Mantrailing-Gruppe im Stadtpark: ein Team arbeitet an der Spur, andere beobachten und lernen; Schleppleine locker, Geschirr passt, ruhige Morgenstimmung.

Mantrailing Gruppe: Training in kleinen Teams

Von Sabine Reincke | 24. September 2025

Kurzantwort: Eine Mantrailing-Gruppe ist die effizienteste und sicherste Form, Personensuche mit Hund zu lernen. In kleinen Teams legt der Trainer passende Trails, Sie beobachten andere Teams, erhalten direktes Feedback und steigern systematisch Länge, Ablenkung und Winkel. Das stärkt Bindung, Konzentration und Leinenhandling – für Einsteiger bis Fortgeschrittene.

Was ist Mantrailing?

Mantrailing ist die Personensuche über den Individualgeruch einer Zielperson. Der Hund erhält einen Geruchsartikel, identifiziert die Spur und führt – an langer Leine und im Geschirr – zum Ziel. In der Gruppe profitieren Sie vom strukturierten Aufbau, klaren Sicherheitsregeln und dem Lernen am Beispiel anderer Teams.

Vorteile des Mantrailings in der Gruppe

  • Soziale Motivation: Regelmäßige Termine erhöhen Dranbleiben und Spaß – für Mensch und Hund.
  • Lernen durch Zuschauen: Sie sehen Suchstrategie, Leinenführung und Belohnungstiming in unterschiedlichen Teams.
  • Individueller Aufbau: Trails werden an Alter, Fitness und Trainingsstand Ihres Hundes angepasst.
  • Sicherheit & Struktur: Klare Rollen (Runner, Sicherung, Beobachter) und etablierte Abläufe.
  • Realistische Umgebungen: Stadt, Park, Hofeinfahrten, leichte Verleitungen – kontrolliert gesteigert.
Mantrailing-Gruppe im Stadtpark: ein Team arbeitet an der Spur, andere beobachten und lernen; Schleppleine locker, Geschirr passt, ruhige Morgenstimmung.

Für wen ist Mantrailing geeignet?

Geeignete Hunderassen und Altersgruppen

Grundsätzlich kann jeder gesunde Hund trailen – vom Terrier bis zum Bernhardiner. Rassen mit starkem Geruchssinn (z. B. Bloodhound, Labrador) sind prädestiniert, doch entscheidend sind Motivation, ruhiger Aufbau und passendes Tempo. Auch Seniorhunde profitieren durch gelenkschonende, kopflastige Auslastung.

Einstieg in die Mantrailing-Gruppe

Einsteiger sind willkommen: In der ersten Stunde erklärt der Trainer Material, Startsignal und Leinenhandling. Die ersten Trails sind kurz, übersichtlich und enden mit großem Jackpot – so verknüpft Ihr Hund „Suche“ mit Erfolg.

Ablauf eines Mantrailing-Trainings

Vorbereitung und Durchführung

  • Briefing: Ziel, Strecke, Sicherheit & Rollen (Runner, Suchteam, Sicherung) festlegen.
  • Traillegung: Trainer/Runner legt Länge, Winkel und Verleitungen fest; Geruchsartikel sauber verpackt.
  • Suche: Hund im gut sitzenden Geschirr, Schleppleine locker, Hundeführer sichert – Hund führt.
  • Fund & Belohnung: Jackpot nur am Ziel; kurzes Endritual (Wasser, Ruhe).
  • Debrief: Kurzfeedback, Notizen zu Wetter, Wind, Untergrund, Verhalten.

Regelmäßige Trainingszeiten

Wöchentliche Termine (60–90 Min.) mit 1–3 Trails pro Team sind ideal. Konstanz schlägt Länge: lieber häufige, gut geplante Einheiten als Marathon-Suchen.

Was tun? – Schnellcheck vor Start

  • Geruchsartikel eindeutig, sauber verpackt (Beutel/Handschuhe)?
  • Geschirr sitzt, Schleppleine frei; Wasser & Belohnung bereit?
  • Startpunkt sicher (Verkehr/Passanten), Notfallnummern bekannt?
  • Rollen verteilt (Runner, Sicherung, Beobachter) und Zeitfenster geklärt?

Benötigte Ausrüstung (Gruppe)

AusrüstungBeschreibungHinweise
Schleppleine 10–15 mGriffig, gut entwirrbarLeine läuft hinter dem Hund – keine Hände in Schlaufen
Trail-GeschirrDruck vom Hals nehmenEigene Kennzeichnung fürs Suchsignal sinnvoll
GeruchsartikelTuch/Handschuh der ZielpersonKontakt vermeiden, sauber be- und entpacken
BelohnungFutterjackpot/SpielNur am Ziel, kurzes Abschlussritual

Grundlagen, Prüfungen & Qualitätsstandards finden Sie beim BRH Bundesverband Rettungshunde.

Häufige Fehler im Gruppentraining

  • Zu schneller Aufbau: Länge, Winkel, Ablenkung nie gleichzeitig steigern.
  • Falsches Timing: Belohnung nur am Ziel – keine „Zwischen-Partys“.
  • Leinen-Druck: Der Hund arbeitet, Sie sichern. Kein Ziehen in Richtungen.
  • Kontamination: Gemeinsame Geruchsartikel vermeiden; Handschuhe nutzen.
  • Wetter ignoriert: Hitze meiden, bei Wind Startposition überlegen, Feuchtigkeit nutzen.

Organisation & Sicherheit in der Gruppe

  • Kleine Gruppen: 3–6 Teams gewährleisten Suchzeit und Feedback.
  • Klare Signale: Start-/Abbruchsignal, Funk/Phone für Runner.
  • Ortswahl: Übersichtlich beginnen; Verkehr und Konfliktzonen meiden.
  • Gesundheit: Wasserpausen, Hitzeschutz, kurze Einheiten für Einsteiger/Senioren.
  • Dokumentation: Trainingstagebuch (Wetter, Distanz, Erfolg, Beobachtungen).

Fazit

Mantrailing in der Gruppe verbindet Struktur, Sicherheit und Motivation. Mit kleinen, klar geplanten Trails, sauberem Handling und konsequenter Dokumentation wächst Ihr Team zuverlässig – vom ersten Startsignal bis zu anspruchsvollen Stadt-Trails.

Aus meiner Praxis: Mini-Fazit

Ich starte Einsteiger gern mit 10–30 m „Erfolgstrails“ bei ruhigem Wind. Nach jedem Trail sofort Wasser, kurzes Abschlussritual, zwei Minuten Notizen. So bleiben Hunde motiviert und Fortschritte messbar.

FAQ

Wie groß sollte eine Mantrailing-Gruppe sein?

Bewährt sind 3–6 Teams. So bekommt jedes Team 1–3 Trails mit fundiertem Feedback und ausreichend Pausen.

Wie oft wird trainiert?

Wöchentlich ist ideal. Konstanz und sauberes Timing bringen mehr als seltene, lange Einheiten.

Ist Mantrailing ohne Leine möglich?

Nein, aus Sicherheitsgründen wird mit langer Leine und gut sitzendem Geschirr gearbeitet – der Hund führt, der Mensch sichert.

Welche Hunde eignen sich?

Alle gesunden Hunde mit Spaß am Schnüffeln. Alter, Fitness und Trainingsstand bestimmen die Trailgestaltung.

Was brauche ich für die erste Stunde?

Schleppleine (10–15 m), gut sitzendes Geschirr, hochwertige Belohnung, Wasser sowie einen sauberen Geruchsartikel der Zielperson.

Sabine Reincke
Sabine Reincke

Sabine Reincke: Eine umfassend erfahrene Expertin für alle Themen rund um den Hund. Mit über 15 Jahren praktischer Erfahrung, darunter 10 Jahre in der DRK Rettungshundestaffel und als Mantrailer, kombiniert Sabine tiefgreifendes Fachwissen in Hundeerziehung, -verhalten und Rassekunde mit unschätzbarer praktischer Erfahrung. Derzeit vertieft sie ihre Kenntnisse in einer Hundetrainer-Ausbildung und ergänzt dies durch diverse Fachseminare, auch im Bereich Hundegesundheit. Als ausgebildete Sanitäterin und durch ihre Präsenz in der Presse ist Sabine eine anerkannte Autorität, die vertrauenswürdige und fundierte Informationen zu allen Aspekten des Hundelebens bietet.

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