
Mantrailing Trainingsplan:
Mantrailing Trainingsplan: Ein Leitfaden für effektives Training
Von Sabine Reincke | 24. September 2025
- Was ist Mantrailing?
- Warum ein Trainingsplan?
- Grundlagen & Ausrüstung
- 8-Wochen-Plan (Einsteiger)
- Mikrozyklus pro Woche
- Progressionsregeln
- Häufige Fehler vermeiden
- Tracking & Erfolgskontrolle
- Gesundheit & Sicherheit
- Zusammenfassung
Kurzantwort: Ein wirksamer Mantrailing-Trainingsplan kombiniert 2–3 Einheiten pro Woche, klare Ziele je Trail (Länge, Winkel, Verleitungen) und konsequente Dokumentation. Steigern Sie immer nur ein Kriterium, beenden Sie früh bei Überforderung und schließen Sie jede Einheit mit einem Erfolgserlebnis ab – so bleiben Motivation, Präzision und Sicherheit hoch.
Was ist Mantrailing?
Mantrailing ist die Suche nach einer bestimmten Person über ihren Individualgeruch. Der Hund arbeitet im gut sitzenden Geschirr an langer Leine und führt den Hundeführer zur Zielperson. Der Start erfolgt über einen eindeutigen Geruchsartikel und ein klares Startsignal.

Warum ein Trainingsplan?
- Systematik: Gezielter Aufbau statt Zufall.
- Motivation: Kurze, erfolgreiche Trails halten die Freude hoch.
- Sicherheit: Geplante Umgebungen & Pausen senken Risiko.
- Messbarkeit: Klare Kriterien zeigen Fortschritte – oder Engpässe.
Grundlagen & Ausrüstung
- Geschirr: Druck vom Hals nehmen; „Trail-Geschirr“ fix benennen.
- Schleppleine 10–15 m: Griffig, gut entwirrbar.
- Geruchsartikel: Sauber entnehmen, sofort verpacken.
- Belohnung: Jackpot nur am Ziel, kurzes Ende-Ritual.
8-Wochen-Plan (Einsteiger)
| Woche | Ziel | Trails/Einheit | Distanz (ca.) | Winkel/Verleitungen | Umgebung | Kriterien/Abbruch |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 | Rituale, Startsignal | 2–3 | 10–30 m | keine | ruhiger Park/Hof | Sauberer Start, Jackpot, früh beenden |
| 2 | Sichere Zielaufnahme | 2–3 | 20–50 m | 1 leichter Winkel | Parkwege | Leine locker, nur am Ziel belohnen |
| 3 | Stabile Suche | 2 | 40–80 m | 2 Winkel | ruhige Nebenstraßen | Keine Doppelsteigerung |
| 4 | Untergründe variieren | 2 | 60–120 m | Winkel + 1 leichte Verleitung (z. B. Passant) | Gras/Asphalt gemischt | Abbruch bei Frust – Erfolgstrail anhängen |
| 5 | Startpunkte variieren | 2 | 80–150 m | 2–3 Winkel | Park + Hofeinfahrten | Geruchsartikel strikt handhaben |
| 6 | Ablenkung dosieren | 2 | 100–180 m | 1 Verleitung, 2 Winkel | belebterer Park | Hitze meiden, Wasserpausen |
| 7 | Stadtnähe üben | 1–2 | 150–250 m | 3 Winkel | ruhige Altstadtgassen | Sicherheit vor Performance |
| 8 | Generalisation | 1–2 | 200–300 m | Winkel + leichte Verleitung | Mischumgebung | Dokumentation & Review |
Mikrozyklus pro Woche
| Tag | Fokus | Umfang | Hinweise |
|---|---|---|---|
| Mo/Di | Technik | 1–2 kurze Trails | Rituale, Start, Leinenhandling |
| Mi/Do | Aufbau | 1 mittel | Nur ein Kriterium steigern |
| Sa/So | Generalisation | 1 mittel | Neuer Ort/Untergrund |
Progressionsregeln
- 1-Kriterium-Regel: Distanz oder Winkel oder Ablenkung – nie zwei auf einmal.
- Qualität vor Quantität: Sauberer Start, ruhige Führung, Jackpot nur am Ziel.
- Früh abbrechen: Bei Frust/Sicherheitsrisiko neutral beenden, kurzen Erfolgstrail anhängen.
- Pause: Zwischen Trails mindestens 10–15 Minuten, zwischen Einheiten 24–48 Stunden.
Was tun? – Schnellcheck vor jeder Einheit
- Geruchsartikel eindeutig, sauber verpackt?
- Geschirr sitzt, Schleppleine frei, Wasser dabei?
- Ort sicher (Verkehr/Hitze), Notfallnummern bekannt?
- Ziel & Kriterium der Einheit klar definiert?
Häufige Fehler vermeiden
- Doppelsteigerung: Länge und Ablenkung zugleich – führt zu Frust.
- Belohnung unterwegs: Verwässert die Zielorientierung.
- Zu seltenes Training: Monatelange Lücken kosten Stabilität.
- Kein Abbruch: „Durchziehen“ trotz Überforderung untergräbt Motivation.
Tracking & Erfolgskontrolle
Führen Sie ein Trainingstagebuch: Datum, Ort, Wetter, Untergrund, Distanz, Winkel/Verleitungen, Startqualität, Fund, Besonderheiten, Abbruchgründe, nächstes Ziel. So bleibt der Aufbau objektiv.
Gesundheit & Sicherheit
- Thermoregulierung: Morgens/abends trainieren, Schatten & Wasser.
- Materialcheck: Geschirr & Leine vor jeder Einheit prüfen.
- Abbruchkriterien: Bei Hitze, Verkehr, Frust – neutral beenden.
Zusammenfassung
Ein strukturierter Trainingsplan liefert klare Ziele, faire Trails und messbare Fortschritte. Bleiben Sie bei der 1-Kriterium-Regel, dokumentieren Sie jede Einheit und priorisieren Sie Sicherheit – dann wachsen Präzision, Tempo und Teamgefühl nachhaltig.
Mini-Fazit
- 2–3 Einheiten/Woche, klare Ziele
- Nur ein Kriterium pro Steigerung
- Abbruch neutral, Erfolgstrail anhängen
FAQ
Wie oft sollte man pro Woche trainieren?
Bewährt sind 2–3 Einheiten pro Woche mit 1–3 Trails und 24–48 Stunden Pause zwischen den Einheiten.
Wie lang sollte ein Einsteiger-Trail sein?
Zu Beginn 10–30 Meter, gut übersichtlich, ohne Verleitungen. Wichtig ist ein sauberer Start und Jackpot am Ziel.
Wie steigere ich den Schwierigkeitsgrad?
Immer nur ein Kriterium verändern: Distanz oder Winkel oder Ablenkung/Untergrund. Keine Doppelsteigerung.
Was tun, wenn der Hund „die Spur verliert“?
Ruhig bleiben, neutral abbrechen, kurz pausieren und einen deutlich leichteren Erfolgstrail legen. Ursachen im Protokoll festhalten.
Ab welchem Alter kann ich starten?
Mit Junghunden sind kurze, sehr einfache Trails möglich. Umfang und Untergründe an Alter und Gesundheit anpassen, Hitze strikt meiden.



