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Impfungen für Hunde sind eine der wichtigsten Säulen der Gesundheitsvorsorge und eine entscheidende Maßnahme, um das Leben unserer treuen Begleiter zu schützen. Als Hundebesitzer steht man jedoch oft vor einem Berg an Informationen und der Frage: Welche Impfungen sind für meinen Hund wirklich notwendig und sinnvoll?
In meiner über 15-jährigen Laufbahn als Hundeführerin in der Rettungshundestaffel und im Mantrailing habe ich immer wieder erlebt, wie wichtig ein verlässlicher Immunschutz ist. Ein gut durchdachter Impfplan schützt nicht nur den einzelnen Hund, sondern trägt auch zur Gesundheit der gesamten Hundepopulation bei. Mit diesem Leitfaden möchte ich Ihnen, basierend auf meiner Erfahrung und aktuellem Fachwissen, Sicherheit im Umgang mit dem Thema Impfungen geben.
Wussten Sie, dass eine sorgfältige Grundimmunisierung im Welpenalter bereits lebensbedrohliche Krankheiten wie Parvovirose oder Staupe effektiv verhindern kann? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die unverzichtbaren Core-Impfungen, die sinnvollen Non-Core-Impfungen, den idealen Impfplan für jedes Hundealter und wie Sie mit möglichen Nebenwirkungen richtig umgehen.
Die Übersicht:
Die Impfempfehlungen für Hunde werden in zwei Kategorien unterteilt: Core-Vakzine (Pflichtimpfungen) und Non-Core-Vakzine (Wahlimpfungen). Diese Einteilung hilft dabei, für jeden Hund einen individuellen und bedarfsgerechten Impfschutz zu gewährleisten.
Core-Impfungen sind für jeden Hund, unabhängig von seiner Haltung und Herkunft, unerlässlich. Sie richten sich gegen Krankheiten, die oft schwer oder sogar tödlich verlaufen und weltweit eine Bedrohung darstellen. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut, der höchsten deutschen Autorität in diesem Bereich, empfiehlt die Impfung gegen folgende fünf Krankheiten als absoluten Mindestschutz:
Non-Core-Impfungen sind Wahlimpfungen, deren Notwendigkeit von den individuellen Lebensumständen Ihres Hundes abhängt. Dazu gehören Faktoren wie Wohnort, Reiseaktivitäten, Kontakt zu anderen Hunden und Haltungsbedingungen. Eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung gemeinsam mit Ihrem Tierarzt ist hier entscheidend. Zu den wichtigsten Non-Core-Impfungen zählen:
Der richtige Zeitpunkt ist für einen wirksamen Impfschutz entscheidend. Der Impfplan unterscheidet sich zwischen der Grundimmunisierung im Welpenalter und den regelmäßigen Auffrischungsimpfungen bei erwachsenen Hunden.
Welpen erhalten in den ersten Lebenswochen schützende Antikörper über die Muttermilch. Diese sogenannten maternalen Antikörper bauen sich jedoch ab der 8. Lebenswoche langsam ab. Genau in diesem Zeitfenster beginnt die Grundimmunisierung, um eine Schutzlücke zu vermeiden. Der von der StIKo Vet empfohlene Impfplan sieht wie folgt aus:
Alter des Welpen | Empfohlene Core-Impfungen |
---|---|
8 Wochen | Staupe, H.c.c., Parvovirose, Leptospirose |
12 Wochen | Staupe, H.c.c., Parvovirose, Leptospirose, Tollwut |
16 Wochen | Staupe, H.c.c., Parvovirose, Tollwut |
15 Monate | Staupe, H.c.c., Parvovirose, Leptospirose, Tollwut (Abschluss der Grundimmunisierung) |
Nach Abschluss der Grundimmunisierung ist der Hund zunächst umfassend geschützt. Um diesen Schutz aufrechtzuerhalten, sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen notwendig. Die Impfintervalle haben sich in den letzten Jahren jedoch geändert. Galt früher eine jährliche Wiederholung für alle Impfungen, wird heute differenziert:
Ihr Tierarzt wird alle Impfungen im Impfpass dokumentieren und Sie an die fälligen Termine erinnern.
Die Kosten für Hundeimpfungen variieren je nach Tierarztpraxis, Region und verwendetem Impfstoff. Sie setzen sich in der Regel aus den Kosten für den Impfstoff selbst und der tierärztlichen Leistung (Untersuchung, Beratung, Injektion) gemäß der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) zusammen. Eine Kombinationsimpfung (z.B. 5-fach) kostet im Durchschnitt zwischen 50 und 80 Euro. Einige Hundekrankenversicherungen übernehmen die Kosten für Impfungen im Rahmen ihrer Vorsorgepauschalen. Ein Vergleich der Tarife kann sich hier lohnen.
Moderne Impfstoffe sind sehr gut verträglich, dennoch kann es wie bei jeder medizinischen Behandlung zu Reaktionen kommen. Meist handelt es sich um harmlose und vorübergehende Nebenwirkungen, die zeigen, dass das Immunsystem arbeitet:
Gönnen Sie Ihrem Hund nach der Impfung einen Tag Ruhe und vermeiden Sie übermäßige Anstrengung. Sollten Sie stärkere Reaktionen wie anhaltenden Durchfall, Erbrechen, starken Juckreiz oder gar einen allergischen Schock bemerken, kontaktieren Sie umgehend Ihren Tierarzt. Solche schweren Reaktionen sind jedoch extrem selten.
Eine wichtige Regel in der Praxis lautet: Ein Hund sollte zum Zeitpunkt der Impfung gesund und frei von Parasiten sein, damit sein Immunsystem optimal auf den Impfstoff reagieren kann. Eine Entwurmung belastet den Organismus ebenfalls. Daher wird empfohlen, eine Wurmkur nicht gleichzeitig mit einer Impfung durchzuführen. Halten Sie idealerweise einen Abstand von ein bis zwei Wochen zwischen Wurmkur und Impftermin. Ihr Tierarzt kann Sie hierzu am besten beraten, auch über die Alternative einer regelmäßigen Kotuntersuchung anstelle einer pauschalen Entwurmung.
Impfungen für Hunde sind eine unverzichtbare Investition in ein langes, gesundes und glückliches Hundeleben. Durch eine konsequente Grundimmunisierung beim Welpen und regelmäßige Auffrischungen beim erwachsenen Hund schützen Sie Ihren Vierbeiner zuverlässig vor potenziell tödlichen Krankheiten. Die Unterscheidung in Core- und Non-Core-Impfungen ermöglicht dabei einen maßgeschneiderten Schutz. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, um den perfekten Impfplan für Ihren treuen Begleiter zu erstellen. Die aktuellen Empfehlungen der Experten finden Sie stets bei der StIKo Vet.
Eine Impfung schützt Ihren Hund wirksam vor schweren und teils tödlichen Infektionskrankheiten. Sie ist die wichtigste Maßnahme der Gesundheitsvorsorge.
Die Grundimmunisierung bei Welpen beginnt in der Regel im Alter von 8 Wochen, da dann der Schutz durch die mütterlichen Antikörper nachlässt.
Das hängt vom Impfstoff ab. Die Impfung gegen Leptospirose muss jährlich aufgefrischt werden, während für Staupe, Parvovirose, H.c.c. und Tollwut ein Intervall von drei Jahren ausreicht.