Darmverschluss Hund: Symptome, Behandlung und Prävention
Ein Darmverschluss bei Ihrem Hund ist mehr als nur ein besorgniserregender Zustand – es ist ein absoluter Notfall, der sofortiges und entschlossenes Handeln erfordert. Stellen Sie sich vor, der lebenswichtige Weg durch den Verdauungstrakt Ihres treuen Begleiters ist blockiert. Dies kann durch heimtückisch verschluckte Fremdkörper, wie Teile eines Spielzeugs oder einen Stein, aber auch durch innere Ursachen wie unglückliche Darmverdrehungen oder Tumore geschehen.
Die Zeit drängt, denn ohne schnelle tierärztliche Behandlung können sich innerhalb weniger Stunden lebensbedrohliche Komplikationen entwickeln. Die Anzeichen eines Darmverschlusses sind oft dramatisch und dürfen niemals ignoriert werden: anhaltendes Erbrechen, ein auffällig harter Bauch, Fieber und das Ausbleiben des Kotabsatzes sind ernste Warnsignale, die jeden Hundebesitzer alarmieren sollten.
Als Hundebesitzer liegt es in unserer Verantwortung, die Symptome frühzeitig zu erkennen und genau zu wissen, wie im Ernstfall zu handeln ist. Glücklicherweise können wir durch vorbeugende Maßnahmen, wie die Auswahl sicheren Spielzeugs, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung, das Risiko eines solch gefährlichen Ereignisses für unsere vierbeinigen Familienmitglieder deutlich reduzieren.
In meiner langjährigen Arbeit, unter anderem in der DRK Rettungshundestaffel, habe ich gelernt, wie wichtig schnelles Erkennen und Handeln bei gesundheitlichen Notfällen ist. Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, wie wir unsere Hunde bestmöglich vor einem Darmverschluss schützen und im Notfall richtig reagieren können.
Inhaltsverzeichnis:
Kurzübersicht: Darmverschluss beim Hund – Das Wichtigste auf einen Blick
- Definition: Ein Darmverschluss (Ileus) tritt auf, wenn die Passage des Darminhalts blockiert ist. Dies kann durch Fremdkörper, Tumore, Darmverdrehungen oder Störungen der Darmmotorik verursacht werden.
- Alarmierende Symptome: Zu den häufigsten Anzeichen gehören wiederholtes Erbrechen (oft schwallartig), ein harter und schmerzempfindlicher Bauch, Appetitlosigkeit, Schwäche und Unruhe. Das Ausbleiben von Kotabsatz ist ein weiteres kritisches Zeichen.
- Diagnose durch den Tierarzt: Eine schnelle und präzise Diagnose ist entscheidend. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgenaufnahmen sind Standard, um den Verdacht zu bestätigen und die genaue Ursache und Lokalisation des Verschlusses zu ermitteln.
- Behandlungsansätze: Die Therapie hängt stark von der Ursache und dem Zustand des Hundes ab. Sie kann von unterstützenden Maßnahmen und Medikamenten bis hin zu einem unumgänglichen operativen Eingriff reichen. In jedem Fall handelt es sich um eine Notfallbehandlung.
- Vorbeugende Maßnahmen: Prävention ist möglich durch die Auswahl sicherer, bissfester Kausnacks und Spielzeuge, eine ausgewogene, artgerechte Ernährung, ausreichend Bewegung zur Förderung der Darmtätigkeit und vor allem durch aufmerksames Beobachten des Hundes und schnelles Reagieren auf erste Symptome.
Was genau ist ein Darmverschluss beim Hund?
Ein Darmverschluss erfordert immer eine tierärztliche Untersuchung.
Ein Darmverschluss, in der Fachsprache auch Ileus genannt, liegt vor, wenn die normale Passage von Nahrungsbrei und Flüssigkeiten durch den Darm Ihres Hundes teilweise oder vollständig blockiert ist. Dieser Zustand ist nicht nur schmerzhaft, sondern stellt einen akuten medizinischen Notfall dar, der umgehend tierärztlich versorgt werden muss, um das Leben des Tieres zu retten.
Welche Arten von Darmverschlüssen gibt es?
Tierärzte unterscheiden grundsätzlich zwei Hauptarten von Darmverschlüssen bei Hunden: den mechanischen und den funktionellen Ileus.
Ein mechanischer Ileus entsteht, wenn ein physisches Hindernis den Darmtrakt blockiert. Häufige Ursachen hierfür sind verschluckte Fremdkörper (z.B. Spielzeugteile, Steine, Knochenstücke), Tumore, die in das Darmlumen hineinwachsen, oder eine sogenannte Darminvagination. Bei einer Invagination stülpt sich ein Darmabschnitt teleskopartig in den nachfolgenden Abschnitt, was besonders gefährlich ist und starke Schmerzen verursachen kann. Solche mechanischen Blockaden können an jeder Stelle des Dünn- oder Dickdarms auftreten.
Im Gegensatz dazu steht der funktionelle Verschluss, auch als paralytischer Ileus bekannt. Hierbei ist nicht ein Gegenstand das Problem, sondern eine Lähmung oder massive Störung der normalen Darmbewegungen (Peristaltik). Auslöser können schwere Entzündungen im Bauchraum, Verletzungen, Stoffwechselstörungen, bestimmte Medikamente oder Elektrolytungleichgewichte sein. Auch wenn kein physisches Hindernis vorliegt, kommt der Weitertransport des Darminhalts zum Erliegen.
Beide Formen, der mechanische und der funktionelle Ileus, sind als sehr ernst einzustufen und bedürfen einer sofortigen tierärztlichen Diagnose und Behandlung.
Was sind häufige Ursachen für einen Darmverschluss?
Die Liste der potenziellen Übeltäter, die zu einem Darmverschluss beim Hund führen können, ist leider lang. Ganz oben stehen oft verschluckte Fremdkörper. Aus meiner Erfahrung im Umgang mit Hunden, auch im Rettungsdienst, weiß ich, dass die Neugier und der Spieltrieb manchmal dazu führen, dass ungeeignete Dinge im Magen-Darm-Trakt landen – von Kinderspielzeug über Socken bis hin zu Steinen oder größeren Knochenteilen.
Weitere gravierende Ursachen sind:
- Darmverdrehungen (Volvulus): Hierbei dreht sich ein Darmabschnitt um seine eigene Achse und schnürt so die Blutzufuhr und den Darmkanal ab.
- Darmeinstülpungen (Invaginationen): Wie bereits erwähnt, schiebt sich hier ein Darmteil in einen anderen, was oft bei jungen Hunden oder nach starkem Wurmbefall oder Darminfektionen vorkommt.
- Tumore im Darmtrakt: Wucherungen können das Darmlumen zunehmend verengen und schließlich komplett verschließen.
- Bridenileus: Nach Operationen im Bauchraum oder Entzündungen können sich bindegewebige Stränge (Briden) bilden, die den Darm abschnüren.
- Nerven- und Durchblutungsstörungen: Diese können die Darmmotorik lähmen und so einen funktionellen Ileus verursachen.
Auch ein sogenannter Subileus, ein unvollständiger Darmverschluss, ist tückisch. Die Symptome sind oft weniger dramatisch, aber ohne Behandlung kann auch dieser Zustand schnell lebensbedrohlich werden. Als Hundebesitzer ist es daher entscheidend, aufmerksam auf Anzeichen wie wiederholtes Erbrechen, Verstopfung oder Bauchschmerzen zu achten und hellhörig zu werden.
Warum ist ein Darmverschluss so gefährlich für meinen Hund?
Ein Darmverschluss beim Hund unterbricht die lebenswichtige Passage des Nahrungsbreis. Das hat weitreichende und gefährliche Folgen: Nährstoffe und Flüssigkeiten können nicht mehr richtig vom Körper aufgenommen werden. Stattdessen stauen sich Darminhalt und Gase vor dem Hindernis an. Dieser Rückstau führt zu einem erhöhten Druck auf die Darmwand.
Gleichzeitig können durch die geschädigte Darmbarriere Bakterien und Giftstoffe aus dem Darm in die Blutbahn übertreten, was zu einer schweren Allgemeinvergiftung (Sepsis) führen kann. Der aufgestaute Druck kann die Darmwand so stark dehnen und schädigen, dass sie im schlimmsten Fall reißt (Darmperforation). Tritt Darminhalt in die Bauchhöhle aus, entsteht eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) – ein absolut lebensbedrohlicher Zustand, der sofortiges chirurgisches Eingreifen erfordert.
Die gesamte Verdauung und das Allgemeinbefinden des Hundes sind massiv gestört. Ihr Hund leidet unter starken Schmerzen und erheblichem Unwohlsein. Ohne rasche und adäquate Behandlung durch einen Tierarzt ist die Prognose bei einem vollständigen Darmverschluss leider sehr schlecht. Daher ist schnelles Handeln von entscheidender Bedeutung, um die Überlebenschance Ihres Hundes zu sichern.
Symptome: Wie erkenne ich einen Darmverschluss bei meinem Hund?
Die Symptome eines Darmverschlusses können variieren, abhängig von der Ursache, dem Ort und dem Grad des Verschlusses (teilweise oder vollständig). Es gibt jedoch einige klassische Warnsignale, die jeder Hundebesitzer kennen sollte:
- Anhaltendes, oft schwallartiges Erbrechen: Der Hund erbricht möglicherweise zunächst Futter, später Galle und Flüssigkeit. In manchen Fällen kann es sogar zum Erbrechen von kotähnlichem Material kommen, wenn der Verschluss schon länger besteht.
- Harter, gespannter und schmerzempfindlicher Bauch: Der Bauch kann sich aufgebläht und fest anfühlen. Der Hund zeigt oft Schmerzreaktionen bei Berührung.
- Ausbleibender oder stark reduzierter Kotabsatz: Trotz Pressen kommt kein oder nur sehr wenig Kot. Bei einem teilweisen Verschluss kann manchmal noch Durchfall auftreten.
- Appetitlosigkeit und Futterverweigerung.
- Dehydration: Erkennbar an trockenen Schleimhäuten und geringerer Hautelastizität.
- Apathie und Schwäche: Der Hund ist schlapp, lustlos und bewegt sich wenig.
- Unruhe und Anzeichen von Schmerzen: Stöhnen, häufiges Wechseln der Liegeposition, gekrümmte Haltung.
- Fieber: Kann als Zeichen einer Entzündung oder Infektion auftreten.
Diese Symptome, insbesondere in Kombination, sind sehr ernste Anzeichen. Zögern Sie nicht, bei Verdacht sofort einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufzusuchen. Jede Minute zählt!
Diagnose: Wie stellt der Tierarzt einen Darmverschluss fest?
Besteht der Verdacht auf einen Darmverschluss bei Ihrem Hund, wird der Tierarzt zunächst eine gründliche allgemeine Untersuchung durchführen und Sie nach den genauen Symptomen und dem zeitlichen Verlauf befragen (Anamnese). Das Abtasten des Bauches gibt oft schon erste Hinweise.
Um die Diagnose zu sichern und die Ursache zu klären, sind bildgebende Verfahren unerlässlich:
- Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder des Bauchraums können gasgefüllte, erweiterte Darmschlingen vor dem Verschluss zeigen und oft auch röntgendichte Fremdkörper sichtbar machen. Manchmal werden Kontrastmittelstudien durchgeführt, bei denen der Hund ein Kontrastmittel schluckt, dessen Weg durch den Darm dann auf mehreren Röntgenbildern verfolgt wird.
- Ultraschalluntersuchung (Sonografie): Der Ultraschall ist eine sehr wertvolle, schmerzfreie Methode, um den Darm detailliert darzustellen. Hiermit können nicht-röntgendichte Fremdkörper, Tumore, Flüssigkeitsansammlungen, eine Darminvagination oder eine verdickte Darmwand erkannt werden. Auch die Darmbeweglichkeit (Peristaltik) kann beurteilt werden. Oft ist es mit Ultraschall möglich, den genauen Ort des Verschlusses zu lokalisieren und Hinweise auf einen möglichen Darmdurchbruch zu erhalten. Informationen zu diesem Verfahren finden Sie auch bei anerkannten Institutionen wie der Tierärztlichen Hochschule Hannover – Klinik für Kleintiere.
Zusätzlich können Blutuntersuchungen notwendig sein, um den Allgemeinzustand des Hundes zu beurteilen, Entzündungszeichen zu erkennen und wichtige Parameter wie den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt zu überprüfen. Dies ist besonders wichtig für die Planung einer eventuell notwendigen Operation und Narkose.
Eine schnelle und präzise Diagnostik ist die Basis für eine erfolgreiche Behandlung und kann die Überlebenschance Ihres Hundes signifikant erhöhen.
Behandlungsmöglichkeiten bei einem Darmverschluss
Die Behandlung eines Darmverschlusses bei Ihrem Hund muss schnell und zielgerichtet erfolgen. Die Wahl der Therapie hängt entscheidend von der Ursache, der Lokalisation, dem Grad des Verschlusses (vollständig oder unvollständig) und dem Allgemeinzustand Ihres Vierbeiners ab.
Konservative Behandlung und Medikamente
In einigen Fällen eines unvollständigen oder funktionellen Darmverschlusses kann eine konservative Behandlung versucht werden. Diese beinhaltet in der Regel:
- Infusionstherapie: Um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch Erbrechen auszugleichen und den Kreislauf zu stabilisieren.
- Medikamente gegen Erbrechen und Übelkeit.
- Schmerzmittel: Zur Linderung der starken Beschwerden.
- Prokinetika: Medikamente, die die Darmbewegung anregen können, falls ein funktioneller Ileus vorliegt.
- Antibiotika: Um bakteriellen Infektionen vorzubeugen oder diese zu behandeln, insbesondere wenn die Darmwand geschädigt ist. Die Gabe von Antibiotika erfolgt stets nach sorgfältiger Abwägung und Diagnose durch den Tierarzt, um die Ursache effektiv zu bekämpfen und Resistenzen zu vermeiden.
Es ist entscheidend, dass Ihr Hund während dieser Therapie stationär aufgenommen und engmaschig überwacht wird. Sollte sich der Zustand nicht rasch bessern oder verschlechtern, ist ein operativer Eingriff unumgänglich.
Der unerlässliche operative Eingriff
Bei den meisten mechanischen Darmverschlüssen, insbesondere wenn sie vollständig sind oder durch einen Fremdkörper verursacht werden, ist ein operativer Eingriff die Therapie der Wahl und oft die einzige lebensrettende Maßnahme. Auch bei Komplikationen wie einer Darmperforation oder dem Absterben von Darmgewebe ist eine Operation unumgänglich.
Ziel der Operation ist es, das Hindernis (z.B. den Fremdkörper oder Tumor) zu entfernen und die Darmpassage wiederherzustellen. Manchmal ist es notwendig, einen Teil des Darms zu entfernen (Darmresektion), wenn dieser bereits stark geschädigt oder abgestorben ist. Anschließend werden die gesunden Darmenden wieder miteinander vernäht (Anastomose).
Eine solche Operation ist ein schwerwiegender Eingriff und birgt Risiken, wie jede Narkose und Operation. Ihr Tierarzt wird Sie ausführlich über den Ablauf, die Risiken und die Prognose aufklären. Nach der Operation ist eine intensive Nachsorge, oft mit stationärem Aufenthalt, Infusionen, Schmerzmanagement und spezieller Diät, erforderlich, um eine gute Heilung zu gewährleisten. Regelmäßige Nachuntersuchungen sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu kontrollieren und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Notfallmanagement: Sofortmaßnahmen sind entscheidend
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund einen Darmverschluss erleidet, ist keine Zeit zu verlieren. Bringen Sie Ihren Hund unverzüglich zum nächsten Tierarzt oder in eine Tierklinik mit Notdienst. Ein Darmverschluss ist immer ein akuter Notfall! Jede Verzögerung kann die Prognose verschlechtern.
Im Rahmen der Notfallbehandlung wird der Tierarzt zunächst versuchen, den Kreislauf Ihres Hundes durch Infusionen zu stabilisieren. Schmerzmittel und Medikamente gegen Erbrechen können ebenfalls sofort verabreicht werden. Abhängig von der Diagnose wird dann entschieden, ob eine konservative Therapie möglich ist oder ein operativer Eingriff unumgänglich ist, um den Darmverschluss zu beheben und Folgeschäden zu verhindern.
Nach einer erfolgreichen Operation bleibt Ihr Hund zur Überwachung und weiteren Behandlung in der Klinik, bis er stabil genug ist, um nach Hause entlassen zu werden und sich dort weiter zu erholen.
Darmverschluss Hund: Wann muss ich sofort zum Tierarzt?
Die Antwort ist eindeutig: Bei den geringsten Anzeichen, die auf einen Darmverschluss hindeuten könnten, müssen Sie sofort einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen. Dazu gehören insbesondere:
- Anhaltendes oder wiederholtes Erbrechen (besonders schwallartig)
- Ausbleibender Kotabsatz über mehr als 24 Stunden
- Starke Bauchschmerzen, ein harter oder aufgeblähter Bauch
- Plötzliche Appetitlosigkeit und Futterverweigerung
- Apathie, Schwäche, stark verändertes Allgemeinbefinden
- Fieber
Warten Sie nicht ab, ob sich die Symptome von alleine bessern – das tun sie bei einem echten Darmverschluss in der Regel nicht, sondern verschlimmern sich. Ein schnelles Eingreifen des Tierarztes ist entscheidend für die Überlebenschance Ihres Hundes und kann schwerwiegende, oft irreversible Komplikationen verhindern. Es ist immer besser, einmal zu viel als einmal zu wenig zum Tierarzt zu gehen, wenn es um solch ernste Symptome geht.
Prävention: Wie kann ich einem Darmverschluss vorbeugen?
Obwohl nicht alle Ursachen für einen Darmverschluss vermeidbar sind (z.B. Tumore), können Sie als verantwortungsbewusster Hundebesitzer einiges tun, um das Risiko für Ihren vierbeinigen Freund zu minimieren. Mit den richtigen Präventionsmaßnahmen ermöglichen Sie Ihrem Hund ein gesünderes und sichereres Leben.
Sichere Kausnacks und Spielzeuge
Eine häufige Ursache für mechanische Darmverschlüsse sind verschluckte Fremdkörper. Achten Sie daher besonders auf:
- Größe und Material von Spielzeug: Wählen Sie Spielzeuge, die groß genug sind, um nicht im Ganzen verschluckt zu werden und aus robustem, bissfestem Material bestehen, das nicht leicht in kleine, gefährliche Teile zerbissen werden kann.
- Kausnacks: Geben Sie nur Kausnacks, die für die Größe und Beißkraft Ihres Hundes geeignet sind. Vermeiden Sie gekochte Knochen (splittern leicht!) und achten Sie bei Naturkauartikeln darauf, dass keine zu großen Stücke abgebissen und verschluckt werden können. Beobachten Sie Ihren Hund beim Kauen. Bissfeste Kausnacks können zudem die Zahngesundheit fördern und die Verdauung unterstützen.
- Haushaltsgegenstände: Sorgen Sie dafür, dass potenziell gefährliche Gegenstände (Socken, Kinderspielzeug, Nadeln, Batterien etc.) außerhalb der Reichweite Ihres Hundes aufbewahrt werden.
Eine sorgfältige Auswahl und Überwachung dessen, womit Ihr Hund spielt und was er kaut, ist ein wichtiger Beitrag zur Prävention.
Die Rolle einer gesunden Ernährung
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist fundamental, um das Risiko eines Darmverschlusses zu minimieren. Achten Sie auf qualitativ hochwertiges Futter mit gut verdaulichen Zutaten. Kleine Futterbrocken oder angefeuchtetes Trockenfutter können helfen, dass der Nahrungsbrei leichter die Darmpassage passiert.
Ballaststoffreiches Futter kann die Verdauung regulieren und den Stuhl geschmeidig halten, was Verstopfungen vorbeugt, die in seltenen Fällen auch zu Problemen führen können. Vermeiden Sie eine Überfütterung mit schwer verdaulichen Nahrungsmitteln wie zu viel Getreide oder minderwertigen Fetten. Eine individuell auf die Bedürfnisse Ihres Hundes (Alter, Rasse, Aktivitätslevel, eventuelle Unverträglichkeiten) abgestimmte Ernährung ist der beste Weg, die Darmgesundheit zu unterstützen.
Bedeutung regelmäßiger Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität ist nicht nur für das allgemeine Wohlbefinden und die Fitness Ihres Hundes wichtig, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für eine gesunde Darmfunktion. Ausreichend Bewegung, idealerweise angepasst an Rasse und Alter, stimuliert die natürliche Darmperistaltik (Muskelbewegungen des Darms) und fördert so den Weitertransport des Darminhalts.
Tägliche Spaziergänge, ausgelassenes Spielen oder gemeinsamer Hundesport helfen, die Darmtätigkeit anzukurbeln und beugen so einer Darmträgheit vor, die das Risiko für Verstopfungen und in der Folge auch für einen funktionellen Darmverschluss erhöhen kann. Sorgen Sie für abwechslungsreiche Bewegungseinheiten, um Ihren Hund nicht nur körperlich, sondern auch geistig auszulasten und gleichzeitig seine Verdauungsgesundheit zu fördern.
Frühwarnzeichen ernst nehmen
Die beste Prävention beinhaltet auch, aufmerksam auf Ihren Hund zu achten. Jede plötzliche Verhaltensänderung oder das Auftreten von Symptomen wie wiederholtes Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Durchfall, Lethargie oder Fieber sollte Sie alarmieren. Ignorieren Sie diese Anzeichen nicht in der Hoffnung, dass sie von alleine wieder verschwinden.
Bei Verdacht auf einen Darmverschluss ist eine schnelle Diagnose und Behandlung durch einen Tierarzt der Schlüssel zur Verbesserung der Überlebenschance Ihres Hundes. Ihr vierbeiniger Freund ist darauf angewiesen, dass Sie seine Signale richtig deuten und verantwortungsvoll handeln.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Darmverschluss beim Hund
Wie erkenne ich einen Darmverschluss bei meinem Hund?
Achten Sie auf Symptome wie wiederholtes Erbrechen (oft schwallartig), Appetitlosigkeit, Schwäche, starke Bauchschmerzen (harter, angespannter Bauch) und ob Ihr Hund trotz Versuchen keinen oder nur sehr wenig Kot absetzen kann. Diese Anzeichen, besonders in Kombination, deuten stark auf einen Darmverschluss hin. Bei einem unvollständigen Darmverschluss können die Symptome subtiler sein, aber auch hier ist Vorsicht geboten.
Was ist die Überlebenschance eines Hundes mit Darmverschluss?
Die Überlebenschance hängt stark davon ab, wie schnell der Darmverschluss erkannt und professionell tierärztlich behandelt wird. Je früher die Diagnose gestellt und die notwendige Therapie (oft eine Operation) eingeleitet wird, desto besser sind die Prognosen. Ein unbehandelter Darmverschluss ist meist tödlich.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für einen Darmverschluss?
Die Behandlung variiert je nach Ursache und Schwere des Verschlusses. Sie kann von unterstützenden Maßnahmen wie Infusionstherapie und Medikamenten (z.B. gegen Erbrechen, Schmerzen, zur Anregung der Darmmotorik bei funktionellem Ileus) bis hin zu einem operativen Eingriff reichen. Bei mechanischen Verschlüssen durch Fremdkörper oder Tumore ist eine Operation meist unumgänglich, um die Blockade zu beseitigen. Eine genaue Diagnose durch Anamnese und bildgebende Untersuchungen wie Röntgen und Ultraschall ist entscheidend für die Wahl der richtigen Strategie
Wie kann ich einem Darmverschluss vorbeugen?
Prävention ist sehr wichtig. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund keine unverdaulichen oder gefährlichen Gegenstände (kleines Spielzeug, Steine, Knochensplitter etc.) verschlucken kann. Sorgen Sie für sicheres Spielzeug und Kausnacks. Eine ausgewogene, artgerechte Ernährung und regelmäßige Bewegung fördern eine gesunde Darmtätigkeit. Regelmäßige tierärztliche Kontrolluntersuchungen können zudem helfen, gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen.