


Das Rückwärtsniesen beim Hund, auch „Reverse Sneezing“ genannt, ist ein Phänomen, das viele Hundebesitzer zunächst erschreckt. Es äußert sich durch eine plötzliche, laute und schnelle Inhalation von Luft durch die Nase, oft begleitet von schnorchelnden oder röchelnden Geräuschen. Man könnte meinen, der Hund bekommt keine Luft mehr. Doch in den meisten Fällen ist der Anfall harmlos und nach wenigen Sekunden wieder vorbei.
Obwohl Rückwärtsniesen häufig ungefährlich ist, sollten Sie als Besitzer wachsam sein. Tritt es wiederholt auf oder zeigt Ihr Hund weitere Symptome, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam, um ernstere Erkrankungen wie einen Trachealkollaps oder starke Allergien auszuschließen.

Stellen Sie sich vor, Ihr Hund steht plötzlich still, streckt den Hals lang nach vorne, spreizt die Ellenbogen ab und beginnt, mit krampfartigen Geräuschen laut Luft durch die Nase zu ziehen. Dieses laute, schnorchelnde oder röchelnde Geräusch ist das Kernmerkmal des Rückwärtsniesens (medizinisch: inspiratorischer paroxysmaler Anfall).
Der Anfall wird durch einen Krampf oder eine Reizung im Bereich des Nasen-Rachen-Raums ausgelöst. Im Gegensatz zum normalen Niesen, bei dem Luft explosionsartig ausgestoßen wird, saugt der Hund beim Rückwärtsniesen die Luft ruckartig ein. Für Besitzer sieht es oft so aus, als würde der Hund ersticken, doch der Anfall ist in der Regel nach wenigen Sekunden bis maximal einer Minute vorbei.
Die Auslöser für Rückwärtsniesen sind vielfältig und oft harmlos. Als erfahrene Hundeführerin und Sanitäterin weiß unsere Expertin Sabine Reincke, dass oft schon kleine Reize aus der Umwelt genügen können.

Besonders häufig tritt Rückwärtsniesen bei brachyzephalen (kurznasigen) Rassen auf. Durch ihre spezielle Kopfanatomie mit verkürzten oberen Atemwegen, einem oft verlängerten Gaumensegel und engeren Nasenlöchern sind sie prädestiniert für Atemprobleme. Dazu gehören unter anderem:
Bei diesen Rassen kann schon eine geringe Reizung ausreichen, um einen Anfall von Rückwärtsniesen zu provozieren.
Auch wenn es beängstigend aussieht, ist es wichtig, dass Sie Ruhe bewahren. Ihre Gelassenheit überträgt sich auf Ihren Hund. Mit diesen einfachen Maßnahmen können Sie den Anfall oft schnell beenden:
In den meisten Fällen ist keine tierärztliche Behandlung nötig. Sie sollten jedoch einen Tierarzt aufsuchen, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:
Der Tierarzt kann ernstere Ursachen wie einen Trachealkollaps (Kollaps der Luftröhre), Nasenmilben, Polypen, eine Mandelentzündung oder schwere Allergien ausschließen. Dies ist besonders wichtig, um die Lebensqualität Ihres Hundes sicherzustellen.
Rückwärtsniesen beim Hund ist ein weit verbreitetes und meist harmloses Phänomen, das auf eine kurzzeitige Reizung im Rachenraum zurückzuführen ist. Auch wenn die anfallsartigen Geräusche besorgniserregend klingen, besteht in der Regel kein Grund zur Panik. Durch ruhiges Handeln und einfache Sofortmaßnahmen können Sie Ihrem Hund schnell Linderung verschaffen. Beobachten Sie die Häufigkeit und Intensität der Anfälle und zögern Sie nicht, bei Auffälligkeiten einen Tierarzt zu konsultieren, um die Gesundheit Ihres Vierbeiners zu gewährleisten.
Sie erkennen Rückwärtsniesen an einer plötzlichen, krampfartigen und lauten Einatmung durch die Nase. Der Hund streckt dabei oft den Hals und macht schnorchelnde oder röchelnde Geräusche.
Häufige Auslöser sind Reizstoffe wie Pollen oder Rauch, Aufregung, schnelles Fressen, sowie Druck auf den Hals durch ein zu enges Halsband oder Ziehen an der Leine.
In den allermeisten Fällen ist Rückwärtsniesen völlig harmlos. Es wird nur dann bedenklich, wenn es sehr häufig auftritt oder von weiteren Symptomen wie allgemeiner Atemnot oder Husten begleitet wird.
Bleiben Sie ruhig. Massieren Sie sanft den Hals Ihres Hundes oder geben Sie ihm ein Leckerli, um den Schluckreflex auszulösen. Das beendet den Anfall meistens sofort.
Ja, teilweise. Verwenden Sie statt eines Halsbandes lieber ein gut sitzendes Brustgeschirr, um Druck vom Hals zu nehmen. Vermeiden Sie außerdem starke Gerüche und Rauch in der Umgebung Ihres Hundes.