

Flyball ist ein hochdynamischer und spannender Teamsport für Hunde, der Geschwindigkeit, Agilität und Spieltrieb auf einzigartige Weise kombiniert. In diesem Staffellauf treten zwei Teams mit je vier Hunden auf parallel aufgebauten Bahnen gegeneinander an. Jeder Hund muss eine Strecke mit vier Hürden überwinden, am Ende der Bahn eine spezielle Flyball-Box auslösen, den herausspringenden Ball fangen und denselben Weg über die Hürden zurück zum Start sprinten. Sobald ein Hund die Start-Ziel-Linie überquert, startet der nächste Teamkollege. Es ist ein faszinierendes Zusammenspiel aus Gehorsam, Fitness und der tiefen Freude des Hundes am Apportieren.
Dieser Sport ist nicht nur ein actionreicher Spaß, sondern fördert auch die Sozialverträglichkeit und hält Ihren Hund körperlich und geistig fit.
Inhaltsverzeichnis:
Bevor Sie mit Ihrem Hund in die Welt des Flyballs eintauchen, ist es wichtig zu prüfen, ob Ihr Vierbeiner die grundlegenden körperlichen und mentalen Voraussetzungen für diesen anspruchsvollen Sport mitbringt. Nicht jeder Hund ist für die hohe Belastung und das geforderte Tempo geschaffen.
Grundsätzlich kann jeder gesunde und lauffreudige Hund Flyball betreiben. Besonders erfolgreich sind jedoch oft Rassen, die für ihre Intelligenz, Wendigkeit und ihren „Will-to-please“ bekannt sind, wie zum Beispiel Border Collies, Australian Shepherds, Jack Russell Terrier oder Whippets. Aber auch sportliche Mischlinge können im Flyball zur Höchstform auflaufen.
Aus meiner langjährigen Erfahrung in der DRK Rettungshundestaffel und als Hundetrainerin weiß ich: Die Gesundheit des Hundes hat immer oberste Priorität. Flyball ist ein sogenannter „High-Impact-Sport“, der die Gelenke und den Bewegungsapparat stark beansprucht. Daher ist es unerlässlich, die folgenden Punkte zu beachten, um Verletzungen vorzubeugen und langfristig Freude am Sport zu haben.
Für detaillierte Informationen zu Regeln und Gesundheitsstandards im organisierten Hundesport ist der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) die maßgebliche Autorität in Deutschland. Die Einhaltung seiner Richtlinien gewährleistet einen fairen und sicheren Sport für alle Beteiligten.
Ein Flyball-Lauf ist präzise geregelt, um Fairness und Sicherheit zu gewährleisten. Hier sind die zentralen Elemente:
Das Training für Flyball ist ein schrittweiser Prozess, der Geduld und positive Verstärkung erfordert. Bauen Sie die Elemente einzeln auf, bevor Sie sie zu einer kompletten Sequenz zusammensetzen.
Festigen Sie das sichere Apportieren. Der Hund muss lernen, einen Ball zuverlässig aufzunehmen und auf direktem Weg zu Ihnen zurückzubringen. Steigern Sie langsam die Ablenkung, um den Fokus zu schulen.
Beginnen Sie mit einer einzelnen, niedrigen Hürde. Locken Sie Ihren Hund darüber und belohnen Sie ihn. Fügen Sie nach und nach weitere Hürden hinzu und erhöhen Sie langsam die Höhe, bis die für Ihren Hund relevante Wettkampfhöhe erreicht ist. Ziel ist ein flüssiger, schneller und flacher Sprungstil.
Führen Sie Ihren Hund langsam an die Flyball-Box heran. Bringen Sie ihm zunächst bei, mit den Pfoten auf das Pedal zu treten (Target-Training). Belohnen Sie anfangs nur das Geräusch und später das Fangen des Balls. Trainieren Sie anschließend die Wende an der Box.
Wenn alle Einzelelemente sicher sitzen, beginnen Sie, diese zu kombinieren. Zuerst eine Hürde und die Box, dann zwei Hürden und die Box, bis schließlich die gesamte Bahn gemeistert wird. Arbeiten Sie immer mit viel Lob und halten Sie die Trainingseinheiten kurz und motivierend.
Flyball entstand in den späten 1960er Jahren in Kalifornien und hat sich seitdem zu einem weltweit beliebten Hundesport entwickelt. Der wahre Reiz liegt in der einzigartigen Kombination aus sportlichem Ehrgeiz und starkem Gemeinschaftsgefühl. Auf Turnieren herrscht eine elektrisierende Atmosphäre: Teams feuern sich gegenseitig an, und die sichtbare Freude der Hunde ist ansteckend. Es ist eine Demonstration von perfekter Harmonie, Vertrauen und monatelangem Training zwischen Hund und Mensch. Diese Events sind nicht nur Wettkämpfe, sondern auch soziale Treffpunkte für Gleichgesinnte, die ihre Leidenschaft für Hunde und den Sport teilen.
Mit leichten Vorübungen wie Apportieren können Sie früh starten. Das Sprung- und Wendetraining sollte jedoch erst beginnen, wenn der Hund körperlich ausgewachsen ist, also mit etwa 12-18 Monaten, um Gelenkschäden zu vermeiden.
Grundsätzlich ja, solange der Hund gesund und agil ist. Für sehr schwere Rassen (z.B. Bernhardiner) ist die Belastung für die Gelenke jedoch oft zu hoch. Lassen Sie sich im Zweifel tierärztlich beraten.
Eine gute Anlaufstelle ist die Webseite des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) oder der DVG (Deutscher Verband der Gebrauchshundsportvereine). Dort finden Sie Listen von Mitgliedsvereinen, die Flyball anbieten.
Wenn Sie in einem Verein trainieren, wird die Ausrüstung (Hürden, Box) meist gestellt. Für das Training zu Hause können die Kosten für eine eigene Box und Hürden variieren, rechnen Sie mit einigen hundert Euro für eine qualitativ hochwertige Ausstattung.