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Staupe bei Hunden Symptome

Staupe bei Hunden Symptome: Expertenrat und Präventionstipps

Staupe bei Hunden, ausgelöst durch das Canine Staupevirus (CDV), ist eine hochgefährliche und oft unterschätzte Viruserkrankung. Besonders ungeimpfte Hunde und Welpen haben ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, der leider nicht selten tödlich endet oder schwerwiegende Spätfolgen nach sich zieht. Die typischen Staupe-Symptome können vielfältig sein und reichen von Fieber über Husten bis hin zu Magen-Darm-Beschwerden und alarmierenden neurologischen Störungen. Diese Anzeichen werden manchmal mit weniger gefährlichen Krankheiten verwechselt, weshalb eine frühzeitige und korrekte Diagnose durch einen Tierarzt entscheidend für die Genesung Ihres Vierbeiners ist. Als langjährige Hundetrainerin, auch in der Rettungshundestaffel, habe ich leider die verheerenden Auswirkungen dieser Krankheit mehrfach miterlebt. Meine klare Erfahrung ist: Die beste und wichtigste Prävention ist eine konsequente Grundimmunisierung durch Impfung, beginnend im Welpenalter.

Dieser Artikel liefert Ihnen umfassende Informationen zu den verschiedenen Symptomen, den Übertragungswegen, den Behandlungsmöglichkeiten und den unverzichtbaren Schutzmaßnahmen. Achten Sie besonders auf die folgenden 5 allgemeinen Warnzeichen, die auf eine mögliche Staupe-Infektion hindeuten können:

  • Plötzliches, hohes Fieber, oft in Schüben
  • Appetitlosigkeit und Apathie
  • Eitriger Augen- und Nasenausfluss
  • Atemwegssymptome wie Husten und Atembeschwerden
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall

Inhaltsverzeichnis

Eine kurze Zusammenfassung

  • Staupe ist eine durch das Canine Staupevirus (CDV) verursachte, hochansteckende Viruserkrankung bei Hunden, die primär durch Tröpfcheninfektion, aber auch durch kontaminierte Umgebung übertragen wird.
  • Typische Symptome sind vielfältig und können Fieber, Husten, eitrigen Augen- und Nasenausfluss, Erbrechen, Durchfall sowie neurologische Störungen wie Krampfanfälle oder Lähmungen umfassen.
  • Eine frühzeitige und vollständige Impfung gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) ist der effektivste Schutz vor Staupe und sollte bereits im Welpenalter beginnen.
  • Es gibt keine spezifische antivirale Therapie gegen das Staupevirus; die Behandlung erfolgt symptomatisch und zielt auf die Linderung der Beschwerden und die Vermeidung von Sekundärinfektionen ab.
  • Ungeimpfte Hunde, insbesondere Welpen und Junghunde, sowie Tiere mit geschwächtem Immunsystem haben ein sehr hohes Risiko für einen schweren und potenziell tödlichen Krankheitsverlauf.
Staupe bei Hunden: ein traurig schauender Hund.

Die Staupe – eine hochansteckende Virusinfektion

Die Staupe ist eine der gefährlichsten Virusinfektionen, die Hunde betreffen können. Das Canine Staupevirus (CDV), ein Mitglied der Familie der Paramyxoviren und verwandt mit dem menschlichen Masernvirus, ist der Auslöser dieser systemischen Erkrankung. Das Virus ist weltweit verbreitet und befällt multiple Organsysteme, was zu schweren und oft tödlichen Krankheitsverläufen führen kann, insbesondere bei jungen oder ungeimpften Vierbeinern. Trotz verfügbarer und wirksamer Impfungen bleibt die Staupe eine gefürchtete Hundeseuche, deren klinische Relevanz aufgrund ihrer potenziell fatalen Folgen und der Ansteckungsgefahr hoch ist.

Die Übertragung des Staupevirus erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Hunden und deren Körperflüssigkeiten (Speichel, Nasensekret, Urin, Kot) oder über Aerosole (Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen). Auch kontaminierte Gegenstände wie Fressnäpfe, Spielzeug oder Transportboxen können das Virus weiterverbreiten. Ausführliche Informationen zur Natur des Virus bietet beispielsweise das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das Nationale Referenzlabor für Staupe bei Fleischfressern in Deutschland.

Einige Faktoren erhöhen das Infektionsrisiko erheblich:

  • Fehlender oder unvollständiger Impfschutz: Dies ist der Hauptrisikofaktor. Ungeimpfte Welpen nach dem Nachlassen des maternalen Antikörperschutzes sind besonders gefährdet.
  • Hohe Hundedichte: Orte wie Tierheime, Welpengruppen oder Hundeausstellungen können bei mangelnder Hygiene zu Hotspots werden.
  • Kontakt zu Wildtieren: Wildtiere wie Füchse, Marder oder Waschbären können als Reservoir für das Virus dienen.
  • Geschwächtes Immunsystem: Stress, Mangelernährung oder andere Begleiterkrankungen können die Anfälligkeit erhöhen.
  • Mangelhafte Hygiene: Unzureichende Desinfektion und Reinigung.

Infizierte Hunde können das Virus bereits ausscheiden, bevor sie selbst deutliche Symptome zeigen, und bleiben oft noch wochenlang nach Abklingen der klinischen Anzeichen ansteckend. Deshalb ist Vorsicht im Umgang mit fremden Hunden, besonders bei unklarem Impfstatus, geboten.

Verlaufsformen der Staupe und ihre spezifischen Symptome

Die Staupe zeigt sich bei Hunden in verschiedenen klinischen Erscheinungsbildern, abhängig davon, welche Organsysteme primär vom Virus befallen werden. Häufig treten Mischformen auf oder die Symptomatik wechselt im Krankheitsverlauf.

Magen-Darm-Form (Intestinale Form)

Bei der intestinalen Verlaufsform der Staupe kommt es zu schweren Entzündungen im Magen-Darm-Trakt. Typische Anzeichen sind Erbrechen und oft blutiger, wässriger Durchfall. Begleitend treten häufig hohes Fieber, Appetitlosigkeit und Apathie auf. Durch den massiven Flüssigkeits- und Elektrolytverlust besteht, besonders für Welpen und junge Hunde, die Gefahr einer schnellen Dehydration, die lebensbedrohlich sein kann. Die Ansteckungsgefahr durch Kontakt mit den virushaltigen Ausscheidungen ist extrem hoch.

Respiratorische Form (Lungenform)

Die Lungenform der Staupe führt zu Entzündungen der Atemwege und der Lunge (Bronchopneumonie). Symptome sind zunächst oft Niesen, eitriger Nasen- und Augenausfluss, später starker Husten und Atembeschwerden bis hin zu Atemnot. Fieber ist ebenfalls ein häufiges Begleitsymptom. Betroffene Hunde leiden unter Sauerstoffmangel und sind anfällig für bakterielle Sekundärinfektionen. Diese Form gilt als sehr gefährlich und erfordert oft eine intensive stationäre Betreuung mit Sauerstoffzufuhr und Infusionen. Unbehandelt kann sie tödlich enden.

Nervöse Form (Neurologische Form)

Die nervöse oder neurologische Form der Staupe ist besonders gefürchtet, da sie oft mit einer schlechten Prognose einhergeht und bleibende Schäden hinterlassen kann. Sie tritt meist zeitversetzt, etwa 1 bis 3 Wochen nach den ersten Symptomen anderer Formen auf, wenn das Virus die Blut-Hirn-Schranke überwindet und eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und des Rückenmarks (Myelitis) verursacht. Die Symptome sind vielfältig und können umfassen: Muskelzittern, unkoordinierte Bewegungen (Ataxie), Kreislaufen, Kopfschiefhaltung, Nystagmus (Augenzittern), Schielen, Verhaltensänderungen (Teilnahmslosigkeit, Aggressivität), epileptiforme Anfälle (oft als „Staupetick“ bezeichnete rhythmische Muskelkrämpfe, z.B. der Kaumuskulatur) und Lähmungserscheinungen, die bis zur vollständigen Lähmung fortschreiten können. Erbrechen kann ebenfalls als zentralnervöses Symptom auftreten.

Hautform (Kutane Form)

Die Hautform der Staupe ist seltener alleinstehend und tritt oft in Verbindung mit anderen Formen auf. Charakteristisch sind Hautveränderungen wie Pusteln, Bläschen und Krusten, vor allem im wenig behaarten Bereich des Bauches, an den Schenkelinnenseiten, im Gesicht und an den Ohren. Eine typische und oft schmerzhafte Veränderung ist die sogenannte „Hard Pad Disease“ (Hartballenkrankheit), bei der es zu einer übermäßigen Verhornung (Hyperkeratose) der Ballen und des Nasenspiegels kommt. Diese Bereiche werden hart, rissig und sind druckempfindlich. Die gestörte Hautbarriere macht die Haut anfällig für sekundäre bakterielle oder Pilzinfektionen. Auch eine generalisierte Demodikose (Befall mit Demodex-Milben) kann als Folge eines durch Staupe geschwächten Immunsystems auftreten, was zu großflächigem Haarverlust und knotigen Hautveränderungen führt.

Diagnose und Behandlung der Staupe

Die Diagnose und Behandlung der Staupe erfordern schnelles und entschlossenes Handeln seitens des Tierarztes und des Hundehalters. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Prognose, obwohl die Heilungschancen je nach Verlaufsform und Schweregrad variieren.

Diagnostik

Die Diagnose basiert auf dem klinischen Erscheinungsbild, dem Impfstatus des Hundes und spezifischen Labortests. Der direkte Virusnachweis (z.B. mittels PCR aus Augen-, Nasen-, Rachenabstrichen, Blut, Urin oder Liquor) oder der Nachweis von Antikörpern im Blut können die Diagnose bestätigen. Veränderungen im Blutbild, wie ein Mangel an Lymphozyten (Lymphopenie), können ebenfalls hinweisend sein.

Behandlungsgrundsätze

Da es keine spezifische antivirale Therapie gibt, die das Staupevirus direkt bekämpft, konzentriert sich die Behandlung auf symptomatische und supportive Maßnahmen:

  • Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie: Infusionen sind oft notwendig, um Dehydration durch Erbrechen und Durchfall auszugleichen.
  • Ernährungsunterstützung: Hochverdauliche, energiereiche Nahrung, ggf. Zwangsernährung bei Appetitlosigkeit.
  • Kontrolle von Symptomen: Medikamente gegen Erbrechen (Antiemetika), Durchfall, Fieber (Antipyretika) und Husten. Bei neurologischen Symptomen können krampflösende Medikamente (Antikonvulsiva) und entzündungshemmende Mittel eingesetzt werden.
  • Antibiotika: Dienen der Bekämpfung oder Vorbeugung von bakteriellen Sekundärinfektionen, die häufig bei Staupe auftreten und den Zustand des Hundes verschlechtern können. Breitbandantibiotika werden oft eingesetzt. Es ist wichtig zu verstehen, dass Antibiotika nicht gegen das Staupevirus selbst wirken.
  • Antikörperkonzentrate (Serumtherapie): In einigen Fällen, besonders im Frühstadium der Erkrankung, kann die Gabe von spezifischen Antikörpern (gewonnen aus dem Blut immuner Hunde) versucht werden, um das Immunsystem des erkrankten Hundes zu unterstützen. Der Erfolg dieser Maßnahme ist umstritten und hängt vom Zeitpunkt der Gabe ab.
  • Intensive Pflege: Gute hygienische Bedingungen, regelmäßige Reinigung von Augen und Nase, Warmhalten und eine stressfreie Umgebung sind entscheidend.
  • Isolation: Um die Weiterverbreitung des hochansteckenden Virus zu verhindern, müssen infizierte Hunde streng isoliert werden.

Ihre schnelle Reaktion und die enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Tierarzt sind entscheidend für den Heilungsprozess Ihres Hundes. Zögern Sie bei Verdacht auf Staupe keine Sekunde und suchen Sie umgehend tierärztliche Hilfe auf.

Ein Tierarzt untersucht einen kranken Hund sorgfältig in einer Praxis.

Heilungschancen bei Staupe

Die Prognose bei einer Staupe-Infektion ist immer vorsichtig zu stellen und hängt von mehreren Faktoren ab: dem Alter und Immunstatus des Hundes, der Virulenz des Erregerstammes, der Ausprägung der klinischen Symptome (insbesondere dem Auftreten der nervösen Form) und dem Zeitpunkt des Behandlungsbeginns. Generell gilt: Je jünger der Hund und je schwerer die Symptome, desto schlechter die Prognose. Insbesondere die nervöse Form der Staupe hat oft eine ungünstige Prognose.

Selbst wenn ein Hund die akute Phase der Erkrankung überlebt, können Komplikationen und Spätfolgen wie Gehirnschäden, chronische Anfälle (Epilepsie) oder bleibende Lungenschäden auftreten. Ungeimpfte Hunde haben ein deutlich höheres Risiko, schwer zu erkranken und an der Infektion zu versterben. Eine vollständige und korrekte Impfung bietet den besten Schutz. Gute Pflege und eine intensive unterstützende Therapie können die Überlebenschancen verbessern, aber eine Garantie für eine Heilung gibt es leider nicht.

Mögliche Spätfolgen von Staupe

Selbst wenn Hunde die akute Staupe-Infektion überleben, ist eine vollständige Erholung nicht immer gegeben. Die Krankheit kann eine Reihe von teils schwerwiegenden und lebenslangen Spätfolgen nach sich ziehen:

  1. Neurologische Defizite: Am häufigsten sind bleibende neurologische Schäden. Dazu gehören epileptische Anfälle (der sogenannte „Staupe-Tick“, oft rhythmische Zuckungen bestimmter Muskelgruppen, z.B. Kaumuskulatur), Ataxie (Koordinationsstörungen), Lähmungserscheinungen, Verhaltensänderungen und Demenz.
  2. Staupegebiss: Bei Hunden, die als Welpen während der Zahnentwicklung an Staupe erkranken, kann es zu Zahnschmelzdefekten kommen. Die Zähne sind dann oft gelblich-braun verfärbt, haben eine raue Oberfläche und sind anfälliger für Karies.
  3. Chronische Atemwegserkrankungen: Schädigungen der Lunge können zu chronischem Husten oder einer erhöhten Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen führen.
  4. Seh- und Hörstörungen: Entzündungen können den Sehnerv oder Hörnerv schädigen, was zu teilweiser oder vollständiger Erblindung oder Taubheit führen kann.
  5. „Hard Pad Disease“: Die chronische Verhärtung von Ballen und Nasenspiegel kann bestehen bleiben und die Lebensqualität beeinträchtigen.
  6. Beeinträchtigte Fruchtbarkeit: Bei Zuchttieren kann die Fruchtbarkeit reduziert sein.
  7. Geschwächtes Immunsystem: Eine überstandene Staupe kann das Immunsystem langfristig schwächen und den Hund anfälliger für andere Krankheiten machen.
  8. Verkürzte Lebenserwartung: Aufgrund der möglichen chronischen Gesundheitsprobleme kann die Lebenserwartung betroffener Hunde reduziert sein.

Rückfälle, insbesondere der neurologischen Symptome, sind auch nach scheinbarer Genesung möglich. Diese Spätfolgen unterstreichen die Wichtigkeit der Prävention durch Impfung.

Vorbeugung von Staupe beim Hund – Der beste Schutz

Die mit Abstand effektivste und wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Staupe bei Hunden ist die regelmäßige Schutzimpfung. Eine konsequente Grundimmunisierung im Welpenalter und darauffolgende, dem individuellen Risiko angepasste Auffrischungsimpfungen bieten einen zuverlässigen Schutz vor dieser gefährlichen Erkrankung.

Impfung gegen Staupe

Die Staupe-Impfung gehört zu den sogenannten Core-Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) für jeden Hund dringend empfohlen wird. Die Grundimmunisierung beginnt in der Regel im Alter von 8 Wochen, gefolgt von weiteren Dosen im Abstand von einigen Wochen und einer weiteren Impfung im Alter von etwa 15-16 Monaten. Die genauen Impfintervalle für Auffrischungen (meist alle 3 Jahre nach abgeschlossener Grundimmunisierung) sollten individuell mit dem Tierarzt besprochen werden. Der Impfstoff enthält abgeschwächte oder inaktivierte Staupeviren (oder Viruskomponenten), die das Immunsystem des Hundes anregen, spezifische Antikörper und eine zelluläre Immunität zu bilden, ohne die Krankheit auszulösen. Moderne Impfstoffe sind sehr sicher und wirksam. Nebenwirkungen sind selten und meist mild und vorübergehend (z.B. leichte Mattigkeit oder eine Schwellung an der Injektionsstelle). Konsequentes Impfen schützt nicht nur den einzelnen Hund, sondern trägt auch zur Herdenimmunität bei, was die Ausbreitung des Virus in der Hundepopulation eindämmt.

Vermeiden von Risikofaktoren

Neben der Impfung können weitere Maßnahmen helfen, das Infektionsrisiko zu minimieren, besonders für noch nicht vollständig grundimmunisierte Welpen oder immungeschwächte Hunde:

  • Kontaktvermeidung mit potenziell infizierten Tieren: Seien Sie vorsichtig bei Kontakt mit Hunden unbekannter Herkunft oder unklarem Impfstatus sowie mit Wildtieren.
  • Hygiene: Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Liegeplätzen, Fressnäpfen und Spielzeug, besonders wenn mehrere Hunde im Haushalt leben oder Kontakt zu anderen Hunden besteht.
  • Vorsicht an stark frequentierten Hundeplätzen: Auf Hundeauslaufflächen, in Hundeschulen oder Tierpensionen ist das Infektionsrisiko potenziell höher. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund nur Kontakt zu ebenfalls gut geimpften Hunden hat.
  • Quarantäne bei Verdacht: Wenn ein Hund im Haushalt Staupe-verdächtige Symptome zeigt, sollte er sofort von anderen Hunden isoliert und einem Tierarzt vorgestellt werden.
  • Stärkung des Immunsystems: Eine ausgewogene Ernährung und eine stressarme Umgebung tragen zu einem starken Immunsystem bei.

Die Rolle des Tierarztes und die Verantwortung des Hundehalters

Staupe bei Hunden ist eine Erkrankung, bei der die enge Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Hundehalter von größter Bedeutung ist. Als Ihre Expertin für Hundegesundheit mit über 15 Jahren Praxiserfahrung, unter anderem in der Rettungshundearbeit, wo der Gesundheitsstatus der Hunde oberste Priorität hat, kann ich die Wichtigkeit von Prävention und schnellem Handeln nur betonen.

Ihr Tierarzt ist der erste Ansprechpartner für eine umfassende Impfberatung, die Erstellung eines individuellen Impfplans und natürlich für die Diagnose und Behandlung im Krankheitsfall. Zögern Sie niemals, bei Verdachtssymptomen sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Früherkennung und eine adäquate supportive Therapie können entscheidend für den Ausgang der Erkrankung sein.

Als Hundehalter tragen Sie die Verantwortung, Ihren Hund durch die empfohlenen Impfungen bestmöglich zu schützen und Risikofaktoren zu minimieren. Informieren Sie sich, seien Sie wachsam und handeln Sie im Sinne der Gesundheit Ihres treuen Begleiters.

Fazit

Staupe ist eine ernste und potenziell tödliche Viruserkrankung, die jeden nicht oder unzureichend geimpften Hund treffen kann. Die Symptome sind vielfältig und können die Atemwege, den Magen-Darm-Trakt, die Haut und das Nervensystem betreffen. Eine spezifische Heilung gibt es nicht, die Behandlung ist supportiv und langwierig, und Spätfolgen sind häufig. Der wichtigste und effektivste Schutz ist die konsequente Impfung Ihres Hundes, beginnend im Welpenalter und regelmäßig aufgefrischt. Als verantwortungsbewusster Hundehalter ist es Ihre Aufgabe, für diesen Schutz zu sorgen und bei ersten Krankheitsanzeichen umgehend einen Tierarzt zu konsultieren. Ihre Wachsamkeit und vorausschauende Pflege, kombiniert mit fachkundiger tierärztlicher Betreuung, sind der Schlüssel, um Ihrem Hund ein gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen und ihn vor dieser heimtückischen Krankheit zu bewahren.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was sind die häufigsten Staupe-Symptome bei Hunden?

Typische frühe Anzeichen sind oft Fieber, Appetitlosigkeit und Apathie. Je nach befallenem Organsystem können eitriger Augen- und Nasenausfluss, Husten, Erbrechen, Durchfall oder neurologische Symptome wie Muskelzuckungen (Staupetick), Ataxie (Bewegungsstörungen) und Krampfanfälle hinzukommen.

Wie wird Staupe diagnostiziert?

Die Diagnose stützt sich auf die klinischen Symptome, den Impfstatus und wird durch Labortests gesichert. Hierzu gehören der direkte Virusnachweis (z.B. mittels PCR aus Abstrichen oder Körperflüssigkeiten) oder der Nachweis von Antikörpern im Blut. Ihr Tierarzt wird die entsprechenden Untersuchungen veranlassen.

Was ist die „Hard Pad Disease“ oder Hartballenkrankheit?

Die Hartballenkrankheit ist eine mögliche Spätfolge oder chronische Form der Staupe. Dabei kommt es zu einer schmerzhaften, übermäßigen Verhornung (Hyperkeratose) der Fußballen und des Nasenspiegels. Diese ist oft mit neurologischen Symptomen verbunden.

Wie kann man Hunde vor Staupe schützen?

Der zuverlässigste Schutz ist die Impfung. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt die Staupe-Impfung als Core-Impfung für alle Hunde. Eine Grundimmunisierung im Welpenalter und regelmäßige Auffrischungsimpfungen gemäß tierärztlicher Empfehlung sind entscheidend. Impfmüdigkeit sollte unbedingt vermieden werden!

Kann Staupe auf Menschen übertragen werden?

Nein, das Canine Staupevirus ist für Menschen nicht ansteckend. Menschen können sich nicht mit Staupe infizieren. Dennoch ist nach Kontakt mit kranken Tieren aus allgemeinen Hygienegründen das Händewaschen wichtig, auch um eine Verschleppung des Virus auf andere empfängliche Tiere zu verhindern.

Wie verläuft die Behandlung bei Staupe?

Es gibt keine Medikamente, die das Staupevirus direkt abtöten. Die Behandlung ist daher symptomatisch und unterstützend. Sie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, den Körper zu stabilisieren (z.B. durch Infusionen), bakterielle Sekundärinfektionen mit Antibiotika zu bekämpfen und dem Immunsystem Zeit zu geben, das Virus selbst zu bekämpfen. Gute Pflege und eine stressfreie Umgebung sind ebenfalls sehr wichtig.

Sabine Reincke
Sabine Reincke

Sabine Reincke: Eine umfassend erfahrene Expertin für alle Themen rund um den Hund. Mit über 15 Jahren praktischer Erfahrung, darunter 10 Jahre in der DRK Rettungshundestaffel und als Mantrailer, kombiniert Sabine tiefgreifendes Fachwissen in Hundeerziehung, -verhalten und Rassekunde mit unschätzbarer praktischer Erfahrung. Derzeit vertieft sie ihre Kenntnisse in einer Hundetrainer-Ausbildung und ergänzt dies durch diverse Fachseminare, auch im Bereich Hundegesundheit. Als ausgebildete Sanitäterin und durch ihre Präsenz in der Presse ist Sabine eine anerkannte Autorität, die vertrauenswürdige und fundierte Informationen zu allen Aspekten des Hundelebens bietet.

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