Was dürfen Hunde essen?

Was dürfen Hunde essen? Die große Lebensmittel-Liste (mit Tabelle)

⚠️ Lebenswichtige Warnung: Bevor Sie weiterlesen – prüfen Sie alle Lebensmittel auf den Inhaltsstoff Xylit (Birkenzucker / E967). Dieser Zuckerersatz steckt oft in zuckerfreien Produkten (Erdnussbutter, Kuchen, Kaugummi) und führt beim Hund schon in kleinsten Mengen binnen 30 Minuten zu einem tödlichen Blutzuckerabfall.

Der Dackelblick am Esstisch ist schwer zu ertragen. Doch ist das Stück Käse wirklich harmlos? Und warum darf der Hund die Weintraube auf keinen Fall bekommen?

Als Ernährungsberaterin für Hunde und Sanitäterin sehe ich oft Vergiftungen, die aus Unwissenheit passieren. Es reicht nicht zu wissen, dass Kartoffeln erlaubt sind – man muss wissen, dass sie nur gekocht in den Napf dürfen. In diesem Artikel finden Sie die ultimative Checkliste für Ihren Kühlschrank.

📌 Das Wichtigste in Kürze (Fakten-Check)

  • Gemüse: Muss fast immer püriert oder gekocht werden (z.B. Karotten), da Hunden das Enzym zur Aufspaltung der Zellwände fehlt.
  • Absolut Giftig: Schokolade, Weintrauben/Rosinen, Zwiebelgewächse, Birkenzucker (Xylit), Alkohol & Macadamia-Nüsse.
  • Vorsicht: Knochen niemals gekocht füttern (Splittergefahr!). Rohes Schweinefleisch birgt das Aujeszky-Virus (tödlich), ist in Deutschland aber fast ausgerottet.

Suchen Sie ein bestimmtes Lebensmittel? 👇 Schauen Sie unten in die große Tabelle!

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Übersicht: Erlaubte und giftige Lebensmittel für Hunde (Tabelle)

Nutzen Sie diese Tabelle als schnelle Orientierung. Für Details zur Zubereitung lesen Sie bitte die Abschnitte darunter.

✅ Ja, in Maßen (sicher) ⚠️ Bedingt geeignet / Nur gekocht ❌ Nein, giftig!
Obst:
Äpfel (ohne Kerne)
Bananen
Erdbeeren
Wassermelone (ohne Schale)
Mandarinen
Pfirsiche (ohne Kern)
• Birnen
Milchprodukte & Extras:
• Joghurt & Quark
Käse (laktosearm)
Honig (wenig!)
Reiswaffeln (ungesalzen)
• Nüsse (Walnüsse nur reif)
Giftig / Gefährlich:
• Schokolade & Kakao
• Xylit (Birkenzucker)
• Weintrauben & Rosinen
• Alkohol & Koffein
• Macadamia-Nüsse
• Avocado
Gemüse & Beilagen:
Karotten
Gurken
Gekochte Eier
• Gekochter Reis
Fisch (grätenfrei)
Nur gekocht füttern:
Kartoffeln
• Hülsenfrüchte (Linsen/Bohnen)
• Kohl (Brokkoli/Blumenkohl)
Paprika (nur rot & gekocht)
Thunfisch (Dose/Wasser)
Nachtschattengewächse (Roh):
• Rohe Kartoffeln
Grüne/Unreife Tomaten
• Rohe Auberginen
• Zwiebeln & Knoblauch
Drucken Sie diese Liste aus und hängen Sie sie an den Kühlschrank – besonders wichtig für Hundesitter!

Gemüse & Obst: Was muss gekocht werden?

Hunde sind „Carni-Omnivoren“ (Fleisch-Allesfresser). Sie können pflanzliche Kost verwerten, aber ihr Verdauungstrakt ist kürzer als unserer.

  • Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Tomaten): Enthalten im rohen Zustand giftiges Solanin. Paprika darf nur rot und reif gefüttert werden (keine grünen Stellen!). Gekocht sind Kartoffeln ein super Energielieferant.
  • Kohlarten: Führen roh zu starken Blähungen. Gekocht oder püriert sind Brokkoli und Blumenkohl gesund. Ausnahme: Sauerkraut (hilft bei Fremdkörpern).
  • Obst: Immer Kerne entfernen! Pfirsich- oder Pflaumenkerne enthalten Blausäure und können zu Darmverschluss führen. Wassermelone ist okay, aber nur das rote Fleisch.

Milchprodukte: Die Laktose-Falle

Dürfen Hunde Buttermilch trinken? Ja, denn sie ist laktosearm. Viele erwachsene Hunde vertragen den Milchzucker (Laktose) in normaler Vollmilch nicht und bekommen Durchfall. Greifen Sie lieber zu Hüttenkäse, Quark oder Joghurt – diese sind verträglicher und gut für die Darmflora.

Fleisch & Knochen: Roh oder gekocht?

Hier passieren die gefährlichsten Fehler:

  1. Schweinefleisch: Roh tabu (Aujeszky-Virus). Gekocht erlaubt.
  2. Knochen: Dürfen NIEMALS gekocht gefüttert werden. Durch das Erhitzen wird die Knochenstruktur spröde. Sie splittern beim Kauen und können die Darmwand durchbohren. Rohe Knochen sind für geübte Hunde okay.

🐾 Aus meiner Praxis: Der „gesunde“ Apfel

Eine Freundin wollte ihrem Labrador etwas Gutes tun und fütterte täglich drei ganze Äpfel. Der Hund bekam chronischen Durchfall und nahm ab. Die Diagnose: Zu viel Fruchtsäure und Gärung im Darm. Mein Tipp: Obst ist ein Leckerli, keine Hauptmahlzeit. Ein Viertel Apfel oder eine halbe Banane reicht völlig. Und vor allem: Immer die Kerne entfernen!

Häufige Fragen (FAQ)

Dürfen Hunde Nudeln essen?

Ja, gekochte Nudeln sind erlaubt. Sie sind reine Kohlenhydratlieferanten und gut geeignet, um untergewichtige Hunde aufzupäppeln. Bei Hunden mit Getreideallergie sollten Sie darauf verzichten.

Ist Brot für Hunde schädlich?

Ein Stück trockenes, hartes Brot schadet meist nicht. Frisches Brot (Hefeteig!) gärt im Magen nach und kann zu schmerzhaften Blähungen führen. Beachten Sie auch hier mögliche Weizenallergien.

Darf mein Hund Käse essen?

Ja, die meisten Hunde lieben Käse. Er eignet sich super als „Super-Leckerli“ im Training oder um Tabletten zu verstecken. Nutzen Sie laktosearme Sorten wie Hartkäse oder Hüttenkäse. Vorsicht bei Blauschimmelkäse (giftig!).

Quellenhinweis: Die toxikologischen Daten (z.B. zu Weintrauben und Xylit) basieren auf den Datenbanken des Instituts für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich (CliniTox).

Sabine Reincke
Sabine Reincke

Sabine Reincke: Eine umfassend erfahrene Expertin für alle Themen rund um den Hund. Mit über 15 Jahren praktischer Erfahrung, darunter 10 Jahre in der DRK Rettungshundestaffel und als Mantrailer, kombiniert Sabine tiefgreifendes Fachwissen in Hundeerziehung, -verhalten und Rassekunde mit unschätzbarer praktischer Erfahrung. Derzeit vertieft sie ihre Kenntnisse in einer Hundetrainer-Ausbildung und ergänzt dies durch diverse Fachseminare, auch im Bereich Hundegesundheit. Als ausgebildete Sanitäterin und durch ihre Präsenz in der Presse ist Sabine eine anerkannte Autorität, die vertrauenswürdige und fundierte Informationen zu allen Aspekten des Hundelebens bietet.

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