

Kurzhaarige Hunderassen sind für viele Menschen die idealen Begleiter. Sie vereinen eine beeindruckende Vielfalt an Charakteren mit einem entscheidenden Vorteil: einem pflegeleichten Fell. Das spart nicht nur Zeit im Alltag, sondern bringt auch weniger Schmutz ins Haus.
Doch die Wahl des richtigen Hundes geht weit über die Felllänge hinaus. In diesem Ratgeber, verfasst von unserer Hundeexpertin Sabine Reincke, finden Sie alles, was Sie wissen müssen – von den Vorteilen kurzhaariger Rassen bis hin zu einer sorgfältig ausgewählten Liste der beliebtesten Vertreter, gegliedert nach ihrer Größe.
Inhaltsverzeichnis:
Ein kurzes Fell bringt viele praktische Vorteile mit sich, die den Alltag für Hund und Halter erleichtern.
Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, haben wir einige der beliebtesten kurzhaarigen Hunderassen nach ihrer Größe sortiert. Bedenken Sie, dass jeder Hund ein Individuum ist. Informationen zu den Rassestandards finden Sie auch beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), der als seriöse Quelle für Rassemerkmale gilt.
Kleine Rassen sind ideal für das Leben in der Stadt oder in einer Wohnung, bringen aber oft eine große Persönlichkeit mit.
Der Mops ist ein charmanter und humorvoller kleiner Hund, der für seine Anhänglichkeit und sein freundliches Wesen bekannt ist. Er ist ein idealer Wohnungshund und kommt gut mit Kindern zurecht.
Wesen:
Bewegungsbedarf: Gering bis mäßig. Tägliche Spaziergänge sind ausreichend, aber überfordern Sie ihn nicht bei Hitze.
Expertentipp von Sabine Reincke: „Achten Sie unbedingt auf die Gesundheit! Möpse neigen aufgrund ihrer kurzen Schnauze zu Atemproblemen (Brachyzephales Syndrom). Wählen Sie einen Züchter, der auf eine freiere Atmung und weniger extreme Faltenbildung achtet. Die Hautfalten müssen regelmäßig gereinigt werden, um Entzündungen zu vermeiden.“
Der Kurzhaardackel ist ein mutiger, intelligenter und oft eigenwilliger Hund mit großem Jagdinstinkt. Er ist seinem Besitzer treu ergeben und trotz seiner kurzen Beine erstaunlich ausdauernd.
Wesen:
Bewegungsbedarf: Mäßig. Er liebt lange Spaziergänge und Nasenarbeit, um geistig ausgelastet zu sein.
Expertentipp von Sabine Reincke: „Der ‚Dackelblick‘ ist berühmt, aber lassen Sie sich nicht täuschen! Eine konsequente Erziehung von Anfang an ist bei dieser Rasse entscheidend. Aufgrund ihres langen Rückens sind Dackel anfällig für Bandscheibenvorfälle. Vermeiden Sie daher häufiges Treppensteigen und Übergewicht.“
Der „American Gentleman“ ist ein lebhafter, freundlicher und intelligenter Begleithund. Er ist bekannt für sein schwarz-weißes „Smoking“-Fell und seine kompakte, muskulöse Statur.
Wesen:
Bewegungsbedarf: Mäßig. Er liebt es zu spielen und ist ein toller Partner für Hundesportarten wie Agility in Maßen.
Expertentipp von Sabine Reincke: „Ähnlich wie der Mops gehört der Boston Terrier zu den kurzköpfigen Rassen. Achten Sie auch hier auf eine verantwortungsvolle Zucht, um Atemprobleme zu minimieren. Sie sind sehr menschenbezogen und bleiben nicht gerne lange allein.“
Diese Allrounder sind oft robust und anpassungsfähig und eignen sich für eine Vielzahl von Aktivitäten und Familienkonstellationen.
Der Beagle ist ein fröhlicher, geselliger und neugieriger Jagdhund, der heute meist als Familienhund gehalten wird. Seine Nase ist ständig am Boden, was das Training manchmal zu einer Herausforderung macht.
Wesen:
Bewegungsbedarf: Hoch. Beagles brauchen viel Bewegung und geistige Auslastung, idealerweise durch Fährtensuche oder Mantrailing, um glücklich zu sein.
Expertentipp von Sabine Reincke: „Ein Beagle, der sich langweilt, sucht sich seine eigene Beschäftigung – und das gefällt den Besitzern meist nicht! Aus meiner Mantrailer-Erfahrung kann ich sagen: Diese Rasse blüht bei der Nasenarbeit förmlich auf. Ein sicherer Rückruf ist aufgrund des Jagdtriebs das A und O.“
Bekannt für sein einzigartiges getupftes Fell, ist der Dalmatiner ein sensibler, aktiver und ausdauernder Hund, der eine enge Bindung zu seiner Familie aufbaut.
Wesen:
Bewegungsbedarf: Sehr hoch. Dalmatiner sind Laufhunde und benötigen täglich viel Auslauf, z.B. beim Joggen, Radfahren oder als Reitbegleithund.
Expertentipp von Sabine Reincke: „Dalmatiner sind keine Hunde für die Couch. Ihre Energie muss in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Eine Besonderheit ist ihre Veranlagung zur Bildung von Harnsteinen aufgrund eines Stoffwechseldefekts. Eine purinarme Ernährung ist daher oft ratsam.“
Der „graue Geist“ ist ein eleganter, athletischer und intelligenter Jagdgebrauchshund. Er ist sehr menschenbezogen und braucht eine konsequente Führung und eine klare Aufgabe.
Wesen:
Bewegungsbedarf: Sehr hoch. Diese Rasse ist für aktive Menschen, idealerweise Jäger oder Hundesportler, die den Hund rassegerecht auslasten können.
Expertentipp von Sabine Reincke: „Ein Weimaraner ist kein reiner Familienhund. Wird er nicht ausreichend geistig und körperlich gefordert, kann er Verhaltensprobleme entwickeln. Er braucht eine Aufgabe, sei es bei der Jagd, im anspruchsvollen Hundesport oder beim Mantrailing.“
Große Hunderassen beeindrucken durch ihre Statur, sind aber oft sanfte Riesen, die viel Platz und ein großes Herz benötigen.
Der Labrador ist eine der beliebtesten Hunderassen weltweit. Er ist bekannt für sein freundliches, geduldiges Wesen und seinen „will to please“, was ihn relativ leicht erziehbar macht.
Wesen:
Bewegungsbedarf: Hoch. Labradore lieben Wasser und Apportierspiele. Sie brauchen tägliche Bewegung, um Übergewicht zu vermeiden.
Expertentipp von Sabine Reincke: „Obwohl das Fell kurz ist, haben Labradore eine dichte Unterwolle und haaren, besonders im Fellwechsel, stark. Sie sind oft sehr verfressen, was eine genaue Futterkontrolle zur Prävention von Übergewicht und Gelenkproblemen wie HD und ED erfordert.“
Die Deutsche Dogge ist ein wahrer sanfter Riese. Trotz ihrer imposanten Größe ist sie sensibel und anhänglich und braucht einen engen Familienanschluss.
Wesen:
Bewegungsbedarf: Mäßig. Gemütliche Spaziergänge sind ausreichend. Im Wachstum sollte auf übermäßige Belastung verzichtet werden, um die Gelenke zu schonen.
Expertentipp von Sabine Reincke: „Bei einer so großen Rasse sind die Haltungs- und Tierarztkosten deutlich höher. Sie haben leider eine geringere Lebenserwartung (oft nur 6-8 Jahre) und neigen zu gesundheitlichen Problemen wie der dilatativen Kardiomyopathie (DCM) und Magendrehung. Eine gute Prophylaxe ist hier essenziell.“
Der Greyhound ist der Sprinter unter den Hunden. Zuhause sind sie oft überraschend ruhig und verschmust, draußen brauchen sie aber die Möglichkeit, ihre Geschwindigkeit sicher auszuleben.
Wesen:
Bewegungsbedarf: Speziell. Sie brauchen kurze, intensive Sprints in einem sicher eingezäunten Bereich. Für stundenlange Wanderungen sind sie weniger geeignet.
Expertentipp von Sabine Reincke: „Viele Greyhounds finden über den Tierschutz aus dem Rennsport ein neues Zuhause. Sie haben oft einen starken Jagdtrieb, weshalb sie in ungesicherten Gebieten nicht abgeleint werden sollten. Sie sind kälteempfindlich und benötigen im Winter einen Mantel.
Kurzhaarige Hunderassen bieten eine wunderbare Vielfalt für fast jeden Lebensstil. Ihre pflegeleichte Art ist ein unschätzbarer Vorteil im oft hektischen Alltag. Doch wie unsere Expertin Sabine Reincke betont, ist die Felllänge nur ein Aspekt. Entscheidend für ein glückliches Zusammenleben sind eine rassegerechte Auslastung, eine konsequente Erziehung und die Beachtung der spezifischen gesundheitlichen Bedürfnisse.
Nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl, informieren Sie sich umfassend und wählen Sie den Hund, dessen Charakter und Bedürfnisse wirklich zu Ihnen passen. Dann steht einer langen und glücklichen Freundschaft nichts im Wege.
Ja, absolut! Einige kurzhaarige Rassen wie der Labrador Retriever oder der Mops haaren sogar recht stark. Der Unterschied ist, dass sich die kurzen, borstigen Haare oft hartnäckig in Kleidung und Polstermöbeln festsetzen. Rassen ohne oder mit sehr wenig Unterwolle (z.B. Greyhound, Weimaraner) haaren tendenziell weniger.
ür Anfänger eignen sich Rassen mit einem ausgeglichenen Wesen und einem hohen „Willen zu gefallen“. Ein gut sozialisierter Labrador aus einer Showlinie oder ein Boston Terrier können gute Wahlen sein. Rassen mit starkem Jagd- oder Schutztrieb wie der Weimara