Die beliebteste Hunderasse in Deutschland (Das offizielle Ranking)
Hunde sind aus den deutschen Haushalten nicht wegzudenken. Sie sind treue Begleiter, vierbeinige Familienmitglieder und bereichern unseren Alltag mit ihrer Lebensfreude. Doch bei der großen Vielfalt stellt sich oft die Frage: Was sind eigentlich die beliebtesten Hunderassen in Deutschland?
Unsere Hundeexpertin Sabine Reincke wirft einen genauen Blick auf die aktuellen Favoriten. Diese Auswertung basiert auf den offiziellen Registrierungszahlen der führenden Tierschutzorganisation TASSO e.V. für das Jahr 2025, die das verlässlichste Bild der Hundepopulation in Deutschland zeichnet.
Inhaltsverzeichnis:
Die Top 10 der beliebtesten Hunderassen Deutschlands 2025
Von charmanten Individualisten bis hin zu verlässlichen Familienfreunden – die Rangliste zeigt deutlich, welche Eigenschaften die deutschen Hundehalter besonders schätzen. Entdecken wir gemeinsam die Top 10.
Platz 1: Der Mischling
An der Spitze der Beliebtheitsskala steht unangefochten der Mischling. Das ist keine Überraschung, denn jeder dieser Hunde ist ein echtes Unikat. In ihnen vereinen sich die Merkmale von zwei oder mehr Rassen, was zu einer einzigartigen Kombination aus Aussehen und Charakter führt. Ihre Vielfalt ist ihre größte Stärke.
Viele Hundeliebhaber schätzen an Mischlingen ihre oft unverwechselbare Persönlichkeit und ihren individuellen Charme. Zwar wird oft von einer höheren Robustheit durch „Hybrid-Vigor“ gesprochen, doch auch Mischlinge können die gesundheitlichen Veranlagungen ihrer Elternrassen erben. Eine liebevolle Erziehung und eine gute Sozialisierung machen sie zu treuen und wundervollen Lebensbegleitern.
Platz 2: Der Labrador Retriever
Dicht auf den Fersen der Mischlinge folgt der Labrador Retriever. Diese Rasse ist für ihr überaus freundliches und sanftes Wesen bekannt und eignet sich daher hervorragend als Familienhund. Labradore sind geduldig im Umgang mit Kindern und meist sehr sozial gegenüber anderen Haustieren.
Diese Hunde haben viel Energie, sind verspielt und intelligent. Sie benötigen daher ausreichend Bewegung und auch geistige Auslastung, um glücklich zu sein. Dank ihres „will to please“, dem Wunsch, ihrem Menschen zu gefallen, lernen sie schnell und sind bei konsequenter, liebevoller Führung tolle Partner im Alltag und Hundesport.
Gesundheitshinweis: Wie viele größere Rassen neigen Labradore zu Gelenkproblemen wie Hüftgelenks- (HD) und Ellbogendysplasie (ED). Eine verantwortungsvolle Zucht und die Vermeidung von Übergewicht sind entscheidend.
Platz 3: Der Deutsche Schäferhund
Der Deutsche Schäferhund ist eine Ikone unter den Hunderassen und steht für Intelligenz, Loyalität und Arbeitswillen. Seine Vielseitigkeit macht ihn nicht nur zu einem geschätzten Familien- und Begleithund, sondern auch zu einem unersetzlichen Helfer bei Polizei, Militär und im Rettungsdienst.
Er baut eine enge Bindung zu seiner Familie auf und besitzt einen natürlichen Schutztrieb. Ein Schäferhund braucht viel Bewegung und vor allem eine sinnvolle Beschäftigung, die ihn geistig fordert. Eine konsequente Erziehung und frühe Sozialisierung sind für diese kraftvolle und intelligente Rasse unerlässlich.
Gesundheitshinweis: Hüftgelenksdysplasie (HD) ist ein bekanntes Problem in der Rasse, insbesondere bei Show-Linien mit abfallendem Rücken. Interessenten sollten auf Züchter achten, die auf gesunde Gelenke und einen geraden Rücken Wert legen.
Platz 4: Die Französische Bulldogge
Die Französische Bulldogge hat mit ihrem charmanten und witzigen Wesen die Herzen im Sturm erobert. Sie ist ein kleiner Hund mit einer großen Persönlichkeit, der sich auch für das Leben in der Stadt eignet, da sie keinen übermäßigen Bewegungsdrang hat. Ihr freundliches und menschenbezogenes Naturell macht sie zu einem tollen Begleiter, der am liebsten immer und überall dabei ist.
Gesundheitshinweis: Die Beliebtheit der Rasse hat eine Schattenseite. Ihre charakteristische Kurzköpfigkeit (Brachyzephalie) führt oft zu massiven gesundheitlichen Problemen, insbesondere bei der Atmung. Dies ist Teil der „Qualzucht“-Debatte. Zukünftige Halter tragen eine große Verantwortung und sollten ausschließlich Züchter wählen, die nachweislich auf eine freiere Atmung und eine längere Nase züchten, um den Tieren ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.
Platz 5: Der Chihuahua
Als kleinste Hunderasse der Welt beweist der Chihuahua, dass Größe nichts über den Charakter aussagt. Er ist ein mutiger, lebhafter und sehr anhänglicher Hund, der eine erstaunlich große Persönlichkeit in seinem winzigen Körper verbirgt. Chihuahuas binden sich extrem eng an ihre Bezugspersonen und stehen gern im Mittelpunkt.
Durch ihre geringe Größe passen sie gut in kleinere Wohnungen, benötigen aber dennoch tägliche Spaziergänge und geistige Anregung. Trotz ihrer Zartheit sind sie wachsam und melden Fremde zuverlässig.
Gesundheitshinweis: Zu den rassetypischen Problemen gehören Zahnfehlstellungen und die Patellaluxation (Herausspringen der Kniescheibe).
Platz 6: Der Australian Shepherd
Der Australian Shepherd, oft liebevoll „Aussie“ genannt, ist ein Energiebündel voller Intelligenz. Ursprünglich als Hütehund gezüchtet, bringt er einen enormen Arbeitswillen mit. Diese Rasse ist nichts für Stubenhocker; sie braucht täglich viel Bewegung und vor allem anspruchsvolle geistige Aufgaben, um ausgeglichen und glücklich zu sein.
Im Hundesport wie Agility, Obedience oder Dogdance findet der Aussie oft seine Berufung. Für aktive Menschen und Familien, die bereit sind, Zeit in Training und Beschäftigung zu investieren, ist er ein unglaublich treuer und vielseitiger Partner.
Gesundheitshinweis: Bei Hunden mit dem Merle-Faktor können bei falscher Verpaarung (Merle x Merle) schwere Gendefekte wie Taubheit oder Blindheit auftreten. Auch ein MDR1-Defekt (Medikamentenunverträglichkeit) ist in der Rasse verbreitet.
Platz 7: Der Golden Retriever
Ähnlich wie der Labrador, besticht der Golden Retriever durch sein freundliches, geduldiges und ausgeglichenes Wesen. Mit seinem wunderschönen, goldfarbenen Fell und seinem sanften Blick ist er einer der beliebtesten Familienhunde weltweit. „Goldies“ sind intelligent, leichtführig und möchten ihrem Menschen gefallen, was ihre Erziehung erleichtert.
Sie lieben Wasser und das Apportieren von Gegenständen. Als sensible Begleiter möchten sie am liebsten immer Teil des Familienlebens sein. Sie benötigen regelmäßige Bewegung und eine liebevolle, aber konsequente Erziehung, um ihr volles Potenzial zu entfalten.
Gesundheitshinweis: Auch beim Golden Retriever sind HD und ED relevante Themen. Zudem gibt es eine gewisse Veranlagung für bestimmte Tumorerkrankungen und Allergien.
Platz 8: Der Jack Russell Terrier
Klein, frech und voller Tatendrang: Der Jack Russell Terrier ist ein großer Hund im kleinen Körper. Ursprünglich für die Fuchsjagd gezüchtet, strotzt dieser Terrier vor Energie, Mut und Selbstbewusstsein. Er ist extrem intelligent und lernwillig, kann aber auch einen ausgeprägten Eigensinn entwickeln.
Ein „Jacky“ braucht viel mehr Bewegung und geistige Auslastung, als seine Größe vermuten lässt. Bei Unterforderung neigt er zu unerwünschtem Verhalten. Für aktive Menschen, die einen pfiffigen und unermüdlichen Begleiter für Sport und Abenteuer suchen, ist er jedoch der perfekte Partner.
Gesundheitshinweis: Die Rasse ist generell robust, aber Patellaluxation und bestimmte Augenerkrankungen können vorkommen.
Platz 9: Der Havaneser
Der Havaneser ist ein kleiner Gesellschafts- und Begleithund, der mit seinem fröhlichen und anhänglichen Wesen bezaubert. Er gehört zur Familie der Bichons und zeichnet sich durch sein langes, seidiges Fell aus, das regelmäßiger Pflege bedarf. Havaneser sind anpassungsfähig und eignen sich auch für ein Leben in der Wohnung, solange sie genügend Aufmerksamkeit und moderate Bewegung bekommen.
Sie sind verspielt, intelligent und gelten als leicht erziehbar, was sie auch zu guten Anfängerhunden macht. Ihre enge Bindung an ihre Menschen macht sie zu ungern allein bleibenden Begleitern.
Gesundheitshinweis: Auch beim Havaneser sollte auf mögliche Patellaluxation und Augenerkrankungen geachtet werden.
Platz 10: Der Dackel / Teckel
Der Dackel, auch Teckel genannt, ist eine deutsche Traditionsrasse mit Kultstatus. Mit seinen kurzen Beinen, dem langen Körper und dem selbstbewussten Blick ist er eine unverwechselbare Erscheinung. Ursprünglich für die Jagd unter der Erde gezüchtet, besitzt er einen mutigen, oft sturen, aber überaus loyalen Charakter.
Dackel gibt es in verschiedenen Größen (Standard, Zwerg, Kaninchen) und Fellvarianten (Kurzhaar, Langhaar, Rauhaar). Sie sind clever und wachsam, brauchen aber eine liebevoll-konsequente Erziehung, um ihren Jagdtrieb in die richtigen Bahnen zu lenken.
Gesundheitshinweis: Die größte gesundheitliche Herausforderung ist die sogenannte Dackellähme, eine besondere Form des Bandscheibenvorfalls. Die Vorbeugung durch Vermeidung von Übergewicht und das richtige Heben und Tragen ist essenziell.
Gesundheit und Pflege: Was jeder Halter beachten sollte
Unabhängig von der Rasse hängt die Gesundheit und das Wohlergehen unserer vierbeinigen Freunde von einigen entscheidenden Faktoren ab. Eine optimale Betreuung legt den Grundstein für ein langes und erfülltes Hundeleben.
Die richtige Ernährung
Jeder Hund benötigt eine hochwertige und an seine individuellen Bedürfnisse angepasste Ernährung. Faktoren wie Alter, Größe, Gewicht und Aktivitätslevel spielen eine entscheidende Rolle. Ein aktiver Australian Shepherd hat einen anderen Energiebedarf als ein gemütlicher Havaneser. Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für ein starkes Immunsystem und kann Krankheiten vorbeugen. Achten Sie auf die richtige Futtermenge, um Übergewicht zu vermeiden, und stellen Sie stets frisches Wasser zur Verfügung.
Regelmäßige Tierarztbesuche
Prävention ist der beste Schutz. Regelmäßige Check-ups beim Tierarzt, mindestens einmal jährlich, sind unerlässlich, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu überprüfen, notwendige Impfungen aufzufrischen und über wichtige Prophylaxe-Maßnahmen wie den Schutz vor Parasiten (Würmer, Zecken, Flöhe) zu sprechen. Bei ersten Anzeichen von Unwohlsein sollte ein Tierarztbesuch nie aufgeschoben werden.
Bewegung und Beschäftigung
Alle Hunde brauchen tägliche Bewegung und geistige Beschäftigung, um körperlich und seelisch gesund zu bleiben. Das Ausmaß variiert stark je nach Rasse. Arbeits- und Hütehunde wie der Deutsche Schäferhund oder der Aussie benötigen anspruchsvolle Aufgaben, die sie fordern. Reine Spaziergänge reichen hier oft nicht aus. Aber auch kleinere Hunde wie der Chihuahua wollen gefordert werden, sei es durch Lernspiele oder das Entdecken neuer Umgebungen. Eine artgerechte Auslastung ist der Schlüssel zu einem ausgeglichenen Hund.
Veränderungen in der Beliebtheit von Hunderassen
Die Vorlieben für Hunderassen sind einem stetigen Wandel unterworfen, oft beeinflusst durch gesellschaftliche Trends und mediale Präsenz. Während manche Rassen wie der Labrador und der Deutsche Schäferhund seit Jahren feste Plätze in den Top 10 innehaben, schaffen es immer wieder neue oder wiederentdeckte Rassen in die Herzen der Halter.
Der Aufstieg kleinerer Rassen wie der Französischen Bulldogge oder des Chihuahuas spiegelt oft den Trend zum Leben in der Stadt wider. Gleichzeitig zeigt die Spitzenposition des Mischlings, dass für viele Deutsche der individuelle Charakter und die Rettung eines Tieres aus dem Tierschutz eine immer größere Rolle spielen als reine Rassestandards.
Fazit: Die passende Rasse für den richtigen Menschen
Die Liste der beliebtesten Hunderassen in Deutschland zeigt eine wunderbare Vielfalt. Doch die Rangliste sollte niemals der alleinige Grund für eine Entscheidung sein. Jeder Hund, ob Rassehund oder Mischling, hat individuelle Bedürfnisse in Bezug auf Bewegung, Pflege, Erziehung und geistige Auslastung. Der beste Hund ist immer der, dessen Charakter und Anforderungen zum Lebensstil seiner Menschen passen. Eine sorgfältige Information vor dem Hundekauf ist der wichtigste Schritt, um sicherzustellen, dass Mensch und Hund ein glückliches und harmonisches Team werden.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die beliebteste Hunderasse in Deutschland?
Laut der offiziellen Tasso-Statistik für 2023 ist der Mischling die bei weitem beliebteste Hundeart in Deutschland. Bei den Rassehunden führt der Labrador Retriever die Liste an, dicht gefolgt vom Deutschen Schäferhund.
Welche Hunderassen eignen sich gut für Familien?
Rassen wie der Labrador Retriever und der Golden Retriever sind aufgrund ihres geduldigen und freundlichen Wesens klassische Familienhunde. Aber auch viele andere Rassen wie der Havaneser können bei richtiger Sozialisierung wunderbare Familienmitglieder sein. Wichtig ist, dass der Hund zum Aktivitätslevel und zur Erfahrung der Familie passt.
Welche beliebten Rassen sind auch für Anfänger geeignet?
Der Labrador und der Golden Retriever gelten als relativ anfängerfreundlich, da sie intelligent sind und gefallen wollen. Auch kleinere Gesellschaftshunde wie der Havaneser sind eine gute Wahl für Ersthundebesitzer. Rassen mit hohem Energielevel und starkem Eigensinn wie der Australian Shepherd oder der Jack Russell Terrier sind eher für erfahrene Halter zu empfehlen.
Warum ist die Beliebtheit der Französischen Bulldogge umstritten?
Die Französische Bulldogge ist sehr beliebt, aber ihre extreme Kurzköpfigkeit (Brachyzephalie) führt oft zu schweren gesundheitlichen Problemen, vor allem bei der Atmung. Tierschützer und verantwortungsbewusste Experten kritisieren die Zucht auf diese Merkmale als Qualzucht. Ihre Beliebtheit steht daher im Konflikt mit dem Tierwohl.