Welpen-Guide: Der komplette Leitfaden für den perfekten Start (Von der Auswahl bis zur Pubertät)

Wir gehen gemeinsam durch alle Phasen: Vom ersten Gedanken "Soll es ein Hund sein?" bis zu den wilden Minuten der Pubertät.

⚠️ Wichtiger Hinweis: Dieser Ratgeber basiert auf meiner langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit Hunden. Er ersetzt jedoch keinesfalls die tierärztliche Diagnose. Bei gesundheitlichen Auffälligkeiten Ihres Welpen konsultieren Sie bitte sofort einen Veterinär.

Hallo, ich bin Sabine Reincke. Wenn Sie auf diesen Guide geklickt haben, steht Ihnen vermutlich das größte Abenteuer Ihres Lebens bevor – oder ein kleines Fellknäuel hat gerade Ihr Wohnzimmer (und Ihr Herz) erobert.

In meinen über 10 Jahren in der Rettungshundestaffel habe ich eines gelernt: Ein verlässlicher Partner auf vier Pfoten fällt nicht vom Himmel. Er wird „gemacht“ – mit Geduld, Konsequenz und ganz viel Liebe. Die Welpenzeit ist magisch, aber sie ist auch anstrengend. Dieser Guide ist Ihr Anker. Wir gehen gemeinsam durch alle Phasen: Vom ersten Gedanken „Soll es ein Hund sein?“ bis zu den wilden Minuten der Pubertät.

⚡ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sozialisierungsphase (8.–16. Woche) prägt das Wesen des Hundes dauerhaft. Was er jetzt lernt (oder verpasst), speichert er tief ab.
  • Ruhe ist Pflicht: Welpen benötigen bis zu 20 Stunden Schlaf pro Tag, um Erlebtes zu verarbeiten. Überforderung führt oft zu „Beiß-Attacken“.
  • Positive Verstärkung ist der Schlüssel. Belohnen Sie erwünschtes Verhalten sofort, anstatt nur Fehler zu bestrafen.
  • Die Erstausstattung muss vor dem Einzug bereitstehen, um Stress am ersten Tag zu vermeiden.
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🐾 Aus meiner Praxis

Ich erinnere mich an einen Einsatzhund-Azubi „Balu“. In den ersten Wochen dachte ich, er lernt es nie. Er war unkonzentriert und hat mehr Schnürsenkel gefressen als Kommandos gelernt. Der Fehler lag bei mir: Ich wollte zu viel zu schnell. Welpen haben keine „Aus-Taste“. Wir müssen ihnen beibringen, zur Ruhe zu kommen. Als ich anfing, weniger zu trainieren und mehr „nichts“ zu tun, machte es Klick. Vertrauen Sie dem Prozess!

1. Überlegungen vor dem Kauf: Passt ein Welpe zu mir?

Bevor der Welpe einzieht, steht die wichtigste Entscheidung an: Welcher Hund passt zu meinem Leben? Es geht nicht nur um süße Knopfaugen. Ein Border Collie in einer Einzimmerwohnung ohne Aufgabe wird unglücklich – und Sie auch.

Wenn die Entscheidung steht, geht es an den Namen. Ein Name sollte kurz, prägnant und rufbar sein.

📚 Unsere Namens-Bibliothek:

2. Einzug & Erstausstattung: Willkommen zu Hause

Der Tag des Einzugs ist aufregend. Damit er nicht im Chaos endet, muss das Zuhause „welpensicher“ sein. Kabel gehören versteckt, giftige Pflanzen entfernt.

Was Sie wirklich brauchen

Die Industrie will Ihnen viel verkaufen, aber ein Welpe braucht am Anfang vor allem Sicherheit und einen festen Schlafplatz. Zur absoluten Basis-Ausrüstung gehören ein gut sitzendes Geschirr, eine leichte Leine, Näpfe und leicht verdauliches Futter.

👉 Deep Dive: Eine detaillierte Checkliste, was Sie wirklich kaufen müssen (und was Sie sich sparen können), finden Sie in unserem Artikel zur Erstausstattung für Hunde.

📚 Mehr zum Thema Zubehör & Sicherheit:

3. Ernährung & Gesundheit

Ein Welpe wächst rasant. In den ersten Monaten legt er den Grundstein für sein späteres Skelettsystem. Falsches Futter kann zu dauerhaften Schäden führen. Achten Sie darauf, dass der Welpe nicht zu schnell wächst (Energiegehalt!).

👉 Ernährungs-Plan: Alles zu Futterplänen, Barfen beim Welpen und häufigen Fehlern lesen Sie im Spezial-Artikel Welpen-Ernährung: Was, wie oft und wie viel?.

Der Zahnwechsel & Pflege

Zwischen dem 4. und 7. Monat verliert der Welpe seine Milchzähne. Das juckt und schmerzt oft. Auch die Körperpflege (Krallen, Ohren) sollte jetzt spielerisch geübt werden.

📚 Ratgeber für ein gesundes Wachstum:
Vektor-Infografik, die die Wachstumsphasen eines Hundes vom Welpen zum Junghund darstellt
Wachstum braucht Zeit: Überfordern Sie die Gelenke in den ersten Monaten nicht.

4. Erziehung & Sozialisierung: Das Herzstück

Hier entscheidet sich, ob Sie später einen entspannten Begleiter oder einen Problemhund an der Leine haben. Erziehung beginnt an Tag 1 – aber immer spielerisch und mit positiver Verstärkung.

Die wichtigsten Grundlagen

Profi-Tipp: Eine gute Hundeschule ist Gold wert. Lesen Sie hier, woran Sie eine gute Welpenschule erkennen (Checkliste).

5. Rechtliches & Versicherung

Hundehalter haften für ihre Tiere in voller Höhe. Eine Hundehaftpflichtversicherung ist oft Pflicht und immer ratsam.

👉 Gesetze-Check: Welche Versicherungen Pflicht sind, erfahren Sie in unserem Artikel Hunde-Versicherungen & Recht.

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Häufige Fragen zu Welpen

Wie lange darf ein Welpe spazieren gehen?

Als Faustregel gilt: 5 Minuten pro Lebensmonat am Stück. Ein 3 Monate alter Welpe sollte also ca. 15 Minuten am Stück spazieren. Das schont die Gelenke und verhindert Reizüberflutung.

Wann verlieren Welpen ihre Milchzähne?

Der Zahnwechsel beginnt meist zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat. In dieser Zeit kauen Welpen vermehrt auf Gegenständen, um den Kiefer zu beruhigen.

Ab wann kann ich mit der Erziehung beginnen?

Sofort ab dem Einzug. Welpen lernen immer – auch wenn wir nicht bewusst trainieren. Nutzen Sie die Neugier und den „Will-to-Please“ von Anfang an für spielerische Übungen.

Quellenhinweis: Medizinische und rechtliche Grundlagen basieren auf den Empfehlungen des TASSO e.V. und aktuellen kynologischen Standards.

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