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Ein Hund sabbert stark und sein Maul ist in Großaufnahme aufgenommen worden.

Hund tropft wie ein Wasserhahn: Die 7 häufigsten Ursachen für starkes Sabbern

Wenn Ihr Hund plötzlich speichelt wie ein undichter Wasserhahn, mischt sich unter die Liebe schnell die Sorge. Ein wenig Sabber beim Anblick eines Leckerlis ist normal, doch exzessiver Speichelfluss, auch Hypersalivation genannt, kann ein wichtiges Signal Ihres Hundes sein, das Sie ernst nehmen sollten.

Als erfahrene Hundeführerin und Sanitäterin weiß ich, wie wichtig es ist, die Sprache unserer Vierbeiner zu verstehen. Starkes Speicheln und Schmatzen ist mehr als nur eine Unart – es kann ein Hinweis auf Stress, Schmerzen oder ernsthafte gesundheitliche Probleme sein. Während es bei Rassen wie Bernhardinern oder Doggen oft zur Anatomie gehört, sollten Sie bei plötzlicher Veränderung immer aufmerksam werden.

Warum sabbert mein Hund so stark? Die wichtigsten Ursachen im Überblick

Eine Tierärztin untersucht das Maul eines Hundes, der starken Speichelfluss zeigt, während der Besitzer besorgt zusieht.

Die Gründe für übermäßigen Speichelfluss sind vielfältig. Einige sind harmlos und situativ bedingt, andere erfordern schnelles Handeln. Aus meiner Erfahrung in der Rettungshundestaffel weiß ich, wie schnell sich eine Situation zuspitzen kann, daher ist eine genaue Beobachtung entscheidend.

Psychische und harmlose Auslöser

  • Freudige Erwartung: Der Anblick oder Geruch von Futter regt die Speichelproduktion naturgemäß an. Das ist ein völlig normaler Reflex.
  • Stress und Angst: Eine neue Umgebung, laute Geräusche (wie an Silvester) oder eine Autofahrt können bei Hunden Stress auslösen, der sich durch starkes Sabbern äußert.
  • Körperliche Anstrengung & Hitze: Beim Spielen oder an warmen Tagen regulieren Hunde ihre Körpertemperatur durch Hecheln, was mit vermehrtem Speichelfluss einhergeht. Achten Sie hierbei immer auf ausreichend Wasser und Schatten, um eine Überhitzung zu vermeiden.

Gesundheitliche Probleme als Ursache

Wenn das starke Sabbern anhält oder von weiteren Symptomen begleitet wird, steckt oft eine medizinische Ursache dahinter. Hier sind die häufigsten Probleme, denen ich in meiner Praxis begegnet bin:

  • Zahn- und Maulprobleme: Dies ist eine der häufigsten Ursachen. Entzündetes Zahnfleisch (Gingivitis), Zahnstein, abgebrochene Zähne oder Zahnfehlstellungen können Schmerzen verursachen und zu starkem Speicheln führen.
  • Fremdkörper im Maul: Ein eingeklemmtes Stück Holz vom Stöckchenspiel, ein Stein oder Teile von Spielzeug können die Mundschleimhaut verletzen und den Speichelfluss anregen.
  • Vergiftungen: Die Aufnahme von Giftködern, giftigen Pflanzen (z.B. Efeu, Dieffenbachie) oder Chemikalien ist ein akuter Notfall! Neben Sabbern sind oft Symptome wie Erbrechen, Zittern oder Apathie zu beobachten.
  • Magen-Darm-Probleme: Übelkeit ist ein starker Auslöser für Hypersalivation. Erkrankungen wie eine Magendrehung, Gastritis oder eine einfache Magenverstimmung führen oft dazu, dass der Hund stark speichelt.
  • Entzündungen und Tumore: Entzündungen der Speicheldrüsen (Sialadenitis) oder Tumore im Maul- und Rachenraum können den Schluckvorgang behindern und so zu vermehrtem Sabbern führen.
  • Neurologische Erkrankungen: Bestimmte neurologische Störungen können die Kontrolle über die Gesichtsmuskeln und Speicheldrüsen beeinträchtigen.

Wann müssen Sie mit Ihrem Hund zum Tierarzt?

Als ausgebildete Sanitäterin rate ich Ihnen: Zögern Sie im Zweifel nie, einen Experten zu Rate zu ziehen. Suchen Sie sofort eine Tierarztpraxis oder Tierklinik auf, wenn das starke Sabbern von einem der folgenden Symptome begleitet wird:

  • Starke Unruhe, Apathie oder Bewusstseinsverlust
  • Versuche zu erbrechen (ohne Erfolg), ein aufgeblähter, harter Bauch (Verdacht auf Magendrehung!)
  • Krämpfe, Zittern oder Koordinationsstörungen (Verdacht auf Vergiftung!)
  • Sichtbare Schwellungen im Gesichts- oder Halsbereich
  • Blut im Speichel
  • Deutliche Schmerzanzeichen (Wimmern, Jaulen, Aggressivität bei Berührung)
  • Atemnot oder starkes, panisches Hecheln

Diese Anzeichen deuten auf einen Notfall hin, bei dem jede Minute zählt. Eine verlässliche Informationsquelle für Notfälle und allgemeine Gesundheitsthemen ist beispielsweise die Klinik für Kleintiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover, eine anerkannte Autorität auf diesem Gebiet.

Was Sie selbst tun können: Vorbeugung und Erste Hilfe

Glücklicherweise können Sie in vielen Fällen selbst dazu beitragen, dass Ihr Hund gar nicht erst zum „Wasserhahn“ wird oder ihm bei harmlosen Ursachen schnell helfen.

1. Für Abkühlung sorgen

An heißen Tagen sind kühle, schattige Plätze, ausreichend frisches Wasser und die Vermeidung von Mittagshitze das A und O. Eine Kühlmatte oder ein feuchtes Handtuch können ebenfalls Linderung verschaffen.

2. Maul und Zähne kontrollieren

Machen Sie die regelmäßige Gebisskontrolle zur Routine. Achten Sie auf Zahnstein, Rötungen und Fremdkörper. Spezielle Kauartikel und regelmäßiges Zähneputzen mit Hundezahnpasta beugen vielen Problemen vor.

3. Sichere Umgebung schaffen

Halten Sie Reinigungsmittel, Medikamente und für Hunde giftige Lebensmittel (Schokolade, Trauben, Xylit) außer Reichweite. Gestalten Sie auch Ihren Garten hundesicher, indem Sie auf giftige Pflanzen verzichten.

Fazit: Aufmerksamkeit ist der beste Schutz

Wenn Ihr Hund tropft wie ein Wasserhahn, ist das ein Signal, das Ihre volle Aufmerksamkeit erfordert. Während die Ursache oft harmlos ist, wie Aufregung oder Hitze, kann es auch ein Hinweis auf ernsthafte gesundheitliche Probleme sein. Eine genaue Beobachtung der Begleitsymptome ist der Schlüssel zur richtigen Einschätzung der Lage.

Als verantwortungsbewusster Hundebesitzer ist es Ihre Aufgabe, harmlose von bedrohlichen Situationen zu unterscheiden. Zögern Sie bei den genannten Alarmsignalen niemals, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit guter Vorsorge und einem wachsamen Auge sorgen Sie dafür, dass Ihr treuer Begleiter ein gesundes und glückliches Leben führt – mit einem Sabber-Niveau, das im Normalbereich bleibt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was bedeutet es, wenn ein Hund plötzlich sehr stark sabbert?

Plötzliche Hypersalivation kann auf akuten Stress, Übelkeit, einen Fremdkörper im Maul oder eine Vergiftung hindeuten. Beobachten Sie Ihren Hund genau auf weitere Symptome. Wenn er zusätzlich unruhig ist, würgt oder Schmerzen zeigt, sollten Sie umgehend einen Tierarzt kontaktieren.

Mein Hund sabbert und schmatzt ständig, was kann das sein?

Häufiges Schmatzen in Kombination mit Sabbern deutet oft auf Probleme im Maul- oder Magenbereich hin. Ursachen können Zahnprobleme (z.B. Zahnstein, entzündetes Zahnfleisch), Übelkeit oder auch Sodbrennen sein. Eine tierärztliche Abklärung ist ratsam, um die genaue Ursache zu finden.

Kann starkes Sabbern ein Zeichen für Schmerzen sein?

Ja, absolut. Schmerz ist eine sehr häufige Ursache für übermäßigen Speichelfluss. Der Schmerz kann von den Zähnen, dem Bauch oder anderen Körperteilen ausgehen. Es ist eine unwillkürliche Reaktion des Körpers, die Sie immer ernst nehmen sollten.

Mein alter Hund sabbert mehr – ist das normal?

Bei älteren Hunden kann vermehrtes Sabbern auf altersbedingte Probleme hinweisen. Dazu gehören häufiger auftretende Zahnprobleme, nachlassende Muskelkontrolle im Gesicht oder auch das Wachstum von Tumoren im Maul. Eine regelmäßige Senioren-Vorsorgeuntersuchung beim Tierarzt ist hier besonders wichtig.

Sabine Reincke
Sabine Reincke

Sabine Reincke: Eine umfassend erfahrene Expertin für alle Themen rund um den Hund. Mit über 15 Jahren praktischer Erfahrung, darunter 10 Jahre in der DRK Rettungshundestaffel und als Mantrailer, kombiniert Sabine tiefgreifendes Fachwissen in Hundeerziehung, -verhalten und Rassekunde mit unschätzbarer praktischer Erfahrung. Derzeit vertieft sie ihre Kenntnisse in einer Hundetrainer-Ausbildung und ergänzt dies durch diverse Fachseminare, auch im Bereich Hundegesundheit. Als ausgebildete Sanitäterin und durch ihre Präsenz in der Presse ist Sabine eine anerkannte Autorität, die vertrauenswürdige und fundierte Informationen zu allen Aspekten des Hundelebens bietet.

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