

Dürfen Hunde Fisch essen? Die kurze Antwort lautet: Ja, absolut! Fisch ist nicht nur eine willkommene Abwechslung im Hundenapf, sondern auch eine wahre Nährstoffbombe. Er versorgt Ihren Vierbeiner mit hochwertigem Eiweiß, essenziellen Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen. Diese Nährstoffe sind entscheidend für eine gesunde Haut, ein glänzendes Fell und ein starkes Immunsystem.
Allerdings sind nicht alle Fischarten und Zubereitungsformen gleich gut geeignet. Es gibt wichtige Aspekte wie Gräten, mögliche Schadstoffbelastungen und die richtige Zubereitung zu beachten. Als erfahrene Expertin für Hundegesundheit erklärt Ihnen Sabine Reincke in diesem Ratgeber alles, was Sie wissen müssen, um Fisch sicher und gesund in die Ernährung Ihres Hundes zu integrieren.
Inhaltsverzeichnis:
Fisch ist eine hervorragende Nährstoffquelle und bereichert den Speiseplan Ihres Hundes auf vielfältige Weise. Er ist besonders wertvoll für Hunde mit Futtermittelallergien, da Fischprotein oft besser vertragen wird als andere tierische Proteine.
Grundsätzlich dürfen Hunde alle gängigen Speisefische essen. Besonders empfehlenswert sind jedoch fettreiche Kaltwasserfische aufgrund ihres hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren.
Trotz der vielen Vorteile gibt es einige Risiken, die Sie kennen und vermeiden sollten, um Ihren Hund zu schützen.
Große, harte Gräten stellen eine ernsthafte Gefahr für Hunde dar. Sie können im Hals, Magen oder Darm stecken bleiben und schwere Verletzungen verursachen. Entfernen Sie daher vor dem Füttern immer alle sicht- und fühlbaren Gräten sorgfältig. Bei kleinen Fischen wie Sardinen sind die Gräten meist so weich, dass sie unbedenklich sind.
Einige Süßwasserfische wie Karpfen, Hering oder Zander enthalten das Enzym Thiaminase. Bei regelmäßiger Fütterung von rohem Fisch kann dieses Enzym Vitamin B1 (Thiamin) im Körper des Hundes zerstören und zu schweren neurologischen Mangelerscheinungen führen. Die gute Nachricht: Durch Kochen, Braten oder Dünsten wird die Thiaminase vollständig unschädlich gemacht.
Große Raubfische, die am Ende der Nahrungskette stehen, können höhere Konzentrationen an Schwermetallen wie Quecksilber anreichern. Dazu gehören vor allem Thunfisch, Schwertfisch und Hai. Füttern Sie diese Sorten daher nur sehr selten und in kleinen Mengen. Bevorzugen Sie kleinere, kurzlebigere Fischarten.
Die sicherste und beste Methode, Ihrem Hund Fisch anzubieten, ist die gegarte Variante.
Fisch sollte als Teil einer ausgewogenen Ernährung verstanden werden und nicht die alleinige Proteinquelle sein. Eine gute Faustregel ist, ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche in den Speiseplan zu integrieren. Die Fischportion kann dabei eine reguläre Fleischmahlzeit ersetzen.
Die genaue Menge hängt von der Größe, dem Alter und dem Aktivitätslevel Ihres Hundes ab. Als Leckerli zwischendurch sind kleine Fischstücke natürlich jederzeit willkommen. Beginnen Sie mit kleinen Mengen, um zu sehen, wie Ihr Hund auf Fisch reagiert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fisch eine ausgezeichnete und gesunde Bereicherung für die Ernährung Ihres Hundes ist. Richtig ausgewählt und zubereitet, liefert er eine Fülle an wertvollen Nährstoffen, die das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners nachhaltig fördern. Indem Sie die genannten Empfehlungen zu geeigneten Sorten, der richtigen Zubereitung und den potenziellen Risiken beachten, bieten Sie Ihrem Hund eine sichere und köstliche Mahlzeit.
Besonders gut geeignet sind fettreiche Kaltwasserfische wie Lachs, Hering, Makrele und Sardinen wegen ihres hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren. Magere Sorten wie Dorsch oder Seelachs sind eine gute, leicht verdauliche Alternative, besonders für Hunde, die auf ihr Gewicht achten müssen.
Ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche sind eine gute Richtlinie. Fisch sollte als Teil einer abwechslungsreichen Ernährung dienen und nicht täglich gefüttert werden.
Gekochter Fisch ist die sicherere Wahl. Durch das Erhitzen werden schädliche Bakterien, Parasiten und das Enzym Thiaminase (in manchen Fischarten) zerstört. Wenn Sie rohen Fisch füttern, sollte dieser absolut frisch und für mindestens eine Woche tiefgefroren gewesen sein.
Hunde sollten keine großen Raubfische wie Hai oder Schwertfisch essen, da diese stark mit Quecksilber belastet sein können. Auch Thunfisch sollte nur sehr selten auf dem Speiseplan stehen. Roher Hering oder Karpfen sind wegen der Thiaminase ebenfalls nicht geeignet.
Nein, große, harte Gräten sollten immer entfernt werden, da sie zu inneren Verletzungen führen können. Die sehr kleinen, weichen Gräten in Fischen wie Sardinen sind in der Regel unbedenklich und können mitgefressen werden.