

Die Welpenerziehung ist das liebevolle, aber konsequente Training, das den Grundstein für ein harmonisches Zusammenleben mit deinem neuen Familienmitglied legt. Sie beginnt direkt mit dem Einzug deines Welpen und ist die wichtigste Investition in eine glückliche, gemeinsame Zukunft.
Als Expertin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Hundeausbildung, unter anderem in der DRK Rettungshundestaffel, weiß ich: Die Prägungsphase in den ersten Wochen ist absolut entscheidend für die Entwicklung deines kleinen Vierbeiners. Was er jetzt lernt, vergisst er nie wieder. Nutze diese sensible Zeit, um von Anfang an die richtigen Weichen zu stellen.
Inhaltsverzeichnis:
Der ideale Zeitpunkt, um mit der Erziehung deines Welpen zu beginnen, ist sofort nach dem Einzug, idealerweise in der 8. Lebenswoche. Ab diesem Moment startet die entscheidende Sozialisierungs- und Prägungsphase. Dein Welpe ist jetzt extrem aufnahmefähig, neugierig und bereit, die Welt mit dir als sicherem Partner zu entdecken.
Tipp von Sabine Reincke: „Warten Sie nicht! Jeder Tag zählt. Die Erziehung beginnt nicht erst in der Welpenschule, sondern in dem Moment, in dem Ihr kleiner Hund über die Türschwelle tritt. Seien Sie vom ersten Tag an ein liebevoller, aber klarer Leitwolf.“
In den ersten Wochen legst du das Fundament für das gesamte Hundeleben. Konzentriere dich auf die folgenden Kernbereiche, die wir im weiteren Verlauf des Artikels detailliert behandeln:
Die Stubenreinheit ist oft die erste große Herausforderung, aber mit einem klaren Plan und Geduld meistert ihr sie gemeinsam. Die Blase eines Welpen ist noch klein, daher sind häufige Toilettengänge der Schlüssel zum Erfolg.
In der Sozialisierungsphase (ca. 8. bis 16. Woche) lernt dein Welpe, angstfrei und souverän mit seiner Umwelt umzugehen. Deine Aufgabe ist es, ihm positive Erfahrungen zu ermöglichen.
Kontakt zu Artgenossen: Ermögliche kontrollierten Kontakt zu gut sozialisierten, geimpften Hunden unterschiedlicher Rassen und Größen. Eine gute Welpenschule ist hierfür ideal.
Grundkommandos schaffen eine verlässliche Kommunikation zwischen dir und deinem Hund. Halte die Trainingseinheiten kurz (maximal 5-10 Minuten) und beende sie immer mit einem Erfolgserlebnis.
Welpen erkunden die Welt mit dem Maul. Dass sie in Hände oder Hosenbeine zwicken, ist normal. Sie müssen aber lernen, wie fest sie zubeißen dürfen. Das nennt man Beißhemmung.
Entspannte Spaziergänge sind ein Traum, der mit frühem Training beginnt. Die Leine sollte eine Verbindung sein, kein Instrument zum Ziehen und Zerren.
Gewöhnung: Lass den Welpen das Geschirr und die Leine erst einmal in der Wohnung tragen, ohne dass du sie festhältst.
Hunde sind Rudeltiere und müssen das Alleinsein kleinschrittig und positiv verknüpft lernen. Beginne damit erst, wenn der Welpe sich gut bei dir eingelebt hat.
Minutenschritte: Beginne, nur für wenige Sekunden den Raum zu verlassen und komm zurück, bevor der Welpe unruhig wird. Mache kein großes Aufheben daraus.
In meiner langjährigen Praxis sehe ich immer wieder dieselben Fehler, die den Erziehungs-Erfolg erschweren. Mit etwas Bewusstsein kannst du sie leicht vermeiden.
Inkonsequenz: Was heute verboten ist, muss auch morgen verboten sein. Klare, beständige Regeln geben deinem Hund Sicherheit.
Der Besuch einer guten Welpenschule ist eine unschätzbare Hilfe. Hier lernt dein Welpe im kontrollierten Rahmen den Umgang mit Artgenossen und du erhältst professionelle Anleitung von erfahrenen Trainern.
Achte bei der Auswahl auf kleine Gruppengrößen, qualifizierte Trainer, die mit positiver Verstärkung arbeiten, und darauf, dass die „Chemie“ für dich und deinen Hund stimmt. Eine gute Anlaufstelle für die Suche nach qualifizierten Trainern ist der Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen (BHV) e.V.
Die Grunderziehung eines Welpen dauert etwa 6 bis 12 Monate. In dieser Zeit werden die wichtigsten Grundlagen wie Stubenreinheit, die Grundkommandos und die Sozialisierung gefestigt. Allerdings ist Hundeerziehung ein lebenslanger Prozess. Besonders in der Pubertät (ab ca. 6 Monaten) werden bereits gelernte Regeln gerne noch einmal in Frage gestellt. Geduld und liebevolle Konsequenz sind hier der Schlüssel zum Erfolg.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine erfolgreiche Welpenerziehung basiert auf drei Säulen: Geduld, Konsequenz und positiver Verstärkung. Beginne vom ersten Tag an mit klaren, fairen Regeln und nutze die sensible Prägephase, um deinem Welpen die Welt zu zeigen. Feiere jeden kleinen Erfolg und sei ein verlässlicher Partner für deinen Hund. So baust du eine unerschütterliche Bindung auf, die ein Leben lang hält.
Die Welpenerziehung sollte sofort am Tag des Einzugs beginnen, idealerweise in der 8. Lebenswoche. In dieser frühen Prägungsphase ist der Welpe besonders aufnahmefähig für neue Regeln und positive Erfahrungen.
Die intensive Grunderziehung dauert in der Regel bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Wichtige Meilensteine wie Stubenreinheit und Grundkommandos sind meist nach einigen Monaten gefestigt. Beachten Sie jedoch, dass Erziehung ein lebenslanger Prozess ist, besonders während der Pubertät.
Die wichtigsten ersten Kommandos sind „Sitz“, „Platz“ und der Rückruf „Komm“. Parallel dazu hat das Training der Stubenreinheit höchste Priorität. Alle Kommandos sollten spielerisch und mit positiver Verstärkung geübt werden.
Ja, absolut. Ein 13 Wochen alter Welpe ist immer noch sehr jung und lernfähig. Die kritische Sozialisierungsphase ist noch im Gange. Es ist wichtig, sofort mit klaren Regeln und positivem Training zu starten, um Versäumtes schnell und behutsam nachzuholen.