

Von Sabine Reincke · Stand: 5. Oktober 2025 (Europe/Berlin)
Eine Negativspur sagt dir: „Die Zielperson war hier nicht.“ Du baust sie auf, indem du klare Start-/Fragesignale nutzt, saubere Set-ups ohne Kontamination legst und nur das korrekte Verlassen der falschen Richtung belohnst. Kurze Einheiten, steigende Schwierigkeit und ruhige Leinenarbeit machen die Anzeige sicher und alltagstauglich.
Negativspur = bewusst gelegte, falsche Spur oder Richtung, an der der Hund verlässlich anzeigt, dass die individuelle Geruchsspur der Zielperson dort nicht weiterführt.
Seriöse Infos zur internationalen Rettungshundearbeit findest du bei der International Search and Rescue Dog Organisation (IRO).
Ich nutze am Abgang ein kurzes Fragesignal („Hier?“) und schweige danach. Keine lockenden Gesten. Der Hund darf frei prüfen. Die Leine bleibt leicht, nur Sicherheit – so lernt er, selbst zu entscheiden.
Woche | Set-up | Ziel | Einheiten/Tag |
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1 | T-Kreuzung, frische Spur, 1 Negativrichtung | Hund verlässt Negativrichtung sicher & nimmt richtige Richtung | 2–3 × 10 Min. |
2 | Y-Kreuzung, Spuralter 10–20 Min., leichte Querfremdspuren | Konstante Negativanzeige trotz Reizen | 2 × 12 Min. |
3 | Urban: mehrere Abgänge, Windwechsel, Treppen/Passagen | Sauberes Verwerfen falscher Abgänge | 2 × 15 Min. |
4 | Komplex: Kreuzungsbilder, Parkhaus/Innenhof, zeitversetzt | Sichere Negativanzeige & stabile Leinenarbeit im Alltag | 1–2 × 20 Min. |
T-, Y- und 4-Wege-Kreuzungen systematisch variieren – Hinweise unter Kreuzungsarbeit im Mantrailing.
Variante | Pro | Contra |
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Freie Negativanzeige (Hund verlässt falsche Richtung von selbst) | Natürlich, schnell, wenig Aufbau | Für Ungeübte schwer abzulesen; Risiko von Fehlinterpretation |
Formale Negativanzeige (z. B. Blick zum Hundeführer, kurzes Sitz/Freeze) | Klar ablesbar, besonders im Team-Einsatz | Mehr Trainingsaufwand; Gefahr der Über-Formalisierung bei Wind/Strömung |
Starte mit der freien Negativanzeige. Wenn dein Team oft in komplexen Lagen arbeitet, ergänze eine leichte, gut generalisierte Formanzeige – nie gegen die Nase trainieren.
Setze an Negativ-Abgängen kleine „Parkbuchten“: 20–30 Sekunden innehalten, atmen, Leine sortieren. Dann neutral in die nächste Option – das hält den Kopf klar und die Anzeige sauber.
Weitere Inhalte gebündelt: Mantrailing – Übersicht
Sobald dein Hund einen einfachen Start und kurze, frische Trails sicher kann. Vorher sitzt die Basis nicht und die Anzeige wird unsauber.
Markiere das Verlassen der falschen Richtung und belohne groß, sobald der Hund die richtige Richtung aufnimmt. Kein Lob, wenn er in der Negativrichtung bleibt.
Kann im Einsatz Klarheit bringen. Baue es erst auf, wenn die freie Negativanzeige sicher sitzt. Generalisiere an vielen Orten, damit Wind oder Strömung die Anzeige nicht auslöst.
Zu Beginn ein bis zwei Negativabgänge pro Einheit. Qualität vor Anzahl; kurze, saubere Sequenzen.
Zurück zu den Grundlagen: ruhigere Orte, kürzere Sequenzen, klare Fragesignale und strukturierte Leinenarbeit. Bei Bedarf einen Trainer hinzuziehen.