

Für viele ist der Traum vom eigenen Hund eng mit der Sorge vor Hundehaaren auf Kleidung, Möbeln und Teppichen verbunden. Besonders für Menschen mit Allergien scheint dieser Wunsch oft unerreichbar. Doch es gibt gute Nachrichten: Eine ganze Reihe von Hunderassen verliert kaum oder gar kein Fell.
In meiner über 15-jährigen Erfahrung, unter anderem in der DRK Rettungshundestaffel und als Mantrailer, habe ich unzählige Hunde und ihre Menschen begleitet. Ich weiß, wie wichtig die Wahl des richtigen Vierbeiners für ein harmonisches Zusammenleben ist. Als angehende Hundetrainerin und ausgebildete Sanitäterin liegt mir dabei nicht nur das Wohl des Tieres, sondern auch die Gesundheit des Menschen am Herzen.
Dieser Artikel räumt mit Mythen auf und stellt Ihnen 10 wunderbare Hunderassen vor, die wenig haaren und sich daher oft auch für Allergiker eignen.
Bevor wir zu den Rassen kommen, ist eine wichtige Klarstellung nötig: Den 100% allergiefreien Hund gibt es nicht. Eine Hundeallergie wird in den seltensten Fällen durch die Haare selbst ausgelöst. Die wahren Übeltäter sind Proteine, die sich in Speichel, Urin und vor allem in den Hautschuppen des Hundes befinden.
Hunde, die nicht oder wenig haaren, verlieren auch weniger Hautschuppen und verteilen die Allergene somit weniger stark in der Wohnung. Das reduziert das Risiko einer allergischen Reaktion erheblich, schließt es aber nicht komplett aus. Für detaillierte Informationen zu Tierhaarallergien bietet der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) eine verlässliche Quelle.
Hier finden Sie eine Auswahl an Hunden, die für ihr sauberes Wesen bekannt sind – von klein und quirlig bis groß und gelassen.
Der Pudel ist der Klassiker unter den „nicht haarenden“ Hunden. Sein lockiges Fell hat keinen Fellwechsel und lose Haare bleiben in den Locken hängen.
Der kleine, weiße Malteser bezaubert mit seinem langen, seidigen Fell, das keine Unterwolle besitzt und daher kaum ausfällt.
Ähnlich wie der Malteser gehört der Havaneser zu den Bichons und besitzt ebenfalls langes Deckhaar ohne Unterwolle.
Alle Schnauzer-Varianten besitzen ein raues, drahtiges Fell, das sehr wenig haart.
Dieser mittelgroße, robuste Hund wurde ursprünglich als Fischergehilfe eingesetzt und hat ein dichtes, lockiges Fell.
Der „gelockte Schoßhund“ ist ein kleines, weißes Energiebündel mit einem spiralförmigen, weichen Fell, das nicht ausfällt.
Der Labradoodle ist eine beliebte Hybridrasse aus Labrador Retriever und Pudel. Ziel der Zucht war es, die Führungsqualitäten des Labradors mit dem allergikerfreundlichen Fell des Pudels zu kombinieren.
Dieser irische Terrier besitzt ein einzigartiges, seidiges und weizenfarbenes Fell, das kaum haart.
Der Barbet ist ein französischer Wasserhund und ein Vorfahre des Pudels. Sein dichtes, wolliges Lockenfell schützt ihn im Wasser und haart nicht.
Diese Rasse gibt es in zwei Varianten: „Hairless“ (nahezu nackt mit Haarschopf an Kopf, Pfoten und Rute) und „Powderpuff“ (komplett behaart).
Die Fellpflege spielt eine wesentliche Rolle im Leben von Hunden, die kaum haaren. Doch weniger Haarausfall bedeutet nicht weniger Pflegeaufwand. Hunde wie Pudel, Maltese und Havaneser besitzen ein Fell, das regelmäßiges Bürsten erfordert, um Verfilzungen vorzubeugen und somit die Gesundheit der Haut zu gewährleisten. Es ist wichtig, das Fell nicht nur sauber, sondern auch gesund zu halten, was eine besondere Aufmerksamkeit für die Verwendung geeigneter Shampoos und Pflegeprodukte erfordert. Professionelles Trimmen, insbesondere für Rassen mit lockigem oder langem Haar, sollte alle sechs bis acht Wochen erfolgen, um Hautproblemen vorzubeugen und das Fell in optimalem Zustand zu halten. Beispielsweise müssen Hunde wie der portugiesische Wasserhund und der Labradoodle regelmäßig zu einem erfahrenen Hundefriseur gebracht werden, der die Anforderungen dieser speziellen Felltypen versteht. So bleibt das Haarkleid nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch angenehm für das Tier und dessen Besitzer.
Die Wahl eines Hundes, der wenig haart, kann das Leben für ordnungsliebende Menschen und Allergiker erheblich erleichtern. Doch „wenig haarend“ bedeutet nicht „pflegefrei“. Viele dieser Rassen benötigen regelmäßiges Bürsten und professionelles Trimmen, um gesund und glücklich zu bleiben.
Denken Sie bei Ihrer Entscheidung immer an das Gesamtpaket: Passt das Temperament, die Größe und der Energielevel des Hundes zu Ihrem Leben? Nur wenn das Gesamtbild stimmt, finden Sie einen treuen Freund fürs Leben, der Ihr Zuhause nicht in ein Haarmeer verwandelt.
Rassen wie Pudel, Bichon Frisé oder Portugiesischer Wasserhund gelten als besonders allergikerfreundlich, da sie kaum haaren und wenig Hautschuppen verlieren. Eine Garantie gibt es jedoch nie. Testen Sie den Kontakt zur gewünschten Rasse vor der Anschaffung.
Ein Pudel durchläuft keinen klassischen Fellwechsel. Einzelne, abgestorbene Haare fallen zwar aus, bleiben aber meist im lockigen Fell hängen. Deshalb müssen sie durch tägliches Bürsten entfernt werden, um Verfilzungen zu verhindern. Auf Möbeln und Böden finden Sie so gut wie keine Pudelhaare.
Ja, der Riesenschnauzer, der Barbet oder auch der Labradoodle (je nach Felltyp) sind größere Hunderassen, die für ihren geringen Haarverlust bekannt sind.