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Malteser Hund

Malteser Hunde Rasseportrait: Charakter, Haltung & Gesundheit vom Experten

Träumen Sie von einem treuen Gefährten, der Ihr Leben mit unendlicher Freude und Zuneigung bereichert? Der Malteser, ein kleiner Hund mit einem riesigen Herzen, ist für seine liebevolle Art und sein sonniges Wesen weltberühmt. Doch hinter dem niedlichen Aussehen steckt eine Persönlichkeit mit Charakter und eine jahrtausendealte Geschichte.

In diesem Rasseporträt teile ich, Sabine Reincke, meine über 15-jährige Erfahrung in der Arbeit mit Hunden, um Ihnen ein umfassendes und ehrliches Bild dieser wundervollen Rasse zu geben. Von der richtigen Fellpflege über Erziehungstipps bis hin zu wichtigen Gesundheitshinweisen – hier erfahren Sie alles, um diesem charmanten Vierbeiner das bestmögliche Zuhause zu bieten.

Der Malteser auf einen Blick: Steckbrief

Kategorie Information
FCI-Gruppe Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
Herkunft Zentraler Mittelmeerraum (Patronat: Italien)
Größe Rüden: 21-25 cm, Hündinnen: 20-23 cm
Gewicht 3-4 kg
Lebenserwartung 12-15 Jahre
Wesen Anhänglich, intelligent, verspielt, wachsam, furchtlos
Fell Lang, seidig, weiß, ohne Unterwolle
Pflegeaufwand Hoch (tägliches Bürsten erforderlich)
Bewegungsbedarf Mittel (tägliche Spaziergänge und Spielzeit nötig)
Besonderheiten Gilt als „hypoallergen“, neigt zu Tränenstein

Geschichte und Herkunft des Maltesers

Die Geschichte des Maltesers ist beeindruckend und reicht Tausende von Jahren zurück. Anders als der Name vermuten lässt, stammt er nicht ausschließlich von der Insel Malta, sondern aus dem gesamten zentralen Mittelmeerraum. Schon in der Antike war dieser kleine, weiße Hund ein geschätzter Begleiter der feinen Gesellschaft. Aristokraten im Römischen Reich und später an den europäischen Königshöfen, darunter Berühmtheiten wie Königin Victoria, schmückten sich mit diesen eleganten Hunden. Sie galten als Symbol für Luxus, Reinheit und Treue und sind auf zahlreichen historischen Gemälden verewigt.

Wesen und Charakter: Ein großes Herz im kleinen Körper

Ein gepflegter Malteser mit langem, weißem Fell rennt aufmerksam im Gras und zeigt den charakteristischen liebevollen Ausdruck der Rasse.
Der Malteser ist bekannt für sein anhängliches und verspieltes Wesen.

Lassen Sie sich nicht von seiner geringen Größe täuschen: Der Malteser hat eine riesige Persönlichkeit. Sein Charakter ist eine wunderbare Mischung aus Sanftmut und Furchtlosigkeit.

  • Anhänglich und menschenbezogen: Malteser bauen eine extrem enge Bindung zu ihrer Familie auf. Sie lieben es, im Mittelpunkt zu stehen, zu kuscheln und ihre Menschen auf Schritt und Tritt zu begleiten.
  • Intelligent und lernfreudig: Diese Hunde sind klug und möchten gefallen, was das Training in der Regel erleichtert. Sie lernen schnell neue Kommandos und Tricks.
  • Verspielt und fröhlich: Ihre muntere und verspielte Art behalten sie oft bis ins hohe Alter. Sie bringen Leben und Lachen in jeden Haushalt.
  • Wachsam und mutig: Trotz seiner Größe ist der Malteser ein aufmerksamer Wachhund. Er meldet Fremde zuverlässig mit erstaunlich kräftigem Bellen und verteidigt sein Territorium furchtlos.

Ihre soziale Ader macht sie zu guten Partnern für Familien mit Kindern und anderen Haustieren, vorausgesetzt, die Zusammenführung erfolgt behutsam und die Kinder lernen einen respektvollen Umgang mit dem kleinen Hund.

Gesundheit und rassetypische Erkrankungen

Der Malteser ist im Allgemeinen eine robuste Rasse, neigt aber zu einigen spezifischen Gesundheitsproblemen. Als erfahrene Hundehalterin und ausgebildete Sanitäterin lege ich Ihnen ans Herz, auf folgende Punkte besonders zu achten:

  • Patellaluxation: Eine häufige Erkrankung bei kleinen Hunderassen, bei der die Kniescheibe aus ihrer Führung springt. Achten Sie auf Anzeichen wie ein plötzliches Humpeln oder das kurzzeitige Laufen auf drei Beinen. Ein seriöser Züchter wird Elterntiere auf diese Erkrankung untersuchen. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) bietet hierzu weiterführende Informationen, die ich Ihnen zur Lektüre empfehle.
  • Augenprobleme und Tränenflecken: Die großen, dunklen Augen neigen zu Reizungen. Oft führen Haare, die ins Auge wachsen, oder verstopfte Tränenkanäle zu einem bräunlichen Ausfluss, der das weiße Fell verfärbt. Tägliches, sanftes Reinigen der Augenpartie ist unerlässlich.
  • Zahngesundheit: Wie viele kleine Rassen neigen auch Malteser zu Zahnsteinbildung und Zahnproblemen. Eine regelmäßige Zahnpflege durch Kausnacks oder Zähneputzen ist daher sehr wichtig, um Entzündungen und Zahnverlust vorzubeugen.
  • Hautprobleme: Das lange Fell ohne Unterwolle bietet weniger Schutz. Bei unzureichender Pflege können sich unter Verfilzungen schnell Hautentzündungen oder Pilzinfektionen bilden.

Ein verantwortungsbewusster Züchter und regelmäßige Tierarztbesuche sind die besten Voraussetzungen für ein langes und gesundes Hundeleben.

Erziehung und Haltung des Maltesers

Ein glücklicher Malteser wird von seinem Besitzer gebürstet, ein wichtiger Teil der Pflege und Bindung.
Konsequente Erziehung und liebevolle Pflege sind der Schlüssel zu einem glücklichen Malteser.

Fellpflege: Mehr als nur Kosmetik

Das prächtige, weiße Fell des Maltesers ist sein Markenzeichen, erfordert aber auch den größten Pflegeaufwand. Planen Sie hierfür täglich Zeit ein:

  • Tägliches Bürsten: Um Verfilzungen zu vermeiden, müssen Sie das Fell täglich mit einem hochwertigen Kamm und einer Bürste pflegen. Gewöhnen Sie Ihren Welpen von Anfang an spielerisch an diese Prozedur.
  • Regelmäßiges Baden: Etwa alle drei bis vier Wochen ist ein Bad mit einem milden Hundeshampoo empfehlenswert, um das Fell sauber und strahlend weiß zu halten.
  • Augen- und Ohrenpflege: Reinigen Sie die Augenpartie täglich, um Tränenstein zu minimieren. Kontrollieren Sie auch regelmäßig die Ohren auf Verschmutzungen.
  • Besuch beim Hundefriseur: Viele Malteser-Besitzer entscheiden sich für einen praktischen Kurzhaarschnitt, der den Pflegeaufwand reduziert. Ein professioneller Hundefriseur kann Sie hierzu beraten.

Erziehung: Liebevolle Konsequenz ist der Schlüssel

In meiner Arbeit mit Rettungshunden und als angehende Hundetrainerin habe ich gelernt, dass Konsequenz bei jeder Rasse entscheidend ist. Der intelligente Malteser ist keine Ausnahme. Er lernt schnell, nutzt aber auch jede Inkonsequenz aus. Beginnen Sie früh mit der Sozialisierung und dem Training, um unerwünschtem Verhalten wie übermäßigem Bellen vorzubeugen. Eine positive, auf Belohnung basierende Erziehungsmethode führt bei dieser sensiblen Rasse zum besten Erfolg.

Aktivitäten: Ein kleiner Hund mit Tatendrang

Auch wenn er ein idealer Wohnungshund ist, braucht der Malteser mehr als nur Kuscheleinheiten. Er ist aktiv und möchte gefordert werden:

  • Tägliche Spaziergänge: Mehrere Runden am Tag sind Pflicht, um ihn auszulasten und ihm die Möglichkeit zu geben, seine Umgebung zu erkunden.
  • Spielen: Apportierspiele, Versteckspiele oder Zerrspiele liebt fast jeder Malteser.
  • Hundesport: Viele Malteser haben große Freude an Agility, Obedience oder Dog Dancing. Diese Aktivitäten fordern sie körperlich und geistig.
  • Intelligenzspielzeug: Fordern Sie seinen klugen Kopf mit Futterpuzzles und anderen Denkspielen.

Für wen ist der Malteser geeignet?

Der Malteser passt wunderbar zu Menschen, die viel Zeit und Liebe für einen Hund aufbringen können und einen engen Begleiter suchen. Er ist ideal für:

  • Singles und Paare, die einen treuen Partner für alle Lebenslagen suchen.
  • Senioren, die einen aktiven, aber nicht überfordernden Hund möchten.
  • Familien mit (etwas älteren) Kindern, die den respektvollen Umgang mit einem kleinen Tier verstehen.
  • Menschen in der Stadt, da er sich hervorragend an das Leben in einer Wohnung anpasst.

Potenzielle Besitzer sollten sich des hohen Pflegeaufwands für das Fell bewusst sein oder die Kosten für einen regelmäßigen Hundefriseurbesuch einplanen. Wer bereit ist, diese Zeit zu investieren, wird mit einem unglaublich liebevollen und fröhlichen Familienmitglied belohnt.

Fazit

Der Malteser ist weit mehr als nur ein niedliches Schoßhündchen. Er ist ein intelligenter, loyaler und lebenslustiger Begleiter, der eine enge Beziehung zu seinen Menschen aufbaut. Seine Haltung erfordert zwar Engagement, insbesondere bei der Fellpflege, doch er belohnt seine Familie mit einer unvergleichlichen Zuneigung und Fröhlichkeit. Wenn Sie einen anhänglichen Freund suchen und bereit sind, die Verantwortung für seine Pflege und Erziehung zu übernehmen, finden Sie im Malteser einen wundervollen Partner fürs Leben.

Häufig gestellte Fragen zum Malteser (FAQ)

Ist der Malteser wirklich hypoallergen?

Der Begriff „hypoallergen“ ist bei Hunden etwas irreführend, da keine Rasse zu 100 % allergenfrei ist. Der Malteser verliert jedoch kaum Haare und hat keine Unterwolle, wodurch er deutlich weniger Hautschuppen (die Hauptallergene) in der Umgebung verteilt als andere Rassen. Für viele Allergiker ist er daher tatsächlich besser geeignet. Ein Test vor der Anschaffung ist dennoch ratsam.

Ist der Malteser ein Kläffer?

Malteser sind wachsam und neigen dazu, Besucher oder ungewöhnliche Geräusche zu melden. Ohne konsequente Erziehung und ausreichende Auslastung kann dieses Verhalten in übermäßiges Kläffen umschlagen. Mit dem richtigen Training lernt er aber, wann Bellen angebracht ist und wann nicht.

Können Malteser gut alleine bleiben?

Aufgrund ihrer extremen Anhänglichkeit fällt es Maltesern oft schwer, alleine zu sein. Das Alleinbleiben muss von klein auf geduldig und in kleinen Schritten trainiert werden. Für Menschen, die den ganzen Tag außer Haus sind, ist diese Rasse weniger geeignet.

Was kostet ein Malteser-Welpe?

Die Kosten für einen Malteser-Welpen von einem seriösen, dem VDH angeschlossenen Züchter, liegen in der Regel zwischen 1.500 und 2.500 Euro. Diese Züchter investieren viel in die Gesundheit, Sozialisierung und Aufzucht der Welpen und ihrer Elterntiere. Seien Sie skeptisch bei deutlich günstigeren Angeboten.
Sabine Reincke
Sabine Reincke

Sabine Reincke: Eine umfassend erfahrene Expertin für alle Themen rund um den Hund. Mit über 15 Jahren praktischer Erfahrung, darunter 10 Jahre in der DRK Rettungshundestaffel und als Mantrailer, kombiniert Sabine tiefgreifendes Fachwissen in Hundeerziehung, -verhalten und Rassekunde mit unschätzbarer praktischer Erfahrung. Derzeit vertieft sie ihre Kenntnisse in einer Hundetrainer-Ausbildung und ergänzt dies durch diverse Fachseminare, auch im Bereich Hundegesundheit. Als ausgebildete Sanitäterin und durch ihre Präsenz in der Presse ist Sabine eine anerkannte Autorität, die vertrauenswürdige und fundierte Informationen zu allen Aspekten des Hundelebens bietet.

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