Ein ästhetisches Flatlay-Foto auf Holzboden: Ein weiches Hundebett, ein rotes Brustgeschirr, eine Leine, zwei Edelstahlnäpfe und ein Kauknochen liegen bereit

Erstausstattung Welpe: Die ultimative Checkliste (Was Sie wirklich brauchen und was nicht)

⚠️ Wichtiger Hinweis: Sicherheit geht vor Design. Achten Sie bei Spielzeug und Zubehör immer auf Schadstofffreiheit und Verschluckungsgefahr. Billiges Plastikspielzeug kann für Welpen durch Weichmacher oder absplitternde Teile gesundheitsgefährdend sein.

Hallo, ich bin Sabine Reincke. Ich weiß genau, wie es sich anfühlt: Der Welpe zieht bald ein, und man möchte am liebsten den ganzen Tierladen leerkaufen. Niedliche Jäckchen, drei verschiedene Betten und dieser automatische Ballwerfer… Stopp! Atmen Sie tief durch.

In meiner Arbeit als Hundetrainerin sehe ich oft Welpen, die Berge von Spielzeug haben, aber kein passendes Brustgeschirr. Ein Welpe braucht am Anfang vor allem Sicherheit, Ruhe und Sie. Alles andere ist zweitrangig. In dieser Checkliste zeige ich Ihnen, was am Einzugstag wirklich bereitstehen muss – und wofür Sie Ihr Geld sparen können.

⚡ Das Wichtigste in Kürze

  • Sicherheit: Die Sicherung im Auto (Box) und im Haus (Gitter/Kabel) hat oberste Priorität vor dem Einzug.
  • Schlafplatz: Ein Welpe braucht einen festen Rückzugsort. Eine Box oder ein Kennel hilft enorm bei der Stubenreinheit.
  • Geschirr statt Halsband: Um die empfindliche Halswirbelsäule zu schonen, ist ein verstellbares Brustgeschirr für Welpen Pflicht.
  • Kontext: Dieser Einkaufs-Ratgeber gehört zu unserem großen Welpen-Guide.
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🐾 Aus meiner Praxis

Ich vergesse nie den Anruf einer verzweifelten Neuhundehalterin. Ihr Welpe hatte nachts Stromkabel angeknabbert. Zum Glück war die Sicherung rausgesprungen, aber der Schock saß tief. Sie hatte das teuerste Design-Körbchen gekauft, aber keine 30 Euro für Kabelkanäle und ein Türgitter ausgegeben. Bitte: Gehen Sie VOR dem Einzug auf alle Viere. Krabbeln Sie durch Ihre Wohnung. Alles, was auf Augenhöhe eines Welpen liegt, wird untersucht – mit den Zähnen.

1. Schlafplatz & Ruhe: Box oder Körbchen?

Welpen schlafen bis zu 20 Stunden. Der Ort dafür muss heilig sein. Niemand stört den Hund dort.

  • Das Körbchen: Sollte waschbar sein! Weidenkörbe sind ungeeignet (Splittergefahr beim Kauen).
  • Die Zimmerbox (Kennel): Mein Favorit für Welpen. Sie ist wie eine Höhle. Sie hilft beim Herunterfahren und nachts meldet sich der Welpe eher, wenn er mal muss, weil er sein „Nest“ nicht beschmutzen will.

2. Gassi-Ausrüstung: Geschirr & Leine

Die Halswirbelsäule eines Welpen ist weich und empfindlich. Ein Ruck am Halsband kann böse Verletzungen verursachen.

  • Brustgeschirr: Wählen Sie ein verstellbares Y-Geschirr, das mitwächst. Es muss die Schultern freilassen.
  • Leine: Eine leichte 2-3 Meter Leine (verstellbar). Flexileinen (Rollleinen) sind für das Training der Leinenführigkeit am Anfang absolut kontraproduktiv, da der Hund lernt: „Ziehen bringt Erfolg“.
  • Adressanhänger: Mit Ihrer Handynummer. Pflicht ab Tag 1!

3. Fressen & Trinken

Nutzen Sie rutschfeste Näpfe (Edelstahl oder Keramik). Plastiknäpfe bekommen schnell Kratzer, in denen sich Bakterien sammeln können (Risiko für Kinnakne).

👉 Wichtig: Fragen Sie den Züchter/Tierschutz nach dem gewohnten Futter und füttern Sie dieses min. 1-2 Wochen weiter, um Durchfall durch Stress + Futterwechsel zu vermeiden. Mehr dazu in unserem Artikel Welpen-Ernährung.

4. Sicherheit & Pflege (Die Hausapotheke)

Neben der Sicherung im Auto (geprüfte Alu-Box ist am sichersten) brauchen Sie eine kleine Notfall-Ausrüstung zu Hause:

  • Zeckenzange: Welpen sammeln Zecken wie Magnete.
  • Krallenschere: Welpenkrallen sind spitz wie Nadeln.
  • Altes Handtuch: Zum Abtrocknen nach dem Regen (Gewöhnung an Berührung!).
  • Kotbeutel: Man kann nie genug haben.
Vektor-Grafik einer Checkliste zum Abhaken: Schlafplatz, Geschirr, Futter, Zeckenzange, Kotbeutel, Haftpflichtversicherung
Drucken Sie sich eine Liste aus und haken Sie ab – das gibt Sicherheit vor dem großen Tag.

5. Spielzeug: Weniger ist mehr

Ein Welpe braucht keine 20 Spielzeuge. Das überfordert ihn nur. Bieten Sie ihm:

  1. Etwas zum Kauen: Kauwurzel oder Kautschuk-Spielzeug (z.B. Kong), das man füllen kann. Das beruhigt beim Zahnwechsel.
  2. Etwas zum Zerren: Ein Tau oder Zerrseil für das gemeinsame Spiel mit Ihnen (fördert die Bindung).

Achtung: Lassen Sie den Welpen nie unbeaufsichtigt mit Spielzeug, das er zerbeißen und verschlucken könnte.

6. Checkliste: Was Sie NICHT brauchen

Sparen Sie Ihr Geld lieber für gutes Futter oder die Hundeschule. Diese Dinge sind oft unnötig:

  • Teure Designer-Betten: Werden oft zerbissen oder vollgepinkelt. Warten Sie damit, bis der Hund erwachsen ist.
  • Welpen-Shampoo: Ein gesunder Welpe muss nicht baden. Wasser und ein Handtuch reichen bei Schmutz.
  • Leckerli-Beutel: Stecken Sie das Trockenfutter (Tagesration) einfach in die Jackentasche.
welpe geschirr anlegen
Passform ist alles: Zwischen Geschirr und Hundekörper sollten noch locker zwei Finger passen.

Häufige Fragen zur Erstausstattung

Welche Größe beim Geschirr kaufen?

Welpen wachsen schnell. Kaufen Sie ein Geschirr, das sich an Hals und Brust stufenlos verstellen lässt. Es passt vielleicht nur 2 Monate, aber es ist wichtig für die Gesundheit.

Brauche ich Welpenunterlagen (Pinkelmatten)?

Ich rate eher davon ab. Sie können dem Welpen beibringen, dass es okay ist, ins Haus zu machen (auf weichen Untergrund). Besser ist es, öfter rauszugehen.

Was kostet die Erstausstattung ca.?

Rechnen Sie für eine solide Grundausstattung (ohne Kaufpreis des Hundes) mit ca. 150 bis 300 Euro, je nach Qualität von Box und Geschirr.

Quellenhinweis: Empfehlungen zur tierschutzgerechten Ausrüstung basieren auf Informationen der Akademie für Tierschutz.

Sabine Reincke
Sabine Reincke

Sabine Reincke: Eine umfassend erfahrene Expertin für alle Themen rund um den Hund. Mit über 15 Jahren praktischer Erfahrung, darunter 10 Jahre in der DRK Rettungshundestaffel und als Mantrailer, kombiniert Sabine tiefgreifendes Fachwissen in Hundeerziehung, -verhalten und Rassekunde mit unschätzbarer praktischer Erfahrung. Derzeit vertieft sie ihre Kenntnisse in einer Hundetrainer-Ausbildung und ergänzt dies durch diverse Fachseminare, auch im Bereich Hundegesundheit. Als ausgebildete Sanitäterin und durch ihre Präsenz in der Presse ist Sabine eine anerkannte Autorität, die vertrauenswürdige und fundierte Informationen zu allen Aspekten des Hundelebens bietet.

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