

Wenn der eigene Hund das Wasser verweigert, macht man sich als Halter schnell Sorgen. Und das zurecht, denn eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist für die Gesundheit unserer Vierbeiner lebenswichtig. Doch keine Panik: Nicht immer steckt ein ernstes Problem dahinter. Als langjährige Rettungshundeführerin und angehende Hundetrainerin habe ich oft erlebt, dass einfache Gründe für die Trinkunlust verantwortlich sind. In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, woran es liegen kann, wenn Ihr Hund nicht trinkt, was Sie sofort tun können und wann ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich ist.
Wasser erfüllt im Körper des Hundes überlebenswichtige Funktionen. Es reguliert die Körpertemperatur, transportiert Nährstoffe zu den Zellen, unterstützt die Verdauung und hilft, Abfallprodukte aus dem Körper zu spülen. Ein Mangel kann schnell zu einer Dehydration führen, die den Kreislauf und die Organe stark belastet.
Als allgemeine Faustregel gilt: Ein Hund benötigt täglich etwa 40 bis 60 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Ein 10 kg schwerer Hund sollte also rund einen halben Liter trinken, ein 30 kg schwerer Hund etwa 1,5 Liter. Dieser Bedarf kann jedoch stark variieren und hängt von mehreren Faktoren ab:
Die Gründe für eine Trinkverweigerung können vielfältig sein. Oft sind sie harmlos, manchmal aber auch ein Hinweis auf ein ernsteres Problem. Lassen Sie uns die häufigsten Ursachen betrachten.
Bevor Sie sich große Sorgen machen, überprüfen Sie diese einfachen Punkte. In meiner Erfahrung als Hundebesitzerin und im Rettungsdienst liegt hier oft die Lösung:
Leider kann mangelnder Durst auch ein Symptom für eine Erkrankung sein. Wenn Ihr Hund neben der Trinkunlust weitere Auffälligkeiten zeigt, sollten Sie hellhörig werden.
Ein Flüssigkeitsmangel kann schnell kritisch werden. Mit einem einfachen Test können Sie eine mögliche Dehydration prüfen:
Der Hautfaltentest: Ziehen Sie vorsichtig eine Hautfalte im Nacken- oder Rückenbereich Ihres Hundes hoch. Lässt Sie diese los, sollte sie sofort wieder verstreichen. Bleibt die Falte für einen Moment stehen, ist das ein deutliches Zeichen für einen Flüssigkeitsmangel.
Weitere Anzeichen sind:
Wenn keine ernsten Symptome vorliegen, können Sie mit ein paar Tricks versuchen, Ihren Hund zum Trinken zu animieren:
Ihre Beobachtungsgabe ist entscheidend. Zögern Sie bitte nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Als ausgebildete Sanitäterin weiß ich, wie schnell sich ein Zustand verschlechtern kann. Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:
Der Tierarzt kann die genaue Ursache feststellen und gegebenenfalls mit einer Infusion den Flüssigkeitshaushalt schnell wieder stabilisieren. Für weiterführende Informationen zum Thema Tierschutz und Gesundheit empfehle ich die Seite der Bundestierärztekammer oder des Deutschen Tierschutzbundes.
Wenn Ihr Hund nicht trinkt, ist aufmerksames Beobachten der erste und wichtigste Schritt. Oft lässt sich das Problem mit einfachen Mitteln wie einem sauberen Napf oder schmackhafter Brühe beheben. Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl als Halter. Sie kennen Ihren Hund am besten. Bei anhaltender Trinkverweigerung oder zusätzlichen Krankheitssymptomen ist der Gang zum Tierarzt jedoch unerlässlich, um die Gesundheit Ihres treuen Begleiters zu schützen.
Beginnen Sie mit einfachen Schritten: Reinigen Sie den Wassernapf gründlich, bieten Sie frisches Wasser an und versuchen Sie, es mit einem Löffel ungewürzter Brühe interessanter zu machen. Manchmal hilft es auch, den Napf an einen anderen Ort zu stellen.
Wenn ein gesunder Hund für ein paar Stunden weniger trinkt, ist das meist kein Grund zur Sorge, solange er fit wirkt. Verweigert er jedoch über einen ganzen Tag (24 Stunden) die Flüssigkeitsaufnahme oder zeigt er Anzeichen von Schwäche, sollten Sie umgehend einen Tierarzt kontaktieren.
Ja, absolut. Hunde, die Nassfutter bekommen, decken einen großen Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs bereits über die Nahrung. Sie trinken daher naturgemäß deutlich weniger als Hunde, die ausschließlich mit Trockenfutter ernährt werden.
Dieses Verhalten ist nicht selten. Pfützenwasser kann für Hunde durch die enthaltenen organischen Stoffe interessanter riechen. Versuchen Sie, das Wasser im Napf attraktiver zu machen (z.B. mit einem Trinkbrunnen, der das Wasser bewegt) und achten Sie darauf, dass der Napf aus einem neutralen Material wie Keramik oder Edelstahl besteht, da Plastik Gerüche annehmen kann.