oder von dort importiert werden. Eine aktuelle Einschätzung der Risikogebiete bietet die Expertenorganisation ESCCAP Deutschland e.V., die fundierte Empfehlungen für Tierhalter und Tierärzte bereitstellt.
Das Tückische an einer Herzwurminfektion ist ihr schleichender Verlauf. Oft vergehen Monate oder sogar Jahre, bis erste Symptome sichtbar werden. Die Anzeichen sind anfangs meist unspezifisch, weshalb sie leicht übersehen oder fehlinterpretiert werden können.
Wenn die Anzahl der Würmer zunimmt und Herz und Lunge bereits stark geschädigt sind, werden die Symptome dramatisch:
Besteht der Verdacht auf Herzwürmer, wird Ihr Tierarzt verschiedene diagnostische Verfahren kombinieren, um eine sichere Diagnose zu stellen und das Ausmaß der Erkrankung zu beurteilen.
Die Behandlung einer bestehenden Herzwurmerkrankung ist intensiv, langwierig und nicht ohne Risiken. Sie muss von einem erfahrenen Tierarzt genau geplant und überwacht werden. Das Hauptrisiko besteht darin, dass absterbende Würmer Teile der Lungenarterien verstopfen und zu lebensbedrohlichen Lungenembolien führen können.
Die Kosten für eine vollständige Herzwurmbehandlung sind erheblich und können sich schnell auf mehrere Tausend Euro summieren. Dies unterstreicht erneut, warum eine konsequente Vorbeugung nicht nur sicherer, sondern auch weitaus kostengünstiger ist.
Die gute Nachricht ist: Sie können Ihren Hund einfach und effektiv vor einer Herzwurminfektion schützen. Die Prophylaxe ist der sicherste und wichtigste Weg, um Leid und hohe Kosten zu vermeiden. Mein Rat als Expertin ist eindeutig: Handeln Sie proaktiv!
Die Prophylaxe-Medikamente zielen darauf ab, die Herzwurmlarven abzutöten, die von einer Mücke übertragen wurden, bevor diese sich zu gefährlichen erwachsenen Würmern entwickeln können. Es stehen verschiedene, sehr wirksame Methoden zur Verfügung:
WICHTIG: Bevor Sie mit einer Prophylaxe beginnen – insbesondere bei Hunden aus dem Tierschutz oder vor einer Reise – muss Ihr Hund unbedingt mittels Bluttest auf einen bestehenden Herzwurmbefall getestet werden! Die Gabe von Prophylaxe-Mitteln an einen bereits infizierten Hund kann zu schweren, schockartigen Reaktionen führen.
Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Rettungshundestaffel, im Hundetraining und in der Hundegesundheit kann ich Ihnen nur eines mit Nachdruck ans Herz legen: Nehmen Sie die Gefahr von Herzwürmern ernst. Es ist eine schleichende Bedrohung, die, wenn sie unbehandelt bleibt, zu immensem Leid und zum Tod führen kann.
Prävention ist immer der beste, sicherste und liebevollste Weg. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt. Er ist Ihr wichtigster Partner, um einen maßgeschneiderten Schutzplan für Ihren Hund zu erstellen, der auf sein Alter, seinen Lebensstil und Ihre Reisepläne abgestimmt ist. Seien Sie konsequent in der Vorsorge und aufmerksam für Veränderungen bei Ihrem Tier.
Die Liebe zu unseren Hunden bedeutet auch, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Mit der richtigen Vorsorge schützen wir unsere vierbeinigen Familienmitglieder effektiv und schenken ihnen ein langes, glückliches und unbeschwertes Leben an unserer Seite.
Herzwürmer sind extrem gefährlich und können unbehandelt tödlich sein. Sie verursachen schwere, oft irreparable Schäden an Lunge, Herz und anderen Organen. Die Erkrankung führt zu einer fortschreitenden Verschlechterung des Gesundheitszustandes, starker Atemnot und letztendlich zu Herzversagen. Daher ist die Vorbeugung so entscheidend.
Ja, eine Herzwurmerkrankung ist heilbar, aber die Behandlung ist sehr komplex, risikoreich und teuer. Sie erfordert spezielle Medikamente, die die erwachsenen Würmer abtöten, und eine monatelange, strikte Ruhigstellung des Hundes. Selbst nach erfolgreicher Behandlung können dauerhafte Schäden an Herz und Lunge zurückbleiben.
Ohne Behandlung ist die Lebenserwartung stark verkürzt und hängt von der Schwere des Befalls ab. Die Krankheit schreitet über Jahre fort und führt unweigerlich zum Tod. Mit einer frühzeitigen Diagnose und erfolgreichen Behandlung kann ein Hund jedoch eine weitgehend normale Lebenserwartung haben, auch wenn eventuell eine lebenslange Medikation für das geschädigte Herz notwendig wird.
Die Behandlung ist sehr kostspielig. Die Kosten für die Diagnostik (Bluttests, Röntgen, Herzultraschall), die speziellen Medikamente (Melarsomin) und die monatelange intensive Betreuung durch den Tierarzt können sich schnell auf mehrere Tausend Euro belaufen. Eine gute Tierkrankenversicherung kann hier eine große finanzielle Entlastung sein.
Eine direkte Ansteckung von Hund zu Hund ist unmöglich. Die Übertragung erfolgt nur über den Stich einer infizierten Mücke. Das Risiko, dass sich ein Hund in Deutschland ansteckt, ist derzeit noch gering, aber durch den Klimawandel und importierte Hunde steigt es. Die größte Gefahr besteht bei Reisen in klassische Risikogebiete wie Südeuropa.